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Peinkofer, Michael: Unter dem Erlmond - Land der Mythen 1 (Buch)

Michael Peinkofer
Unter dem Erlmond
Land der Mythen 1
Titelbild von Anke Koopmann
Karte von David Ernle
Piper, 2007, Taschenbuch, 494 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-492-26636-9

Von Christel Scheja

Nach seinen Romanen um zwei grimmig-chaotische, aber doch herzensgute Ork-Brüder bleibt Michael Peinkofer der Fantasy treu. Diesmal steht aber nicht actionreiches Abenteuer auf dem Programm sondern eine mythisch-epische Geschichte, die wie Tolkiens Werke auf einer soliden Basis aus Sagen und Legenden beruhhen. Auch wenn viele Namen inselkeltisch anmuten, so bezieht sich der Autor doch mehr auf alpenländische Quellen rund um das Allgäu.


Nur noch aus Märchen und Sagen kennen die Menschen die Geschichten um die Kämpfe der Sylphen gegen die einäugigen Eisriesen und ihre ebenso kalten Drachen. Damals konnten die elfenhaften Geschöpfe ihre Feinde zwar besiegen, aber nicht vollständig vernichten und bloß in tiefe Höhlen in den Bergen verbannen. Seit dieser Zeit wachen Zwerge, Koblinge und andere Geschöpfe über sie, während eine Generation der Menschen auf die andere folgt und die Sylphen langsam von der Erde verschwinden.
Doch dann mehren sich die Zeichen, dass jemand einen Weg gefunden hat, die Bedrohung aus ihrem Schlaf zu wecken. Schweinsgesichtige Kreaturen, die so genannten Erle, bringen Feuer und Verwüstung über das Land Allagain, und der machtgierige Fürstregent, der für die wahre Erbin das Land bis zu ihrer Heirat regiert, begeht einen folgenschweren Verrat, der das Land in einen Bürgerkrieg versetzt, denn die Fürsten wenden sich gegen ihn.
Im Stillen sammelt der weise Druide Yvolar eine bunte Schar um sich, um die Wurzeln des Bösen am Schopf zu packen. Zu seinen Gefährten gehören der mutige Jäger Alphart, der schlichte Bauernsohn Leffel Gilg, Erwyn, der bei den Zwerge aufgewachsene Erbe der Sylphen, sein Ziehvater Urys und noch einige andere.
Sie suchen nach Mitteln und Wegen, den finsteren Muortis auszuschalten, dem es inzwischen gelungen ist, den letzten Eisriesen und –drachen aus dem Schlaf zu wecken und die Macht des Frostes über das Land auszuweiten. Nur eine Waffe kann jetzt noch eine Wende bringen: das Horn der Sylphen, das irgendwo verborgen in den Bergen ruht.
Die Gefährten haben viele Gefahren zu bestehen, vor allem müssen sie auch erfahren, dass sie nur gemeinsam stark sind und einander vertrauen müssen.


Michael Peinkofer erzählt seine Geschichte erstaunlich phantasievoll, denn er greift hier auf weniger bekannte Sagen und Legenden zurück, die für die Fantasy Neuland bedeuten und so manche ungewöhnliche Beschreibung liefern. Darüber können auch nicht die keltisch wirkenden Namen lange hinwegtäuschen. Es erweist sich als Gewinn, dass vieles nicht ganz so ist, wie man es erwartet. Das gibt der ansonsten eher klassischen Geschichte ein wenig Flair und Abwechslung.
Dafür sollte man in Punkte Charaktertiefe und –entwicklung nicht all zu viel erwarten. Hier passt sich Peinkofer dem Trend des Genres an. Die Helden entsprechen den klassischen Archetypen; man findet den einfachen Bauernjungen ebenso wie den wortkargen, eigenbrödlerischen Waldläufer oder den Zauberkundigen, der mehr weiß, als er den anderen verrät. Frauen entdeckt man so gut wie gar nicht. Die einzige größere Rolle spielt Prinzessin Rionna, die Erbin von Allagain.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger, so dass man auf jeden Fall „Die Flamme der Sylphen“ lesen muss, um zu erfahren, wie es weiter geht.

Insgesamt wendet sich „Unter dem Erlmond“ an Fantasy-Fans, die epische Romane mit einem mythischen Hintergrund genau so gerne mögen wie Abenteuergeschichten und sich vor allem unterhalten lassen wollen, nicht aber an Leser, die mehr als nur eine schöne Umhüllung und solide Spannung erwarten. Diese kommen hier auf jeden Fall zu kurz.

hinzugefügt: November 13th 2008
Tester: Christel Scheja
Punkte:
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