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Marvel Exklusiv 71 – Fallen Son: Der Tod des Captain America (Comic)

Marvel Exklusiv 71 – Fallen Son: Der Tod des Captain America
Jeph Loeb, Leinil Yu, Ed McGuinness, John Romita jr., David Finch, John Cassaday u. a.
(Fallen Son, The Death of Captain America – Chapter 1 – 5, 2007)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von John Cassaday
Panini, 2007, Paperback, 124 Seiten, 14,95 EUR (auch als Hardcover erschienen, 20,00 EUR)

Von Irene Salzmann

Captain America alias Steve Rogers fällt einem Attentat zum Opfer. Niemand kann es wirklich glauben, dass die Legende tot ist. Oft genug kam er wieder zurück. Diesmal scheint es jedoch kein Wunder zu geben:
Dank der Hilfe von Dr. Strange dringen Wolverine und Daredevil in den SHIELD-Helicarrier ein. Ihr erster Weg führt zu Crossbones, den man als Tatverdächtigen festnehmen konnte. Allerdings vermag er nicht die Antworten zu geben, die sich die beiden erhofften. Während Daredevil rechtzeitig verschwindet, riskiert Wolverine die Entdeckung, als er den Sarg Captain Americas inspiziert. Nun gibt es keine Zweifel mehr.
Für die Freunde des Toten, die in den Untergrund gegangen sind, da sie sich dem Registrierungsgesetz nicht unterwerfen wollten, ist diese Nachricht ein schwerer Schlag. Jeder versucht, irgendwie damit fertig zu werden. Spider-Man macht seinem Kummer durch Gewalt Luft, und das Opfer ist ein Schurke, der einmal nichts Böses im Schilde führte.
Derweil sucht Iron Man alias Tony Stark, der neue Leiter von SHIELD, einen Nachfolger für Captain America. Seine Wahl fällt auf Clint Barton, vormals Hawkeye, der von den Toten zurück ist. Die Begegnung mit zwei Untergrundkämpfern, die von den regierungstreuen Helden wie gemeine Verbrecher gejagt werden – und die auch er auf Iron Mans Befehl hin fassen soll -, obwohl sie die Menschen schützen, zwingt ihn zu einer Entscheidung.


Hegte man bisher noch die Hoffnung, dass der Tod von Captain America ein Täuschungsmanöver war und man ihn schwer verletzt hatte in Sicherheit bringen können, so wurde nun definitiv sein Tod verkündet. Wolverine kann sich nicht irren. Ein Nachfolger scheint ohnehin schon gefunden zu sein, so dass zwar Captain America wieder auferstehen kann, doch der Mann unter der Maske ist dann ein anderer.
Wie die Einzelnen mit der traurigen Nachricht umgehen, verrät dieser Band. Selbst der Beerdigung des amerikanischen Traums – das Ende dieser Figur ist zugleich eine Kritik übende Metapher für die neue Härte in der Politik, auch in der Realität! – werden einige Seiten eingeräumt. Gemäß der Thematik ist das Heft auch optisch dunkel gehalten. Humorige Einlagen, wie man sie sonst von Spider-Man oder dem Ding gewöhnt ist, fehlen gänzlich.
Eigentlich will niemand wirklich solche Geschichten lesen, denn das reale Leben ist oft schon tragisch genug. Längst jedoch sind auch die Comics nicht mehr nur reine Flucht-Literatur, die generell mit einem Happy End aufwartet. Der Anschlag auf das World Trade Center hat auch die bunten Hefte nachhaltig in Hinblick auf ihre Themen, Trends und Grundstimmung beeinflusst. Die Autoren versuchen, meinungsbildend auf Leser einzuwirken, die eher wenig Interesse an den Vorgängen im eigenen Land oder gar in der ganzen Welt haben, die viel zu oft nur eine mangelhafte Bildung vorweisen können und daher leicht von der Politik und den linientreuen Medien zu manipulieren sind.
Natürlich steigern Aktionen wie diese auch die Verkaufszahlen von einer Serie, die nicht gerade zu den Topsellern zählte (und durch die Crossover auch die von etlichen anderen Titeln). Selbstlosigkeit und die Aufklärung der Leser sind nicht auf den vordersten Plätzen eines Verlagshauses zu finden; das weiß jeder. Von daher ist es auch nicht ganz ausgeschlossen, dass Captain America eines Tages zurückkehren wird, wenn sein Name wieder die Leser lockt und es den Autoren gefällt. Zunächst mag ein anderer das Kostüm tragen, doch gibt es stets Mittel und Wege, Tote zurück zu holen – und das unterscheidet die Comics doch immer von der Realität.

Das Paperback wendet sich an die Sammler, die gebannt die Geschehnisse des „Civil Wars“ verfolgten und nun auch erfahren wollen, wie Freund und Feind mit dieser Tragödie fertig werden. Auch wenn man die Vorgeschichte nicht oder bloß in groben Zügen kennt, findet man in die Handlung hinein, doch nimmt man sich selber einen Teil des Lesevergnügens, wenn man nicht die Zusammenhänge kennt, die zu der Eskalation führten.
Der Band ist dramatisch, bietet ansprechende Illustrationen und weiß auch durch die Aufbereitung des Themas zu überzeugen.

hinzugefügt: March 1st 2008
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Panini
Hits: 2179
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