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Die zwölf Königreiche 2 (Buch)

Fuyumi Ono
Die zwölf Königreiche 2
Das Meer des Windes – Am Rande des Labyrinths
(Juni Kokuki/Twelve Kingdoms, 1993)
Aus dem Japanischen von Heike Boufalda und Kimiko Nakayama-Ziegler
Illustrationen von Akihiro Yamada
Tokyopop, 2008, Hardcover im Format A5 mit Lesebändchen, 286 Seiten, 17,90 EUR, ISBN 978-3-86719-192-0

Von Irene Salzmann

Es ist immer ein ganz besonderes Ereignis, wenn der Shashinboku auf dem Berg Hozan eine Frucht hervor bringt, aus der ein Kirin geboren wird. Ein Orkan jedoch fegt die Frucht in die Welt der Menschen. Verzweifelt suchen alle Nyosen und vor allem die Nyokai Sanshi nach dem verlorenen Kirin. Jahre vergehen, bis Taiki endlich entdeckt und in seine Heimat zurückgebracht wird.
Taiki war nie wirklich glücklich und fühlte sich fremd im Kreise seiner Familie, daher vermisst er die Menschenwelt nicht sonderlich. Schnell gewöhnt er sich an die freundliche Aufmerksamkeit der Nyosen und gewinnt vor allem Yoka, aber mehr noch Sanshi lieb. Ein Wermutstropfen für den Jungen ist jedoch, dass alle sehr hohe Erwartungen haben, die er nicht erfüllen kann.
Da er nicht wie die anderen Kirin aufwuchs, gibt es vieles, was er nicht weiß und kann, Dinge, die ganz natürlich für Kirin sind. Auch Keiki und Enki, zwei ältere Kirin, die von den Nyosen um Hilfe gebeten wurden, können nur wenig für Taiki tun.
Schließlich nähern sich die Tage, an denen der Hozan von normalen Menschen besucht werden darf. Taiki soll den neuen Herrscher des Landes Tai erwählen – aber wie kann er wissen, wer der Richtige ist? Keiner der Bewerber löst etwas in dem Kirin aus, allerdings freundet er sich mit den Generälen Risai und Gyoso an. Als er die beiden auf eine Sugu-Jagd begleitet, passiert ein Unglück – und Taiki wächst über sich hinaus…


Der zweite Band der Light-Novel-Reihe „Die zwölf Königreiche“ knüpft nicht an die Handlung des vorherigen Buches an. Jede der Geschichten ist in sich abgeschlossen, und eine Verbindung wird allein dadurch hergestellt, dass die sich Ereignisse in den Ländern jener Fantasy-Welt abspielen und einzelne Charaktere, die man bereits kennt, kleine oder größere Gastauftritte haben wie z. B. König Shoryu und sein Kirin Enki oder Keiki, der die Schülerin Yoko nach Kei brachte. Von daher kann man dem Roman problemlos folgen, selbst wenn man Band 1 nicht gelesen hat.
Wie dieser ist auch die Fortsetzung sehr edel gestaltet: HC im Format A5 mit Foliendruck und Lesebändchen, viele SW-Illustrationen, ein Anhang, der zahlreiche Begriffe erläutert. Auch die Übersetzung ist sehr viel besser als die von etlichen anderen Light-Novels, die gegenwärtig im Handel sind. Das Buch ist nicht ganz so umfangreich, so dass mit dem Preis um zwei Euro herunter gegangen wurde. Dennoch dürften Taschengeldempfänger ziemlich schlucken, wenn sie für den Band so viel zahlen müssen.
Stand zuvor ein junges Mädchen im Mittelpunkt der Geschehnisse, so ist es diesmal ein Junge. Während Yoko viele Gefahren überleben und sich ihre Position erkämpfen musste, wird Taiki buchstäblich in eine heile Welt gebracht, wo er zunächst sehr viel lernen muss und gehätschelt wird. Probleme bereitet er sich selber durch reichliche Selbstzweifel, denn er fürchtet, dass er seiner Aufgabe nicht gewachsen ist.
Tatsächlich gelingt es ihm nicht einmal, seine Kirin-Gestalt anzunehmen. Auch die Suche nach dem neuen König von Tai verläuft erfolglos. Dass Taiki über besondere Fähigkeiten verfügt, zeigt sich erst, als er wirklich gefordert wird, als sich Gyoso und Risai in Lebensgefahr befinden. Er will die beiden nicht verlieren und kann sie retten, doch dann ist der Tag ihrer Abreise gekommen. Taiki möchte sich nicht trennen und trifft seine Wahl – aber hat er den wahren König gefunden oder gab er nur seinem persönlichen Wunsch nach, um in der Nähe des Freundes bleiben zu dürfen? Obwohl er bekam, was er wollte, ist Taiki unglücklich, denn die Folgen von seinem Egoismus könnten für die Menschen von Tai dramatisch sein, und er wäre schuld an allem Unheil.

Auch wenn die märchenhaften Erzählungen der Japaner nicht immer gut ausgehen, so darf man diesmal unbesorgt sein. Die Serie wendet sich an ein Publikum ab 12 Jahren, und die Geschichte ist kindgerecht aufbereitet, so dass man mit Taiki staunen, traurig und fröhlich sein darf – und am Ende ist Aufatmen erlaubt. Das dürfte jeden zufriedenstellen und den Wunsch wecken, weitere Storys aus den „zwölf Königreichen“ lesen zu dürfen, die ebenso phantasievoll, spannend und unterhaltsam sind.

hinzugefügt: June 20th 2008
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Tokyopop
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