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Captain America: Die Initiative 1 (Comic)

Captain America: Die Initiative 1
Der Tod eines Traums (Teil 2 – 6)
Ed Brubaker, Steve Epting u. a.
(Captain America 26 – 30: The Death of the Dream, Part 2 – 6, 2007)
Aus dem Amerikanischen von Reinhard Schweizer
Titelillustration von Steve Epting
Panini, 2008, Paperback, 124 Seiten, 14,95 EUR

Von Irene Salzmann

Keiner will es wirklich glauben, aber es ist wahr: Captain America ist tot. Seine Freunde trauern um einen geliebten Menschen aus ihrer Mitte, seine Mitstreiter bedauern den Verlust eines zuverlässigen Kameraden, eine Nation sieht sich ihres Symbols beraubt.
Doch das Leben geht weiter. Tony Stark alias Iron Man, der gegenwärtige Leiter von SHIELD und Schöpfer einer neuen Ordnung, sendet die Black Widow aus, um Bucky Barnes zu ergreifen. Caps Sidekick aus der Zeit des zweiten Weltkriegs lebt und hat mittlerweile die Manipulationen der Sowjets hinter sich gelassen, die aus ihm den ‚Wintersoldaten’ machten. Eine gemeinsame Vergangenheit verbindet ihn mit Natasha Romanova, doch stellt sich schnell heraus, dass ihr Auftauchen Bucky nicht stoppen kann.
Er will nur eins: Rache - den Mörder seines Freundes töten, selbst wenn das gegen Caps Prinzipien verstößt. Bucky glaubt, dass Tony damit zu tun hat. Doch auch der Red Skull ist verdächtig. Alles ist jedoch viel komplizierter, als jeder annimmt, und Sharon Carter, die Licht ins Dunkle bringen könnte, schweigt. Nachdem Bucky Caps legendären Schild in seinen Besitz gebracht hat, beginnt er, seinen Plan auszuführen…


„Captain America“ gehört zu den Serien, die ausschließlich auf den amerikanischen Leser zugeschnitten sind. Im Ausland stieß der Titel auf eher geringes Interesse, da sich das Publikum schwerlich mit dem Patriotismus, der Selbstgerechtigkeit und dem Bedürfnis der Amerikaner, die Weltpolizei zu spielen, identifizieren kann. Die ständig wiederkehrenden, abgedroschenen Motive vom bösen Deutschen, die auf eine unbewältigte Vergangenheit und das Klammern an ein überholtes Feindbild schließen lassen, trugen ein Übriges dazu bei, dass man auch hier „Captain America“ wenig abgewinnen konnte. Die mangelnde Interaktion mit interessanten Partnern fügte noch das letzte Quäntchen hinzu, dass man lieber anderen Reihen den Vorzug gab und gibt.
Doch auch in der Heimat tat sich „Captain America“ zunehmend schwer, denn als Symbol hatte er es versäumt, mit der Zeit zu gehen und sich anzupassen. Frischzellenkuren, die ihm schon mehrfach zuteil geworden waren, hielten nie lange vor, und nach einiger Zeit stellte sich wieder der öde Alltag ein, der sich seit fast siebzig Jahren mit denselben Themen befasst.
Die Realität machte es vor: Mit dem Anschlag auf das World Trade Center ist der amerikanische Traum gestorben – und das gleiche passierte nun (zum wievielten Mal?) der Figur Captain America. Die Idee wirkte, wie erhofft, denn plötzlich schnellten die Verkaufszahlen wieder nach oben, und auch im Ausland war diese überraschende Wende der Presse einige Zeilen wert.
Ob – dieser - Captain America namens Steve Rogers eines Tages zurückkehrt, ist spekulativ. Er selber und andere sind schon mehrfach wieder auferstanden (Hawkeye, Colossus), oder ein Nachfolger schlüpfte (vorübergehend/dauerhaft) in das verwaiste Kostüm (Spider-Woman, Phoenix) – und manche bleiben wirklich für immer tot (Captain Marvel, Revanche). Marvel hält sich alle Optionen offen.

Die Handlung der aktuellen Marvel-Serien, die vom „Civil War“ nachhaltig beeinflusst wurden, schildert die Zeit nach dem Tode Captain Americas, wie die Menschen mit diesem Schock umgehen und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Nicht alle sind damit einverstanden, einfach weiter zu machen – der eine oder andere will aufklären, wie es zu der Tragödie überhaupt hatte kommen können und wer der oder die Mörder sind.
Als Resultat präsentiert dieser Sammelband, der fünf der US-Original-Hefte von „Captain America“ beinhaltet, einige Charaktere aus dem unmittelbaren Umfeld des Titelhelden, darunter Bucky Barnes, Falcon, Black Widow und Sharon Carter, die zwar alle dasselbe wollen, jedoch zu verschiedenen Mitteln greifen. Buckys Plan endet auch prompt in einem Desaster – und der Cliffhanger macht es erforderlich, die Fortsetzung zu kaufen, will man erfahren, ob der Wintersoldat zurück ist und ob jemand aufdeckt, auf welch grausame Weise Sharon benutzt wurde.
Die Zeichnungen sind realistisch-idealistisch und können überzeugen. Sie sorgen für den notwendigen Reiz, selbst wenn nicht die erste Riege an Marvel-Heroen in die actionreiche Storyline verstrickt ist.
Auch als Gelegenheitsleser kann man den Ereignissen problemlos folgen, da die wichtigen Informationen der Geschichte zu entnehmen sind. Trotzdem vermisst man einen konkreten Anfang und ein befriedigendes Ende. Obwohl eine ‚1’ auf dem Cover steht, sind die Episoden einem laufenden Story-Arc entnommen – und das lässt sich einfach nicht verleugnen. Folglich ist der Band doch mehr etwas für die eingefleischten Sammler als für jene, die ohne Hintergrundwissen und der notwendigen Neugierde auf die Fortsetzung nach dieser Lektüre greifen.

hinzugefügt: March 1st 2008
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Panini
Hits: 2628
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