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Der Dieb der Zeit (Comic)

Clive Barker
Der Dieb der Zeit
(Clive Barker’s Thief of Always, 1992)
Adaption von Kris Oprisko
Aus dem Amerikanischen von Frank Neubauer
Titel- und Zeichnungen im Innenteil von Gabriel Hernandez
Ehapa, 2007, Hardcover, 144 Seiten, 19,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3058-1

Von Irene Salzmann

Der zehnjährige Harvey Swick langweilt sich in der Schule und daheim. Wenn er doch nur den öden Alltag hinter sich lassen und spannende Abenteuer erleben könnte! Eines Tages taucht der bizarre Rictus auf und lädt Harvey ein, ihm an einen Ort zu folgen, an dem Kinder immer Ferien haben, nach Herzenslust spielen und Abenteuer erleben können, jeder Tag die vier Jahreszeiten durchmacht und man am Abend immer Weihnachten feiert.
Der Junge gibt der Verlockung nach und gelangt in ein großes Haus, wo er freundlich von der alten Haushälterin Mrs. Griffin begrüßt wird. Sie stellt ihm auch die anderen Kinder, Wendell und Lulu, vor, mit denen er sich sogleich anfreundet. Sie sind allerdings nicht die einzigen Bewohner – aber das findet Harvey erst später heraus.
Zunächst ist alles wunderbar, doch nach einiger Zeit wird selbst das Paradies langweilig. Außerdem verschwindet Lulu spurlos. Harvey und Wendell wollen aus ihrem goldenen Käfig ausbrechen, sie suchen die verborgene Tür, und tatsächlich gelingt ihnen ganz knapp die Flucht.
Doch in ihrer eigenen Welt ist nichts mehr, wie es einmal war: Ihre Eltern sind alt oder sogar schon gestorben. Die beiden Jungen wollen die ihnen gestohlene Zeit zurück – aber wie?


Clive Barker ist den Freunden des Horror-Genres bestens bekannt u. a. durch „Die Bücher des Blutes“ und die „Hellraiser“-Filme.
Die vorliegende Graphic Novel beruht auf seinem gleichnamigen Roman „Der Dieb der Zeit“ und schildert, wie mehrere Kinder auf die Versprechen eines düsteren Wesens und seiner Handlanger hereinfallen, aber statt des Idylls einen goldenen Käfig vorfinden, aus dem es kein Entkommen gibt. Während sie im Haus von Mr. Hood leben, vergeht die Zeit in der Menschenwelt sehr viel schneller – ein Motiv, das man aus zahlreichen Märchen kennt.
Anders als die bisherigen Kinder gibt Harvey nicht auf, sondern sucht nach dem Weg in die Freiheit. Dabei werden er und Wendell von einer gefährlichen Kreatur verfolgt, der sie im letzten Moment entkommen können. Allerdings sind sie noch immer nicht gerettet, denn Jahre sind seither vergangen, die sie zurück fordern müssen. Folglich haben sie keine andere Wahl, als erneut das Haus von Mr. Hood aufzusuchen.
Harvey kommt dem Geheimnis dieses Wesens auf die Spur und weiß, was er tun muss, um es in Bedrängnis zu bringen und die anderen Kinder zu befreien. Es ist kein physischer Kampf, der sich nun anbahnt, sondern einer des Verstandes und des Willens.
Das wird von Gabriel Hernandez in recht einfachen, kantigen, fast aquarellhaft anmutenden Bildern erzählt. Sie unterstützen die Geschichte gelungen, auch wenn sie vielleicht nicht den Geschmack von jedem Leser treffen; dafür sind sie vielleicht schon zu übertrieben und bizarr, gerade was den mysteriösen Mr. Hood und seine Helfer betrifft.

Obwohl die Graphic Novel eine märchenhafte, spannende Story erzählt und an junge Leser adressiert zu sein scheint, ist sie doch eher ein Comic für das reifere Publikum, das das subtile Grauen zu schätzen weiß. „Der Dieb der Zeit“ wird Lesern gefallen, die Spaß an Titeln wie „Stoneheart“ oder „Die Bücher der Magie“ haben.

hinzugefügt: February 15th 2009
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
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