Richards, Justin: Mörderische Verwandlung - Time Runners 3 (Buch)

Justin Richards
Mörderische Verwandlung
Time Runners 3
(Past Forward, 2007)
Aus dem Englischen übersetzt von Martin Baresch
Loewe, 2008, Taschenbuch, 190 Seiten, 6,95 EUR, ISBN 978-3-7855-6457-8

Von Gunther Barnewald

Im dritten Abenteuer von Jamie und Anna, den beiden aus der Zeit gefallenen Jugendlichen, reisen die beiden Time Runners in eine desolate Zukunft.
Im Jahr 2021 herrscht in den USA Aufruhr, Terror und Hungersnot. Verantwortlich für diesen Zustand ist der abrupte und mysteriöse Tod des US-amerikanischen Präsidenten im Jahre 2016, der ein großes Chaos hinterlassen hat.
Um diesen Unglücksfall rückgängig zu machen, experimentiert ein Wissenschaftler namens Kustler an einem Gerät, welches Zeitreisen ermöglichen soll. Doch Jamie und Anna wissen von ihrem Auftraggeber, dass die Entwicklung dieser Technik zu einem so frühen Zeitpunkt in der Menschheitsgeschichte den Ablauf der Geschichte erheblich verändern könnte. Deshalb schmuggeln sie sich unter eine Gruppe Jugendlicher, die als Versuchsobjekte in die Festung gebracht werden sollen, welche die Forschungsanstalt schützt. Ihr Auftrag ist es, Veränderungen des historischen Ablaufs zu unterbinden.
In der Festung treffen sie aber auch ihren Erzfeind Midnight wieder, was den beiden schnell klar macht, dass sie sich an einem wichtigen Knotenpunkt der Geschichte befinden, der großen Einfluss auf die Zukunft der Menschheit hat. Doch wie können sie verhindern, dass der düstere Midnight sie wieder mit seinen ausgefeilten Plänen manipuliert? Und wie passen Kustlers Pläne dazu, der eigentlich in die Vergangenheit reisen will, um den 2016 ermordeten Präsidenten zu beschützen? Zu spät bemerken die beiden Zeitreisenden, dass sie wieder einmal nur unwissende Spielsteine sind in Midnights finsterem Vorhaben...


Auch der dritte Band der Abenteuer der beiden Time Runners Jamie und Anna ist spannend und gut lesbar, lässt jedoch nicht nur die genauere Ausarbeitung des zeitlichen Hintergrunds vermissen, sondern beschränkt sich diesmal auch auf ein sehr oberflächliches Szenario einer düsteren nahen Zukunft. Versierte Leser, die den SF-Roman „The Time Injection“ von Justin Richards Landsmann Eric C. Williams aus dem Jahr 1968 kennen (in Deutschland 1981 unter dem schönen Titel „Zukunft - nein danke“ als Ullstein Taschenbuch 31026 erschienen), werden sowieso schnell erkennen, welches Geheimnis sich hinter dem seltsamen Attentat auf den US-amerikanischen Präsidenten im Jahre 2016 und den rätselhaften Vorfällen in der Festung verbirgt.
Leider gelingt Justin Richards (im Gegensatz zu seinem britischen Kollegen Williams) keine sehr glaubhafte Beschreibung des geschilderten Phänomens.

Auch sonst ist das dritte Abenteuer der beiden Time Runners bisher das laueste unter den dreien, wenn man dem Autor auch zugute halten muss, dass trotz des mauen Inhalts die Geschichte noch immer lesbar und nicht langweilig rüber kommt. Für den Roman spricht auch, dass der Autor diesmal seinen Helden konsequent ein komplettes Happy End verweigert, was als überraschende Wendung durchaus erfrischend ist.
Trotzdem kein gutes Buch, aber durchaus packend, und wer die Reihe begonnen hat, wird sich ehedem nicht abhalten lassen, auch wenn Band 3 eher enttäuschend ist.

hinzugefügt: September 8th 2008
Tester: Gunther Barnewald
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