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Die Gilde 2: Lucius (Comic)

Oscar Martin & Miroslaw Dragan
Die Gilde 2
Lucius
(La Guilde 2: Lucius, 2008)
Aus dem Französischen von Marcel Le Comte
Titelillustration und Zeichnungen von Oscar Martin
Ehapa, 2008, Album, 48 Seiten, 9,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3246-2

Von Christel Scheja

Bereits im Jahr 2007 entstand der erste Band der Serie „Die Gilde“ um den glücklosen Alchimisten Astraban, der vom Regen in die Traufe gerät, nachdem er einem jungen Mädchen das Leben gerettet hat. Denn aus Rache lässt der Drahtzieher hinter der Entführung seine Familie komplett ermorden und bringt den jungen Mann in Misskredit, so dass dieser nur noch beim Vater der Entführten Schutz suchen kann.
Ratsherr Braezel, der gegen die Machtgier des Grafen Melkiot kämpft, hilft ihm, aber nur so lange, wie Astraban für ihn selbst von Nutzen ist.


Das bekommt der ehemalige Alchimist zu spüren, als er einen folgenschweren Fehler begeht: Eigentlich sollte er nur die Fightball-Meisterschaft beobachten, um seinem Herrn Vorteile bei den platzierten Wetten zu verschaffen, aber er schießt in seinem Eifer über das Ziel hinaus und verursacht dem Ratsherrn nicht nur erhebliche Schulden, enthüllt durch sein Geplapper auch die Wettleidenschaft des bisher unbescholtenen Großbürgers vor den falschen Leuten.
Nun zeigt Braezel sein wahres Gesicht. Er verbannt Astraban aus seinem Haus und der Nähe Lyndias und verdammt ihn dazu, ihm den Verlust so schnell wie möglich zu ersetzen. Doch woher soll der junge Mann das Gold nehmen?
In seiner Verzweiflung irrt er blindlings durch die Stadt und kommt immer mehr herunter, bis sich eine alte Freundin seiner annimmt und ihn in Kreise einführt, die nun ebenfalls seiner besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten bedürfen. Sie wollen ihm auch dabei helfen, die Schulden zu bezahlen und seine Lyndia zurück zu gewinnen.
Doch als Astraban erkennt, dass er wieder einmal falschen Versprechungen aufgesessen ist und in den Sumpf des Verbrechens gezogen wurde, ist es bereits zu spät.


Im Gegensatz zu realistischen Comics erleichtern Bildgeschichten mit anthropomorphen Tiergestalten die Charakterisierung einer Figur. Dank der noch von den Fabeln herrührenden Tradition bestimmten Wesen besondere menschliche Eigenschaften zuzuordnen, sprechen die Gestalten für sich und müssen nicht erst lange beweisen, welchen Geistes Kind sie sind. Das kommt auch bei dem zweiten Teil von „Die Gilde“ wieder sehr deutlich zum Vorschein, wo der gutmütige und hündisch ergebene Astraban einmal mehr von einem echsengestaltigen Vertragspartner gelinkt wird.
Wieder geht es hinter den verschroben mittelalterlich wirkenden Kulissen um einen Machtkampf, der nun weitere Kreise zu ziehen beginnt, allerdings wird auch in diesem Band noch nicht allzu viel verraten.
Genau so wie der junge Alchimist stolpert der Leser durch die Handlung und wird erst einmal mit Astrabans persönlichen Nöten beschäftigt, auch wenn er eher als dieser merken darf, dass der junge Alchimist eigentlich nur ein Werkzeug und Spielball verschiedener Machtgruppen ist.
Da nicht immer sofort alles klar ersichtlich ist und der Comic dadurch hintergründiger wird, könnten junge Leser Schwierigkeiten haben, das volle Ausmaß der Intrigen zu erkennen. Lustig ist „Die Gilde“ auch nicht, da dem armen Astraban manchmal ziemlich übel mitgespielt und auch nicht gerade mit Gewalt gespart wird.

Auch „Lucius” beweist wieder, dass „Die Gilde trotz der anthropomorphen Gestalten kein Kinderkram ist. Die komplexe Geschichte wendet sich eher an ein erwachsenes Publikum, das solch hintergründige wie böse Abenteuer-Geschichten mag.

hinzugefügt: January 15th 2009
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Ehapa
Hits: 2176
Sprache:

  

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