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Cook, Dawn: Die verlorene Wahrheit - Die Bücher der Wahrheiten 3 (Buch)

Dawn Cook
Die verlorene Wahrheit
Die Bücher der Wahrheiten 3
(Forgotten Truth)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Katharina Volk
Titelillustration Martha Dahlig
Blanvalet, 2008, Taschenbuch, 476 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-26578-7

Von Carsten Kuhr

Was macht man als Autor, wenn man in einer Tetralogie bereits im zweiten Band den Antagonisten, besser bekannt unter Begriffen wie „der fiese Bösewicht“ oder Widersacher umgebracht, und die Heldin ihr magisches Erbe angetreten hat?
Nun, entweder lehnt man sich gemütlich zurück, zählt die Tantiemeschecks und begräbt heimlich, still und leise die Bände 3 und 4, oder man lässt sich etwas einfallen.
Dawn Cook versucht es mit letzterer Variante.


Wir erinnern uns: Alissa hat das Buch der Wahrheiten, ihr Erbe gerettet und ist zur Magierin gereift. Als letzte Schülerin des einzig noch lebenden Meistermagiers hat sie zwar die Verwandlung ihres menschlichen Körpers in einen der fliegenden Lindwürmer geschafft, andere, zum Teil banale Zauber aber sind ihr noch unbekannt.
Die Zeit drängt, weiß Nutzlos, wie sie ihren Meister immer noch nennt, doch nicht, wie viel Zeit ihm bleibt, um das in Jahrtausenden angesammelte Wissen an die einzig verbliebene Erbin weiterzugeben. So nehmen sie auch schwierige Sprüche in Angriff, und, wie wir unsere impulsive Heldin kennen, geht dabei natürlich etwas schief. Normalerweise kann man nur als Beobachter in die Vergangenheit reisen. Die Einflussnahme auf damalige Geschehnisse, der Kontakt mit längst vergangenen Personen ist unmöglich. Eigentlich. Als gewiefter Leser wissen Sie, was jetzt kommt? Natürlich wird unsere Alissa körperlich 400 Jahre in die Blütezeit der Feste und deren Magier zurückversetzt und darf sich sogleich mit hartnäckigen Verehrern, neidischen Konkurrenten und mehr oder minder verständnisvollen Lehrern auseinandersetzen. Nur ein wirkliches Problem hat sie - wie kommt sie zurück?


Dawn Cooks Geschichte um Alissa ist Middle-of-the-Road-Fantasy. Ich meine dies nun wahrlich nicht abwertend, dazu lesen sich die Romane um die junge Frau zu flüssig, interessant und nett. Aber eben auch nicht mehr als dies.
Die Beigaben bleiben doch sehr im Bereich des Üblichen. Wir haben unsere talentierte, entwicklungsfähige Heldin, die naseweis, wie sie nun einmal ist, von einer Gefahr in die nächste stolpert. Dazu gesellen sich Helfer und Verbündete, der weise Lehrmeister, ein wenig Romantik gefällig - schwupps buhlen gleich zwei adrette Männer um ihre Hand. Schwertkämpfe und Gefechte bleiben außen vor, dafür gibt es eine eigenwillige Schöpfung um Magie und Drachen, deren innere Überzeugungskraft mir persönlich ein bisschen zu dürftig bleibt.
Dennoch, die Romane, und ich schließe vorliegenden hier definitiv mit ein, lesen sich flüssig auf einen Rutsch runter. Die Charakterzeichnung der wenigen, handlungsrelevanten Personen ist sorgfältig, deren Entwicklung nachvollziehbar aufbereitet.
Es ist die Intimität mit der Hauptfigur, die den Lesegenuss prägt. Zwar steigt der Blutdruck selten über 120 zu 80, der Puls bleibt ebenfalls im herzfreundlichen Bereich und dennoch nimmt einen die Erzählung gefangen.

Das spielt durchaus in der Liga einer Trudi Canavan oder einer Sara Douglass, All-Age-Fantasy mit Gefühl eben, ohne dass das Gebotene dem Leser aber zu viel abzuverlangen würde. Man kann sich bequem zurücklehnen und so richtig entspannt schmökern.

hinzugefügt: November 3rd 2008
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
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