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Alan Moores WildC.A.T.S 1: Heimkehr nach Khera (Comic)

Alan Moores WildC.A.T.S: Heimkehr nach Khera
Alan Moore, Travis Charest, Troy Hubbs, Kevin Maguire u. a.
(WildC.A.T.S 21 – 27: Homecoming, 2007)
Aus dem Englischen von Bernd Kronsbein
Panini, 2008, Paperback, 212 Seiten, 19,95 EUR

Von Irene Salzmann

Jim Lees erster Band von „WildC.A.T.S“, der 1992 unter dem Image/WildStorm-Label erschien, brach alle Verkaufsrekorde, obgleich man der Serie ihre Wurzeln („X-Men“) noch ansehen konnte. Mittlerweile wurde die Reihe mehrfach eingestellt und mit neuem Konzept neu gestartet. Ferner liegen einige Spinn Offs („Grifter“, Mr. Majestic“ etc.) und Crossover mit anderen Image-Titeln („Youngblood“, „Cyberforce usw.) vor.
Die wenigsten dieser Bände sind in Deutschland bekannt und nur die ersten Teile der ursprünglichen Serie erschienen einst im Splitter-Verlag.
Panini startet die Serie - mitten drin, nach dem Ende des Krieges zwischen den Kherubim und den Daemoniten – mit einem Sammelband, der die Rückkehr der „WildC.A.T.S“ nach Khera schildert und die Situation auf der Erde beleuchtet, wo Mr. Majestic und Savant versuchen, ein neues Team zu etablieren.


Noch sind sie alle glücklich: Lord Emp, Zealot, Voodoo, Warblade, Maul, Void und Spartan. Der Rückflug zu ihrer weit entfernten Heimat Khera ist geglückt, und man heißt sie alle willkommen. Schnell finden sie sich in einen Alltag hinein, der ihnen hohe Ämter in einer perfekten Welt beschert. Darum merken sie es auch nicht gleich, dass Voodoo von der Gruppe getrennt wurde.
Die Kherubim-Daemonit-Hybride findet sich in einem Ghetto wieder, in das man alle Daemoniten einsperrte. Aber auch die Ureinwohner Kheras, von denen Maul abstammt, vegetieren vor sich hin. Void gelingt es schließlich, Voodoo zu finden, und gemeinsam können die drei auch Warblade davon überzeugen, dass auf Khera eine Menge faul ist.
Zealot und Lord Emp schenken ihren Freunden kein Gehör, da sie zu sehr mit ihren politischen Winkelzügen beschäftigt sind und darüber nicht einmal merken, wie sie manipuliert werden. Der Cyborg Spartan beginnt zu recherchieren und kommt dabei Geheimnissen auf die Spur, die jene, die im Hintergrund die Fäden ziehen, lieber für sich behalten wollen. Er wird beschädigt, damit er niemandem vor dem geplanten Attentat warnen kann, der aus Zealot eine Märtyrerin machen und den echten Kherubim weitere Rechte kosten soll…

Unterdessen stellen auf der Erde Mr. Majestic und Savant ein Team zusammen, das die Lücke schließen soll, die von den WildC.A.T.S hinterlassen wurde. Die Kandidaten sind bestenfalls fragwürdig: der Cyborg Ladytron, Grifters jüngerer Bruder Condition Red und T.A.O., ein hochintelligenter junger Mann aus der Retorte.
Diese zusammen gewürfelte Gruppe muss auch schon bald ihre erste Mission bestehen, was ihnen prompt Ärger mit Stormwatch einbringt, die glauben, dass ihnen die neuen WildC.A.T.S einen langjährigen Feind ‚weg nehmen’ wollen…


Die Storys beider Teams werden im Wechsel erzählt und von mehreren Zeichnern umgesetzt, die sich stilistisch ähneln, so dass ein recht homogener, optisch ansprechender Band herauskommt. Da sehr viele Figuren involviert sind, die man nur als Insider kennt, ist es schon etwas schade, dass Panini nicht die vorangegangenen Ereignisse und die wichtigsten Charaktere ausführlicher vorstellt.
Beide Handlungsebenen sind spannend, dramatisch und warten mit interessanten Protagonisten auf:
Das Original-Team sieht sich damit konfrontiert, dass Khera keineswegs die schöne heile Welt ist, die sich jeder von ihnen erträumt hat. Stattdessen bestimmen Rassismus, ein Kasten-System, Intrigen und Attentate das alltägliche Leben. Der Krieg ist schon lange vorüber, doch niemand hat es je für notwendig gehalten, die Außenposten darüber zu informieren - die vielen Toten wären nicht nötig gewesen. Man braucht die Heimkehrer nicht, aber sie eignen sich als Mittel zum Zweck im Gerangel um die Macht. Manche der WildC.A.T.S wachen früher auf, andere später, und wieder ist ein tragisches Opfer zu beklagen.
Unterdessen raufen sich die Nachfolger zusammen, doch sind sie weit davon entfernt, ein eingespieltes Team zu sein. Noch muss Mr. Majestic seine Leute regelmäßig aus brenzligen Situationen retten, doch der eigentliche Deus ex Machina ist T.A.O., der immer wieder zu überraschen weiß Es gibt ein kleines Crossover mit „Stormwatch“, und aufmerksame Leser finden noch einige weitere vertraute Helden wie Troll aus „Youngblood“ und Wolverine von „X-Men“ – eine kleine Hommage an die Kollegen und ihre Serien.

Man muss keine Vorkenntnisse mitbringen, um der Handlung dieses über 200 Seiten umfassenden Paperbacks folgen zu können, wenngleich es natürlich von Vorteil ist, wenn man die Splitter- oder die vorausgegangen US-Hefte gelesen hat. Die packende SF-Story, die an zwei Schauplätzen spielt und viele reizvolle Charaktere bietet, ist von daher auch für Gelegenheitsleser interessant. Der Band ist außerdem relativ abgeschlossen, doch wenn der Funke übergesprungen sein sollte, dann wartet man jetzt sicher sehnsüchtig auf die Fortsetzung.
Wer spannende, mitunter gesellschaftskritische SF, eigentümliche Protagonisten und schöne Zeichnungen mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Auch die Gestaltung des Bandes – hochwertiges Glanzpapier, sauberer Druck, kurze Einleitung und Autoreninfo – können sich sehen lassen.

hinzugefügt: March 1st 2008
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Panini
Hits: 3531
Sprache: german

  

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