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Enthoven, Sam: Black Tattoo (Buch)

Sam Enthoven
Black Tattoo
(The Black Tattoo, 2006)
Aus dem Englischen von Joannis Stefanidis
Blanvalet, Paperback, Taschenbuch, 444 Seiten, 13,00 EUR, ISBN 978-3-442-26590-9

Von Gunther Barnewald

Jack und Charlie sind 14 Jahre alt, leben in London und sind die besten Freunde, wobei Charlie eindeutig der coolere und emotionalere Typ ist, während der ausgeglichenere Jack seinem Freund eher hinterher läuft.
Als jedoch Charlies Vater abrupt die Familie verlässt, mit einer neuen Frau zusammen zieht und seiner Frau und seinem Sohn mitteilt, dass er bei ihnen nie glücklich gewesen sei, bricht für den Jungen seine Welt zusammen. Vor allem die Aussage, sein Vater sei Zuhause „immer“ unglücklich gewesen, löst bei Charlie unbändige Wut- und Hassgefühle aus, fühlt er sich und seine Mutter dadurch gedemütigt und herabgesetzt.
Nach einem Gesprächsversuch mit seinem Vater, in dem der Junge diesem bittere Vorwürfe gemacht hatte, treffen Jack und Charlie auf den unheimlichen Nick, der die beiden Jungen mit zu einem Treffen einer geheimen Bruderschaft nimmt und den Jungen erklärt, seine Organisation habe sich seit Generationen darum gekümmert, einen gebannten Dämon zu verwahren und seinen Ausbruch zu verhindern. Charlies starke emotionale Aufwallung habe Nick auf den Jungen aufmerksam gemacht. Zu spät merkt Jack, dass Nick die Kontrolle über den Dämonen längst entglitten ist. Bei einer Beschwörung wird Nick getötet, der Dämon schlüpft in Charlie und beginnt diesen zu verändern. Schließlich kehren Charlie und der Dämon sogar in dessen angestammte Welt zurück, wobei Jack ihnen folgt, um das Leben seines Freundes zu retten.
Die junge Esme, letztes starkes Mitglied der geheimen Bruderschaft, folgt den beiden Jungen, um zu verhindern, dass der Dämon vielleicht mit einer Armee in unsere Welt zurückkehrt und hier die Macht übernimmt.
Doch die jenseitige Welt ist viel fremdartiger und überraschender, als die junge Kämpferin oder der treue Jack jemals dachten...


Sam Enthoven ist mit seinem Erstling ein überraschend spannendes und unterhaltsames Buch gelungen, welches im Original nicht ganz zu Unrecht in der Jugendbuchabteilung von Random House erschienen ist. Denn Enthovens Horror besitzt eine beachtliche Schräglage und man weiß beim Autor oft nicht, ob man lachen oder sich gruseln soll.
Während die Geschichte zu Beginn vor allem mit der starken Charakterisierung des jungen Charlie beim Leser punktet (dessen Wut und Zorn, seine Verletztheit werden nachvollziehbar und emotionalisierend geschildert), so fasziniert nach dem Übertritt der Protagonisten in die jenseitige Welt vor allem deren Buntheit und archaische Ausstrahlung, auch wenn der Autor leider arg viele Klischees strapaziert.
Immerhin ist Sam Enthoven frech genug, Gott in einer Nebenrolle ziemlich glanzlos aussehen zu lassen, und sich einen verrückt-genialen Kosmos auszudenken, in dem ein gewaltiger Drache das Universum geschaffen hat und jetzt vor sich hin schläft. Auch allzu blutige Details werden zum Glück ausgespart.
„Black Tattoo“ ist zwar kein Meilenstein des Genres und durch manch schräge Situation wird der Horror der Geschichte stark beschnitten, aber insgesamt erweist sich der Roman durchaus als lesenswert, sieht man über die vielen Gut-Böse-Klischees hinweg.

hinzugefügt: October 28th 2008
Tester: Gunther Barnewald
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