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Witzko, Karl-Heinz: König der Kobolde - Kobolde 2 (Buch)

Karl-Heinz Witzko
König der Kobolde
Kobolde 2
Titelillustration von Markus Gann / Nicolas Collings / F. B. Regös
Piper, 2008, Paperback mit Klappenbroschur, 477 Seiten, 12,00, ISBN 978-3-492-70158-7

Von Carsten Kuhr

Da sind sie wieder, unsere kleinen Freunde, mit dem großen Herzen und dem Schabernack im Gepäck.
Nach ihrem letzten Abenteuer sehnen sich Brams und seine Koboldfreunde – natürlich inklusive ihrer Tür Birke – nur danach, ihr altes Leben wieder aufzunehmen und im Auftrag von Moin-Moin auf Wechselbalg-Exkursion zu gehen. Zwar sind Hutzel und Kümeline seit ihrem Abenteuer noch merkwürdiger als sonst, doch schnell sind zwei tatkräftige Kobolde gefunden, die ihren Platz einnehmen.
Und wirklich treffen sie es in der Menschenwelt wieder geschickt an. Eine holde Maid wird von zwei Brüdern an den Esstisch gefesselt und soll diesen Menschenfressern, wie ihre Vorgängerinnen auch, als schmackhaftes Diner dienen. Nachdem die aufgeweckte - noch lebendige - Delikatesse den Kobolden aber einen Kuchen und jede Menge Milch versprochen hat, geht die Rettungsaktion reibungslos vonstatten. Entsprechend zufrieden kehren sie, zusammen mit der geraubten Kuh, ins Koboldland-zu-Luft-und-Wasser zurück.
Danach aber geht alles schief. Der Gute König Raffnibaff ist zurückgekehrt. Da haben Brams und seine Freunde den Drachen doch extra nicht befreit, und schon steht er, begleitet von Riesen und Dämmerwichteln, plötzlich buchstäblich in, nein besser: auf der Tür. Zwar nennt er sich anders, jetzt heißt er Tyraffnir, doch eines ist ganz klar – der König muss weg, sonst ist es vorbei mit dem schönen Koboldleben.
Tyrannenmord, so der Rat, den Brams und seine Kumpel im Menschenland einholen. Ein Wechselbalg des Königs aus Wechselta.(lg) oder doch lieber das ganz gehässige (b-b-b) muss herum den ungeliebten Despoten zu vertreiben. Dann aber vernichtet die Feuerlohe des Drachen Birke, die Tür und unsere Rebellen sitzen im Menschenland fest. Gut, dass sie bei den Menschenfressern eine Tür im Ruhestand kennengelernt haben. Und so machen sie sich dann doch noch auf, dem Despoten zu zeigen, was eine Kobold-Harke ist – bis, wie erwartet, alles schief geht ....


Karl-Heinz Witzkos erster Völker-Roman um die Kobolde erwies sich als Renner an den Kassen der Buchhandlungen. Mit scharfem Blick für das Groteske nahm er, in seiner ganz eigenen Art und Weise, die Unsitten, das Verhalten und die Denkweisen der Großen auf die Schippe. Dabei lebte der Roman neben der Situationskomödie und den Running Gags insbesondere von der explosiven Mischung unserer ungewöhnlichen Heldentruppe.
Umso überraschter war ich, als sich die Hälfte der Truppe zu Beginn des Romans als unbekannte Kobolde entpuppte. Zum Glück für mich und alle Leser aber stießen Riette und Hutzel wieder zu Stilz und Brams, und schon geht es voller Drive hinein ins aberwitzige Abenteuer. Dabei ist die Kenntnis des ersten Bandes zwar nicht Voraussetzung für den Genuss des Bandes, erleichtert aber durch die Anspielungen und die spezielle Chemie unseres, ja soll man sie überhaupt so nennen: Heldenquartetts, die Lektüre.

Das Gebotene hat wenig mit einem Humor eines Terry Pratchett zu tun, obwohl gelegentlich durchaus ernstzunehmende Kritik dem Schabernack zugrunde liegt, das erinnert ein wenig an Witzkos gepriesenen „Das Schwarze Auge“-Roman „Westwärts Geschuppte“ oder an Monty Pythons Meisterwerke. Das ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, diese Art von Humor muss man mögen.

Es gilt Schabernack und Scherze zu treiben, dabei Abenteuer zu bestehen und, zum Finale, hin wird es gar ein wenig nachdenklich. Ein ganz eigener Roman, der abseits des Üblichen seine Leser zu vergnügen weiß, dessen Anlage ungewohnt daherkommt und dessen Entwicklung unerwartete Wendungen nimmt.

hinzugefügt: December 2nd 2008
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Piper
Hits: 2523
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