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Wilson, F. Paul: Handyman Jack (Buch)

F. Paul Wilson
Handyman Jack
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Michael Plogmann
Festa, 2008, Hardcover, 351 Seiten, 24.00 EUR, ISBN 978-3-86552-079-1

Von Carsten Kuhr

Handyman Jack, oder wie er im Original meines Erachtens viel treffender heißt: Repairman Jack, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unrecht wieder zu richten, und den Bösen ihre eigene Medizin schmecken zu lassen.
In einem der härtesten Umfelder der Welt, in New York, sorgt er so mit seinen bescheidenen Mitteln für ein wenig mehr Gerechtigkeit. Dass er dabei weder ein moderner Robin Hood noch ein Superman-Verschnitt ist, dass er in zivilem Ungehorsam weder Steuern zahlt noch offiziell registriert ist, macht den äußerlich so durchschnittlich daherkommenden Mann nur interessanter.
Die Romane um den einfallsreichen und tatkräftigen Helfer in der Not sind Kult. In den USA besetzen sie regelmäßig die Bestsellerlisten, und auch in der Übersetzung bei Blanvalet hat sich Jack eine treue Fangemeinde aufgebaut.
Überraschend daher, dass Random House mit seinem Imprint Blanvalet den Plan, die in diversen Anthologien verstreut erschienen Kurzgeschichten um den Handyman zusammenzuführen und als Welterstveröffentlichung gesammelt in einem Buch zugänglich zu machen, nicht realisierte.
Des einen Leid, des anderen Freud. Frank Festa, der in seiner umtriebigen Edition bereits einige Wilson-Titel neu aufgelegt hat, und den „Adversary“-Zyklus erstmalig komplett dem Leser zugänglich machen wird, griff zu, und präsentiert dem Leser in einer gediegenen Hardcover-Ausgabe mit Lesebändchen sechs Geschichten, die die Freunde des Handymans entzücken und Neuleser einen guten Eindruck vermitteln, was ihnen bislang entgangen ist. Kein Wunder, dass die mittlerweile vergriffenen ersten Romane um unseren Helden bei eBay und Amazon zu Phantasiepreisen gehandelt werden.
Um den Band aber nicht gar zu dünn ausfallen zu lassen, haben die Herausgeber weitere fünf Stories, die nicht dem Serienkosmos um Jack zuzurechnen sind mit in das Buch aufgenommen.

Um was geht es also?
Hier groß zu erklären, wer Handyman Jack ist, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Und so macht sich unser Mann, der gerufen wird, wenn gar nichts mehr geht, erneut an die gefahrvolle Aufgabe, seinen Kunden auf höchst unkonventionelle Weise zu helfen.
Sei es, dass er bei einem Raubüberfall in einem kleinen Supermarkt den mörderischen Ganoven das Handwerk legt, dass er von einem alten Opfer verfolgt und fast getötet wird, bevor es ihm elegant gelingt alle Parteien gegeneinander auszuspielen, dass er verhaftet wird, seinen alten Widersacher, Rakosch Narbenlippe in einer Kuriositätenshow entdecken muss, häusliche Gewalt zwischen Mann und Frau regeln darf, oder einem Moslem vor den Nachstellungen eines psychopathischen Rednecks schützen muss, die Texte lassen den Fan mit der Zunge schnalzen.

Das liest sich ebenso flott und spannend wie die Romane, wobei mich aber auch seine Geschichten, die ohne den faszinierenden New Yorker auskommen, zu fesseln wussten. Mehr noch als die Stories, die dem Serienkosmos verpflichtet sind, zeichnet er hier faszinierende Gestalten. Sei es der eigenbrötlerische Einsiedler, oder ein Polizist, den ein Serienkiller an seine eigene Jugend erinnert - die Gestalten und ihre Schicksale nehmen den Leser gefangen.

Insgesamt gesehen eine Kollektion, die für den Wilson-Kenner echte Leckerbissen bereithält, und für alle, die F Paul Wilson und seinen prägnantesten Helden bislang noch nicht kennen, die Chance bietet, eine faszinierende Entdeckung zu machen.

hinzugefügt: November 8th 2008
Tester: Carsten Kuhr
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