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Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud 1 (Comic)

René Goscinny & Jean Tabary
Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud 1
(Der Großwesir / Der bitterböse Großwesir / Gefährliche Ferien)
(Le grand vizir Iznogoud / Les complots du grand vizir Iznogoud / Iznogoud et les vacances du calife, Frankreich 1966 – 68)
Aus dem Französischen von Gudrun Penndorf M. A.
Titelillustration von Jean Tabary
Vorwort von Hans Berner
Ehapa, 2008, Hardcover, 160 Seiten,29,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3169-4

Von Irene Salzmann

Die Figur des Großwesirs Isnogud (is no good = ist kein Guter, taugt nichts) erblickte 1962 das Licht der Welt. Seine Schöpfer sind René Goscinny („Asterix“, „Pitt Pistol“, „Umpah-Pah“ u. a.) und Jean Tabary, denen durch die Kombination von intelligentem Wortwitz und großartigen Zeichnungen ein Geniestreich gelungen ist. Interessant ist hierbei auch, dass der Titelheld - anders als sonst üblich – kein Guter ist, sondern eine negativ besetzte Figur, ein echter Antiheld.


Die Geschichte ist praktisch jedem Leser francobelgischer Comics vertraut: Großwesir Isnogud will Kalif anstelle des freundlichen, naiven Kalifen Harun al Pussah werden. Um sein Ziel zu erreichen, ist Isnogud jedes Mittel recht. Durch Erpressung, Intrigen und Magie zwingt er dritte, ihm behilflich zu sein und ihm die erstaunlichsten Mittel zur Verfügung zu stellen, doch sobald sein Wunsch wirklich zu werden scheint, schlägt der unglückliche Zufall zu, und Isnogud scheitert. Der Spruch „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ kommt grundsätzlich zur Anwendung. Und selbst wenn Isnogud tatsächlich einmal den Thron besteigen kann, dann ergibt sich daraus nur wieder ein neues Unglück für ihn und die Rettung des Kalifen. Dieser durchschaut niemals die Agitationen seines Ratgebers, sondern versteht sie völlig falsch und schätzt Isnogud am Ende jeder Geschichte umso mehr.


Der vorliegende Sammelband beinhaltet die ersten drei als SC-Alben erschienenen Abenteuer von Isnogud, Harun al Pussah, Tunichgud und all den anderen. Ehapa gibt die Reihe als wunderschöne Sammleredition heraus: Hardcover, gutes Papier, sauberer Druck, ein einleitendes Vorwort von Hans Berner, das einen kleinen Blick auf die Entstehungsgeschichte der beliebten Serie wirft.

Zwar gibt es kein wirkliches Überthema für jedes der hier nachgedruckten Alben, doch stellt man fest, dass im ersten Band oft fremde Herrscher und Armeen oder Schurken den Kalifen stürzen sollen, während im zweiten Album vor allem Magie zum Einsatz kommt und im dritten Ferienreisen als Hintergrund gewählt wurden. Dabei werden zeitgenössische Phänomene gelungen in die Vergangenheit transferiert und auf die Schippe genommen.

Zunächst versucht Isnogud, den Staatsbesuch eines als grausam bekannten Kalifen zu nutzen, um Harun al Pussah zu stürzen. Das klappt ebenso wenig wie die Absprache mit dem Ratgeber des Dschingis Khan, der gern die Position des Mongolenfürsten einnehmen würde. Schließlich bemüht sich Isnogud, den Kalif durch einen Doppelgänger auszutauschen, was ungeahnte Folgen hat.
Dann taucht ein in einen Frosch verwandelter Prinz auf, der so niedlich ist, dass der Kalif ihn küsst und prompt zum Frosch wird. Nun hat aber auch der Prinz in seiner menschlichen Gestalt großes Interesse, der neue Herrscher von Bagdad und den gefährlichen Isnogud los zu werden. Schließlich bringt eine Zeitmaschine einen Menschen der Gegenwart in die mittelalterliche Welt, doch fallen ihr andere zum Opfer, als von Isnogud geplant. Ein Zaubertrank lässt Isnogud und den Kalif ihre Körper tauschen. Plötzlich liebt das Volk den Großwesir, und dieser wird Kalif anstelle des grausamen Kalifen.
Die Tücken von Sommerferien, Winterferien, einer Kreuzfahrt und viele weitere Geschichten warten darauf, von jungen Lesern kennen gelernt oder von einem reiferen Publikum neu entdeckt zu werden.

Die witzigen Dialoge und die Situationskomik werden von detailreichen, farbenfrohen Zeichnungen unterstützt, die zu betrachten man nicht müde wird.

„Isnogud“ ist ein grandioser, zeitloser Spaß für Jung und Alt, der zweifellos in einem Atemzug mit Titeln wie „Asterix“, „Lanfeust von Troy“ und „Spirou & Fantasio“ genannt werden darf.
Die schöne Buchausgabe wendet sich an erwachsene Sammler, die die edle Gestaltung zu würdigen wissen.

hinzugefügt: January 6th 2009
Tester: Irene Salzmann
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