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Lichtenstein, Thea: Der Ruf des Drachen - Maliande 1 (Buch)

Thea Lichtenstein
Der Ruf des Drachen
Maliande 1
Goldmann, 2008, Paperback, 448 Seiten, 12,00 EUR, ISBN 978-3-442-46711-2

Von Carsten Kuhr

Nahim hat als vierter Sohn eines Großgrundbesitzers wenig wirkliche Chancen im Leben. Entweder er bleibt zu Hause und dient seinem großen Bruder als Leibwächter, oder er schließt sich seinem Oheim an und tritt in einen geheimnisvollen wehrhaften Orden ein. Nachdem ihn wenig mit seinem rechthaberischen Bruder verbindet, entscheidet er sich für den Weg der Straße.
Ihr Weg führt sie eines Tages in ein abgeschieden gelegenes Tal. Vor dem Frost und mit einem erkrankten Mitreisenden belastet, suchen sie um Schutz und Hilfe bei einem der Bergbauern nach.
Neben einem wohlgefüllten Weinkeller aus eigener Kelterung hat der bodenständige Bauer auch eine Tochter, die sich sehen lassen kann – und dies nicht nur äußerlich. Von einnehmendem Wesen, ansehnlich und dazu als Heilerin versiert, entflammen in Nahim und Lehen nur zu bald Gefühle füreinander.
Das Schicksal aber baut hohen Hürden vor den Liebenden auf. Nicht genug damit, dass wilde Orkhorden das Tal bedrohen, Höfe niederbrennen und Vieh rauben, auch Lehens Schwager, der örtliche Schmied, einer der Honoratioren des Dorfes, hat ein Auge auf seine Anverwandte geworfen. Damit nicht genug, bedrohen finstere Pläne das Tal – und dann regt sich eine verlorene Legende – ein Drache schwebt über dem Tal ...


Thea Lichtenstein, die ihre Fantasy-Romane unter Pseudonym verfasst, lässt es langsam angehen. Wer große Schlachtengemälde, wilde Verfolgungsjagden oder das übliche Säbelgerassel sucht, der ist hier an der falschen Stelle. Lichtenstein zeigt uns in fast poetisch zu nennenden Bildern die bäuerliche, oberflächlich scheinbar heile Welt eines ländlichen Dorfes. Jeder kennt jeden, gegenseitige Hilfe, Ehrlichkeit und Vertrauen sind selbstverständlich.
Doch bemüht man sich, ein wenig unter die dünne Decke zu schauen, dann erblickt man schnell die üblichen Verdächtigen. Machtgierige, habgierige Menschen, die bereit sind für ihren Erfolg über Leichen zu gehen, die ihre Mitmenschen manipulieren, erpressen und missbrauchen.

Die Autorin legt dabei großen Wert darauf, ihre Gestalten umfassend zu zeichnen, den Leser seine Schlüsse selbst ziehen zu lassen, nicht immer alles vorzukauen. Mit Gespür für Gefühle – Ohnmacht, Hass und Liebe, aber auch Zuneigung, Wärme und Opferbereitschaft – wendet sie sich vornehmlich an eine weibliche Leserschaft. Die Orks, selbst nur Bauern in einem Spiel um Macht und Einfluss, sind lediglich Staffage, die Drachen werden nicht wie gewohnt vermenschlicht dargestellt, bleiben rätselhafte, ja zauberhafte Geschöpfe.
Aus diesen Elementen schafft die Autorin eine zauberhafte Kulisse für eine tiefe Liebe, für viel Dramatik und Gefühl.

hinzugefügt: July 23rd 2008
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Goldmann
Hits: 3107
Sprache: german

  

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