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Miller, Karen: Königsmacher - Der unschuldige Magier 1 (Buch)

Karen Miller
Königsmacher
Der unschuldige Magier 1
(The Innocent Mage, 2005)
Aus dem Australischen von Michaela Link
Karte von Karen Miller / Darren Holt
Penhaligon, 2008, Paperback, 604 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-7645-3003-7

Von Christel Scheja

Karen Miller ist in ihrem Leben schon weit herumgekommen. Die gebürtige Kanadierin wuchs in Australien auf und kehrte nach verschiedenen Arbeitsstellen, u. a. auch in England, wieder nach ‚Down Under’ zurück. Sie lebt heute in Sydney und widmet sich voll und ganz dem Schreiben. Ihre Debütromane um das Königreich Lur sind in Deutschland gleichzeitig erschienen.


Die Menschen in Lur, die einheimischen Olken wie die zugewanderten Doranen, die sich zur herrschenden Kaste aufgeschwungen haben, leben seit mehr als sechshundert Jahren sorglos in ihrem durch Magie und natürliche Barrieren abgeschotteten Reich, in dem selbst das Wetter der Kontrolle des Königs unterliegt.
Die Menschen führen ein Leben in Frieden und Wohlstand, auch wenn sie sich bestimmten Regen unterwerfen müssen, die die Zahl der Kinder und die Anwendung von Magie betreffen. Obwohl die Doranen sich zu den Herren des Landes aufgeschwungen haben und weitestgehend unter sich bleiben, so versuchen sie doch, eine friedliche Co-Existenz mit den eigentlichen Ureinwohnern des Landes zu halten: den Olken. Das obliegt vor allem dem Königshaus, das auch das Wetter kontrollieren und die magische Mauer aufrechterhalten muss. Denn den Legenden zufolge lauert hinter der Barriere immer noch das unsagbar Böse, vor dem sie einst in den Süden geflohen sind.
Das Schicksal fügt es nun, dass der Königssohn Gar, der als erster einer langen Linie ohne eine Spur von Magie geboren wurde, mit dem olkischen Fischersohn Asher zusammentrifft. Der jüngste Sohn einer großen Familie ist, von Abenteuerlust getrieben, in die Hauptstadt gekommen, um dort sein Glück zu machen und plant, nach einem Jahr wieder heim zu kehren. Da er offen ausspricht was er denkt und dabei nicht auf den Rang seines Gegenübers achtet, schätzt ihn der Prinz sehr und macht Asher trotz dessen anfänglichen Widerwillens zu seinem Berater. Je mehr sich die beiden streiten, desto mehr wachsen sie zusammen und werden schließlich sogar Freunde.
Der Fischersohn beginnt, das neue Leben zu schätzen, da er auch die hübsche Dathne kennen lernt. Allerdings ahnt er nicht, dass die junge Frau auch noch von etwas anderem in seine Nähe getrieben wird. Trotzdem will Asher an seinem Plan, nach Hause zurückzukehren, fest halten. Dann geschehen jedoch Dinge, die nicht nur sein Leben auf den Kopf stellen, sondern auch das Königreich und alle Menschen in ihm in Gefahr bringen.


Karen Miller erfindet in ihrer zweigeteilten Geschichte das Genre zwar nicht neu, liefert aber einen solide verfassten Fantasy-Roman ab, der gerade die jüngeren Gelegenheitsleser zufrieden stellen dürfte. Die Geschichte ist überschaubar, ebenso wie die Personenanzahl. Sie nimmt sich sehr viel Zeit, um das Setting und die Figuren aufzubauen, damit sie einem vertraut werden, und garniert die Handlung immer wieder mit der einen oder anderen dramatischen Szene, um gelegentliche Längen, die gerade im Mittelpunkt des Buches auftauchen, wenn sich das harmlose Geplänkel mit manchmal endlos scheinenden Dialogen abwechselt.
Bewusst verzichtet die Autorin dabei auf einen epischen Handlungsbogen und zentriert die Ereignisse lieber um die Helden – in erster Linie Asher und Gar, deren Schicksal bald untrennbar miteinander verwoben ist. Persönliche Entscheidungen wiegen viel mehr als Action. Magie dient hier nicht nur als Werkzeug, sondern ist untrennbares Detail der Kultur. Die Figuren zeigen ein angenehmes Eigenleben, das sie zu mehr als nur archetypischen Abziehbildern macht. Sie werden dem Leser sympathisch, weil sie sich schon einmal als sehr stur und unvernünftig erweisen und nur all zu menschliche Schwächen zeigen.
Das kaschiert darüber hinweg, dass gerade erfahrene Leser die Handlung in großen Teilen schnell durchschauen und auch der Gegenspieler nicht gerade überzeugend dargestellt wird, das ‚unsagbar Böse’ eher diffus und unglaubwürdig bleibt. Auch der Cliffhanger am Ende des Buches kann nur kurz schocken.

„Königsmacher“ ist der Auftakt zu einer Geschichte, die immerhin schon nach zwei Bänden abgeschlossen ist. Sie wendet sich vor allem an Fantasy-Leser, die generell nicht viel lesen und eher Charakter bezogene Geschichten bevorzugen, in denen Action eher eine untergeordnete Rolle spielt.

hinzugefügt: January 6th 2009
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Penhaligon
Hits: 2166
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