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Armstrong, Kelley: Rückkehr der Wölfin (Buch)

Kelley Armstrong
Rückkehr der Wölfin
(Stolen)
Aus dem kanadischen Englisch übersetzt von Christine Gaspard
Knaur, 2004, Taschenbuch, 538 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-426-62790-7

Von Carsten Kuhr

Elena Michaels, der einzig weibliche Werwolf der Welt, ist zurück. Das Leben könnte ja so einfach sein. Als Wolf mit ihrem Rudel durch die abgeschiedenen Wälder des nördlichen Bundesstaates New York rennen, Elche und anderes Dammwild jagen, dazu ein paar Kuscheleinheiten von Clay, ihrem Partner. Doch irgendwie wird das nichts mit dem geruhsamen Leben.

Elena wird nach Arizona gelockt. Dort eröffnen ihr zwei Frauen, dass jemand Jagd auf übernatürliche Wesen macht. Die beiden so ungleichen Damen, sie selbst bezeichnen sich als Hexen, wollen einen Rat einberufen. Teilnehmen sollen neben den Hexen auch Vampire, Halbdämonen und die Werwölfe - schließlich soll es ihnen allen ja an den Kragen gehen. Einzig die Magier, eine elitäre, um Abstand, ja Abgrenzung bemühte eingebildete Clique, ist nicht eingeladen.

Doch warum sollten die Werwölfe an dem Treffen teilnehmen, schließlich kümmert sich das Rudel grundsätzlich selbst um seine Gegner, und die anderen sollen gefälligst selbst nach sich sehen.

Diese Einstellung ändert sich rapide, als Elena gekidnappt wird. In eine Bunkeranlage verschleppt, trifft sie dort auf Leidensgenossen - Halbdämonen, Hexen, Schamanen und einen Magier, der mit ihren Folterknechten gemeinsame Sache macht. Verfolgt von einem perversen Milliardär, der nichts mehr schätzt, als mit hochgerüsteten Waffen Jagd auf gefährliches Wild zu machen - und gibt es eine würdigere Beute als einen Werwolf - untersucht von Wissenschaftlern in der Nachfolge eines Dr. Mengelem wird Elena erniedrigt, verletzt und entwürdigt. Doch dann zeigen die Übernatürlichen ihren Folterknechtenm was eine Harke ist ...


Was fallen mir für Adjektive ein, wenn ich an dieses Buch denke? Spannend, temporeich, actionbetont, rasant, dabei fesselnd.

Kelley Armstrong legt einen Roman vor, der nach einer kurzen Verschnaufpause zu Beginn durchstartet und ein unwahrscheinliches Tempo vorliegt.
Und es geht zur Sache. Wir haben eine Gruppe eingekerkerter Opfer, Verräter, gewissenlose Wissenschaftler und richtig böse Buben. Dazu gesellen sich ein paar Ex-Soldaten, die so ziemlich jedem Klischee der bornierten Schlagtods entsprechen.
Das hört sich nun danach an, dass die auftretenden Figuren dem bekannten Repertoire der fiesesten Verbrecher und Unsympathen entnommen wurden, und sich stereotyp präsentieren. Beides trifft zu, und dennoch bleibt die Handlung überraschend und fesselnd.

Das liegt zum guten Teil daran, dass sich im Verlauf der Auseinandersetzung der Opfer gegen ihre Kerkermeister immer mehr der faszinierend entworfenen Welt der übernatürlichen Wesen offenbart. Daneben gelingt es der Autorin, uns für ihre Protagonistin einzunehmen. Mühelos schlüpfen wir in ihre Rolle, ereifern uns mit ihr gegen die Ungerechtigkeiten, können ihre Verzweiflung und Wut gut nachvollziehen. So ist es nur folgerichtig, dass sie als Wölfin ein anderes Verhältnis zur Gewalt und zur Beseitigung von Bedrohungen für das Rudel hat. Es geht nicht unbedingt zartbesaitet zu, da werden Gliedmaßen abgerissen, Kehlen herausgerissen und Blut spritzt fontänenartig herum. Das aber in sich stimmig und nicht zum Selbstzweck. Wir zweifeln mit Elena, wir leiden mit ihr und wir triumphieren mit ihr.
Letzteres ist keine Überraschung, doch der Weg dahin ist das, was das Buch interessant macht.
Man ma
g dem Roman vorwerfen, dass die Charkterentwicklung zu kurz gekommen ist, dass vieles schablonenhaft abläuft, dass die Bösewichte zu eindimensional wirken, dennoch funktioniert das Ergebnis.

Actiongeladene Unterhaltungsliteratur ohne großen Tiefgang, so könnte man den Band überschreiben, und das aber als Kompliment und nicht als Kritik meinen.

hinzugefügt: May 4th 2008
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Knaur
Hits: 2915
Sprache:

  

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