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Dämonenjunge Lain (Comic)

Dämonenjunge Lain
Natalie Wormsbecher
Tokyopop, 2008, Taschenbuch, 168 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-86719-299-6

Von Irene Salzmann

Lange blieb Ari in ihrer neuen Schule allein. Erst seit sie mit dem Mädchenscharm Mark geht, fasst sie Fuß in den Cliquen. Jetzt ist sie glücklich und möchte nicht, dass sich daran etwas ändert.
Doch das Schicksal hat etwas anderes für sie geplant: Sie stolpert über einen fremden Jungen, der sich Lain nennt und als Dämon zu erkennen gibt. Weil Ari magische Kräfte besitzt, konnte sie den Bann aufheben, der über ihn gesprochen wurde. Aus Dankbarkeit will sich Lain nun revanchieren und seine Retterin beschützen.
Prompt folgt er Ari in die Schule und legt sich mit dem eifersüchtigen Mark an. Dieser macht Ari daraufhin eine hässliche Szene und zeigt sein wahres Gesicht. Wird Ari nun wieder von den Mitschülern geschnitten? In ihrem Frust gibt sie Lain die Schuld und beschimpft ihn.
Dann taucht auch noch Lains Bruder Kain auf, der ihn erneut einsperren will, weil Lain seine Kraft nicht kontrollieren kann und darum für die Menschen zu gefährlich ist…


„Dämonenjunge Lain“ ist nur auf den ersten Blick hin ein Fantasy-Manga. Die phantastischen Elemente dienen allein dazu, ein gängiges Schul-Drama aufzupeppen. Anders als die meisten japanischen Mangas, die sich derselben Motive bedienen, steht jedoch nicht die Dreiecksbeziehung mit allem emotionalem Wirrwarr, Intrigen und Klamauk im Vordergrund sondern die Gefühle von Ari, die die eigentlich Hauptfigur ist.
Praktisch jedes Mädchen (und sicher auch viele Jungen) können sich in Aris Situation versetzen: Sie ist neu an der Schule, alle kennen einander und sind in festen Gruppen zusammen; Kontakte zu knüpfen, ist praktisch unmöglich, vor allem, wenn man schüchtern ist. Dann jedoch scheint Ari das große Los zu ziehen. Der umschwärmte Mark wird von seiner Freundin verlassen, und Ari ist zur rechten Zeit am rechten Ort. Durch ihn findet sie allseits Akzeptanz.
Erst Lain macht Ari begreiflich, dass es ihr weniger um Mark geht als um das Dazugehören. Für eine romantische Beziehung ist das jedoch nicht genug. Allerdings wird Mark der Schwarze Peter untergeschoben, denn er ist grundlos eifersüchtig, vertraut Ari nicht wirklich, klammert – und schlägt sie sogar. Ari erkennt ihren eigenen Fehler und wird angenehm überrascht, denn die Freundinnen halten zu ihr und nicht zu Mark.
Nun bedauert Ari, dass sie Lain ungerecht behandelt hat und setzt alles dran, um ihn aus der Gewalt seines dubiosen Bruders zu befreien. Es kommt zu einem Kampf zwischen den jungen Männern mit einem überraschenden Ausgang.

Die Handlung von „Dämonenjunge Lain“ bietet an sich nichts Neues, orientiert sich aber an den Bedürfnissen westlicher Leser und überzeugt durch vertraute, nachvollziehbare Motive. Das ist oft das große Plus der deutschen Mangas, die mit Protagonisten aufwarten, mit denen man sich leichter identifizieren kann, da sie Konflikte kennen, wie man sie selbst zu bewältigen hat. Auch die Illustrationen können mit denen der großen Vorbilder aus Fernost mithalten.
Der vorliegende Manga wendet sich in erster Linie an Leserinnen ab 13 Jahren, die romantisch-dramatische Geschichten mögen, welche im Schüler-Milieu angesiedelt sind und durch eine Prise Fantasy aus dem Alltäglichen gehoben werden. Aber auch jene, die sich besonders für die Werke der einheimischen Künstler interessieren, werden ihren Spaß an der flotten Geschichte haben, die auf unterhaltsame Weise auch etwas Kritik am Umgang miteinander einfließen lässt, denn viel Kummer ließe sich vermeiden, würden Neulinge und Schüchterne schneller integriert, würden Freundschaft und Liebe nicht verwechselt werden.

hinzugefügt: February 12th 2008
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Tokyopop
Hits: 2264
Sprache:

  

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