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Davidson, Mary Janice: Wer zuletzt beißt (Buch)

Mary Janice Davidson
Wer zuletzt beißt
(Undead and Unworthy)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Stefanie Zeller
Titelillustration von Ramona Popa
Lyx, 2009, Taschenbuch, 256 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8197-7

Von Carsten Kuhr

Ihre Majestät, Königin Betsy Taylor die Erste, immerhin Herrscherin über alle Vampire des Erdenkreises, hat ernste Schwierigkeiten. Nicht genug damit, dass Detective Nick ihre Hilfe bei der Aufklärung von Morden an Verbrechern anfordert, die eigentlich nur von Cops begangen worden sein können, und dass eine Horde verwilderter Bestien sich an ihr rächen will, nein viel schlimmer, ihre verstorbene Stief-Schwiegermutter ist zurück!
Das schlägt dem Fass wirklich den Boden aus, das toppt die Katastrophe, als ebenjene ungeliebte angeheiratete Verwandte nach Betsys Ableben sich all ihre Designer-Schuhe unter den Nagel gerissen hat, jetzt geht die nervige alte, aufgetakelte Fregatte als Geist im Heim unserer Königin um und fordert, ja Sie haben richtig gelesen, sie fordert (!) von ihrer verhassten Schwiegertochter Hilfe – und besitzt die Frechheit noch nicht einmal zu sagen, bei was. Da hilft nur eines, viel schmutziger Sex mit ihrem Ehemann, den einen oder anderen Blutcocktail und dann Augen zu und durch ....


Mary Janice Davidson scheint sich auf ihr Schema, wie lege ich meine Betsy Taylor Romane an, eingeschossen zu haben. In den kurzen Kapiteln wechseln sich die salopp gewollt anrüchige Darstellung von Sexszenen mit Kämpfen ab, dazu eine Prise Herz, Schmerz, Schmalz-Elemente mit den altbekannten, stereotypen Figuren, fertig ist der Bestseller.

Was sich zu Beginn der Reihe noch frisch und locker las, das hat an Drive und Originalität deutlich verloren. Zu sehr gleichen sich die Plots, zu abgedroschen wirken die Running Gags, die sich mit der Zeit doch arg abnutzen. So spritzig und witzig zu Beginn das ständige hochhalten der Markenschuhe und Edelklamotten auch wirkte, inzwischen wirken die ständigen Wiederholungen doch eher öde. Zwar hat die Autorin dies im vorliegendem Band bemerkt und die entsprechenden Szenen vermindert, doch sie versucht stattdessen noch mehr mit der Karte Sex zu stechen. Unser frisch verheiratetes Paar treibt es wie die Karnickel und auch das nervt mit der Zeit gewaltig.
So handelt auch die dem Roman dieses Mal beigegebene Kurzgeschichte vom Balzverhalten zweier Werwölfe.
Erneut statt einer überraschenden Idee, einer unerwarteten Wendung, vorhersehbare platte Erotik.

Dennoch weist der insgesamt siebte Band der Reihe auch eine positive Entwicklung auf. So muss unsere Königin erstmals mit einem herben und endgültigen Verlust eines Mitglieds ihres Hofstaates arrangieren, wird der Preis, den sie für ihre Macht zu zahlen hat in dieser Deutlichkeit angesprochen. Das sind ungewohnte, fast ein wenig nachdenkliche Töne, die dem Text gut tun.
Zwar erwartet den Leser immer noch keine Tiefe, weiß er ganz genau und im Voraus, was ihn erwartet, doch ein wenig Abwechslung tut Not, ansonsten werden sich die Fans nach anderem Lesefutter umschauen.

hinzugefügt: January 24th 2009
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
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