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Armstrong, Kelley: Nacht der Wölfin (Buch)

Kelley Armstrong
Die Nacht der Wölfin
(Bitten)
Aus dem kanadischen Englisch übersetzt von Christine Gaspard
Knaur, 2003, 480 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-426-61811-0
Von Carsten Kuhr

Als Elena Michaels während des Studiums einen gutaussehenden Dozenten kennen- und liebenlernt, ahnt sie noch nicht, dass dieser ihre ganze Lebensplanung mehr als kräftig durcheinander würfeln wird. Der Traum vom Eigenheim, einen Goldring am Finger und Kinder, so altbürgerlich und abgedroschen er auch klingt, er geistert ihr im Kopf herum. Doch dann eines Abends geht er im Liebesspiel ein bisschen zu weit. Er beißt sie in den Arm, bis Blut fließt. Kurz danach entzünden sich die Bisse, Elena bekommt hohes Fieber. Ihr Körper beginnt sich zu verändern, hat sie Wahnvorstellungen?
Nach über einem Jahr hat sie als erste und einzige Frau die Umwandlung in einen Werwolf überlebt.
Nicht überdauert hat den Vertrauensverlust aber ihre Beziehung zu Clay. Auch wenn die gegenseitige Anziehungskraft weiterhin vorhanden ist, auch wenn der Alpha des Werwolfrudels, Jeremy, sich aufopfernd um sie bemüht und gekümmert hat, sie hält es einfach nicht mehr beim Rudel aus. Ihre Arbeit, die Werwolf-Einzelgänger, Mutts genannt, im Auge zu behalten, und diese bei Zuwiderhandlung gegen den Kodex keine Menschen anzufallen aufzuspüren und zu vernichten, lässt sie hinter sich.
Sie geht zurück nach Toronto und versucht, ihr altes Leben wieder aufzunehmen. Als politische Journalistin berichtet sie über Skandale und Parteiinterna, einen Mr. Right hat sie auch kennen gelernt und sogar mit ihrer vermeintlichen Schwiegermutter kommt sie gut aus.
Wenn sie rennen muss, wenn der Drang nach Verwandlung über sie kommt, fährt sie raus aus der Stadt, sie hat ihr Leben endlich wieder fest im Griff.
Bis ein Hilferuf von Jeremy sie erreicht. Ihre Rudelbrüder werden verfolgt und ermordet, aufständische Mutts fordern ihr eigenes Revier und selbst ihr alter Schwarm Clay wird ausmanövriert. Als wenn diese Hiobsbotschaften noch nicht genügend Sprengstoff beinhalten würde, gerät sie, kaum beim Rudel angekommen, wieder in den lasziven Bann ihres Ex-Lovers...


Von Kelley Armstrong liegen mittlerweile vier Romane auf Deutsch vor. Nach den beiden ausgezeichneten „Hexen“-Romanen – „Nacht der Hexen“ und „Pakt der Hexen“ (beide Knaur Verlag) hat sie auch zwei Romane um die Werwölfin Elena Michaels veröffentlicht.

Mit vorliegendem Debütwerk führt sie, so zumindest begeisterte Kommentatoren, den Werwolfroman zu neuen Ufern.
Und ich muss zugeben, dass sie ihre Geschichte geschickt aufgebaut hat.
Eine junge, emanzipierte Frau, die zwischen zwei Männern schwankt, dazu eine mitreißende Thriller-Handlung mit Actionszenen und Geheimnissen, das spricht die Leser an.
Inhaltlich überzeugend berichtet sie anschaulich vom Rudelverhalten der Werwölfe, mixt dazu eine gehörige Portion Sex und ein paar wirklich fiese Bösewichte.

Verglichen aber mit den beiden „Hexen“-Titeln fehlt dem Buch ein ganz klein wenig die Spritzigkeit.
Es passiert viel in diesem Werk, Menschen werden entführt, gefoltert, ermordet, ja zerfleischt.
Doch diese in sich durchaus spannende Krimielemente müssen sich über weiter Strecken der etwas umständlichen Einführung in die Besonderheiten des Zusammenlebens des Werwolfrudels unterordnen.
Auch die sich wiederholenden Sex-Spielchen zwischen Elena und Clay nehmen für meinen Geschmack zu viel Raum ein.
Statt sich auf den interessanten Alpha - endlich einmal ein nicht nur charismatischer, sondern auch intelligenter Anführer - zu konzentrieren, berichtet die Autorin uns von den schwellenden Muskelpakten Clays. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Vielleicht habe ich den Fehler begangen, statt mit vorliegendem Debütwerk, das immerhin im Schneekluth Verlag die Weihen des Hardcovers erhielt, mit den überragenden „Hexen“-Romanen anzufangen, die uns eine sich weiterentwickelte Autorin präsentierten, und gegen die vorliegendes Buch ein wenig abfällt.
Nicht, dass Armstrong dem abgegriffenen Thema des Werwolfromans nicht neues Blut eingeimpft hat, dass sie nicht durchaus packelnd zu schreiben weiß, mir fehlt nur ein wenig das Prickelnde der „Hexen“-Titel, die Intensität ihrer Welt voller Hexen, Vampire und Co.

Dennoch, das Buch geht auf eine neue, etwas andere Art mit einem altbekannten Thema um, und schon in der Fortsetzung – „Rückkehr der Wölfin“ - mixt die Autorin ihre unterschiedlichen Urban Fantasy Gesellschaften zu einem wahrhafte explosiven Gemisch, ohne sich zu sehr an bekannte und erfolgreiche Konkurrenten anzulehnen.

hinzugefügt: May 3rd 2008
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Knaur
Hits: 2846
Sprache: catala

  

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