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Moody, David: Herbst Beginn (Buch)

David Moody
Herbst Beginn
(Autumn)
Übersetzung: Michael Krug
Titelbild: Jan Balz
Otherworld Verlag, 2007, Taschenbuch, 290 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-9502185-7-2

Von Ramona Schroller

Es geschieht an einem vollkommen normalen Morgen mitten in der Woche: Plötzlich ersticken Millionen Menschen und fallen im wortwörtlichsten Sinne tot um. Die Überlebenden sind ein verschüchterter Haufen Menschen, die sich mit Mühe an die bisher bekannten Verhaltensregeln halten.
In einem baufälligen Gemeindezentrum im Norden Englands liegt so eine kleine Enklave Überlebender, unter ihnen die drei Protagonisten dieses Romans: Emma, Michael und Carl. Sie alle fallen von Anfang an auf in den mageren Resten derer, die den Tod überlebten, und so tut es auch nicht Wunder, als sie schließlich ihr Glück anderswo versuchen.
Doch keiner der drei rechnete damit, dass die Toten aufstehen würden...


Wer jetzt seufzend denkt „und wieder so ein Zombie-Roman“, dem sei beigepflichtet. Was der noch relativ frische und innovativ erscheinende Otherworld Verlag seinen möglichen Lesern zuwirft, ist gerade in den letzten Jahren einmal zu oft wiedergekäut worden. Aus diesem Roman eine Reihe machen zu wollen, grenzt geradezu ans Groteske, denn „schlimmer geht's nimmer“ wird hier wohl nicht zutreffen.
Aber warum? Nun, die Antwort ist recht einfach. Die in der Vita des Autors so hoch gelobten lebensechten Figuren könnten gar nicht stereotypischer sein: Carl, der Gebeutelte, der sich um seine Familie sorgt, Michael, der Held wider Willen, der natürlich zarte Bande ignoriert, die ihn mit Emma, der natürlich einzigen und äußerst hilfsbedürftigen Frau in diesem Trio, binden. Da versteht selbst ein Laie mehr von Medizin als sie, die ja Medizin studiert hat...
Zum zweiten gibt es einen gewissen Widerspruch im Roman. Zu Anfang weiß niemand, was genau geschehen ist. Dass die Katastrophe vielleicht nicht nur Großbritannien betrifft (wobei die Betonung eindeutig auf vielleicht liegt, denn letztendlich weiß es keiner der Probanten bis zum Schluss), wird zwar recht schnell klar - allerdings auch nicht wirklich endgültig geklärt. Dann, plötzlich, reden alle nur noch von einem ‚Virus’. Sicher mag das nahe liegen, allerdings klärt der Autor das bis zum bitteren Ende nicht. Es kann auch andere Ursachen geben, man muss sich nicht an Ego-Shooter-Games par Excellenze halten.
Dazu kommt die wirklich von der ersten Seite an vorhersehbare Handlung. Wer einschlägige und gerade in den letzten Jahren boomende Zombie-Filme und diverse Remakes gesehen hat, weiß, worauf er sich verlassen darf. Stellenweise fragt man sich beim Lesen, wer zuerst da war, das Remake von „Dawn of the Death“ oder „Herbst: Beginn“. Selbst wenn nicht soviel Blut und Gemetzel (naturgemäß!) stattfinden, wirklich ergiebig ist das Ganze nicht, eher ermüdend. Da legt man lieber eine DVD ein und lässt sich berieseln...
Schließlich und endlich muss leider auch die Übersetzung dran glauben. Ob Herr Krug besonders innovativ sein wollte oder einfach nur unter dem ‚Keine-Lust-Virus’ litt, es gibt einige wirklich üble Patzer im Roman, die aus der sonst guten Sprache herausstechen und wirklich wehtun. Dabei hat der Übersetzer doch schon öfter gezeigt, dass er es kann. Was also stimmte nicht?

Alles in allem ein wirklich schwacher Auftakt zu dieser Horror-Reihe. Das einzige wirklich Positive ist das hervorragende Titelbild; auf den Rest kann der Leser tatsächlich verzichten.

hinzugefügt: January 30th 2009
Tester: Ramona Schroller
Punkte:
zugehöriger Link: Otherworld
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