Alpers, Hans-Joachim: DER FLAMMENBUND - RHIANA DIE AMAZONE 1 (Buch)

Hans-Joachim Alpers: Der Flammenbund - Rhiana die Amazone Band 1, Originalausgabe im Heyne Verlag 2004, 06/6101, Umschlaggestaltung Nele Schütz Design, ISBN 3-453- 87537-0,359 Seiten, Euro 7.95

Von Carsten Kuhr

Die Welt des schwarzen Auges ist mir bislang aus einigen wenigen Begegnungen mit entsprechenden Romanen ein Begriff. Neben Ulrich Kiesow's DAS ZERBROCHENE RAD und Bernhard Hennen's DIE NACHT DER SCHLANGE hatten mich insbesondere die drei Romane von Hans-Joachim Alpers um die Piraten des Südmeeres gefesselt und Appetit auf mehr geweckt. Als nun im Heyne Verlag eine neue Subreihe angekündigt wurde, deren Entwurf von HaJo stammt, machte ich mich mit entsprechenden Erwartungen an die Lektüre.

Die Reihenbezeichnung RHIANA, DIE AMAZONE weist uns den Weg. Es geht einmal nicht um einen jungen, kraftstrotzenden Helden, sondern um eine betörend schöne Frau. Rhiana, die uneheliche Tochter eines gestürzten Königs versteckt sich mit ein paar wenigen Getreuen im Exil. Doch auch in der Abgeschiedenheit eines verlassenen Tals hat die Erbin keine Ruhe vor ihren Verfolgern. Die Amazone Neel hat die Erbin des verwaisten Thrones zu einer erstklassigen Schwertkämpferin geformt. Die erste Schlacht übersteht sie bravourös doch ohne innere Begeisterung. Sie findet wenig Gefallen an dem Töten um des Kampfes willen. Sie möchte mit der, sie in Visionen bedrängenden Göttin Rondra nichts zu tun haben. Dennoch macht sie sich nach dem Angriff auf ihr Refugium auf, die Verantwortlichen zu stellen, und Rache zu üben.

Die Handlung ist nicht in dem uns durch das Fantasy-Rollenspiel und die Romane bekannte Aventurien angesiedelt. Hans Joachim Alpers hat seine Erzählung fast 200 Jahre in der Vergangenheit angesiedelt. Hier finden er, und seine Mitautoren die Freiheit ihre eigene Geschichte zu schaffen, und eine eigenständige, von den späteren Erzählungen losgelöste Handlung zu entwerfen.
Zunächst fiel mir natürlich auf, dass wir mit Rhiana endlich einmal eine etwas andere Protagonistin präsentiert bekommen hatten. Amazonen-Kriegerinnen, da kommt jedem natürlich sofort die Fernseh-Heldin Xena in den Kopf, doch unsere Protagonistin ist anders. Sie ist nachdenklicher und jünger als ihr TV Genossin. Bewusst hat Alpers seine Handlung in der Jugend seiner Heldin angesiedelt, ermöglicht er seiner Hauperson doch in den weiteren Bänden zu reifen.
Als störend empfand ich die ständige Wiederholung, wie schön unsere Protagonistin doch ist, wie mutig sie ihr Schicksal erträgt. Ein wenig tiefer sollte die Zeichnung doch gehen. Zwar las sich die Handlung, nachdem ich zu Auftakt ein wenig Mühe hatte in die Schilderung zu finden, spannend und auf einen Rutsch durch, aber alles bewegte sich doch in leidlich bekannten Bahnen. Gerade seine Piratenromane haben bewiesen wie spannend und gleichzeitig vielschichtig Alpers zu fabulieren weiss. Ich hoffe, dass er in den weiteren Bänden ein wenig mehr von seiner Kunst offenbart, als es in diesem Auftaktband zu erkennen war.

hinzugefügt: July 29th 2004
Tester: Carsten Kuhr
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