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Ward, J. R.: Mondspur - Black Dagger 5 (Buch)

J. R. Ward
Mondspur
Black Dagger 5
(Love Awakened Part 1)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Astrid Finke
Heyne, 2008, Taschenbuch, 314 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-453-56511-1

Von Carsten Kuhr

Der dritte Roman, der für die Übersetzung wie schon die vorausgehenden wieder in mehrere Teile aufgesplittet wurde, führt die Handlung aus den bisherigen Büchern nahtlos fort.


Die Bedrohung für die zurückgezogen mitten unter den Menschen lebenden Vampire ist größer denn je. Die Lesser, ihrer Seelen beraute Untote, die die Vampire im Auftrag Omegas verfolgen, foltern die gefangengenommenen Vampire, um von diesen den Aufenthaltsort ihrer Gegenspieler, der Black Dagger zu erfahren. Doch seit kurzem hat O in seiner Stahlröhre einen ganz besonderen Gefangenen – Bella, eine Vampirin aus dem Adelsgeschlecht der Nosferatu. Doch O hat nicht vor, die Bluttrinkerin zu töten – nein, diese erinnert ihn viel zu sehr an seine verstorbene Ehefrau. Anders als diese aber hält die Vampirin viel mehr seiner gar nicht zärtlichen Liebesbeweise aus.

Währenddessen sind die Dagger fieberhaft auf der Suche nach der Entführten. Insbesondere Zsadist, der von Sklaverei gezeichnete absonderlichste der Kämpfer, fühlt sich innerlich von der schönen Aristokratin angezogen. Doch darf er, der jahrzehntelang missbraucht wurde, überhaupt auf Liebe hoffen, hat er nicht alles persönliche Glück längst verspielt, dient dem Schicksal und der Jungfrau der Schrift als gnadenloser Krieger, der in seiner blindwütigem Toben selbst seinen Brüdern fremd bleibt?


Der Roman fügt sich nahtlos in den Zyklus um die Black Dagger ein. Viel Gefühl, eine Prise Erotik, spannende Kämpfe, die aber immer ein wenig distanziert geschildert werden, das ist die Mischung, mit der Ward punktet.

In den Staaten haben die großen Buchhandelsketten mittlerweile ganze Regalwände für entsprechende Titel reserviert, und wie üblich schwappt die Welle etwas verzögert auch zu uns über den großen Teich.
Insbesondere Mira und Lyx haben sich entsprechende Vampir-Romanzen gesichert, die anderen Großverlage ziehen etwas verhaltener mit.

Heyne hat mit J. R. Wards Romanzyklus keinen schlechten Griff getan. Im Gegensatz zu vielen ihrer Konkurrentinnen versucht die Autorin weder krampfhaft humorvoll zu fabulieren, noch ergehen sich ihre Figuren seitenlang über mehr oder weniger bedeutende modische Designs.
Ward versucht zumindest, ein glaubwürdiges und zumindest ansatzweise eigenständiges Gerüst unter ihre Romane zu legen und interessante Figuren zu schaffen.

Jedes ihrer Werke ist einem der Black Dagger gewidmet. An dieser Stelle darf ich nochmals den Hinweis wiederholen, dass die Romane für die deutsche Ausgabe in mehrere Bände auseinander gerissen wurden. Mit vorliegendem Werk stellt sie uns den für mich bislang interessantesten der Dagger näher vor. Eine geschundene Kreatur voller Selbsthass, innerlich gebrochen und doch ein Bär von Mann. Auch wenn es die Autorin bei der ständig sich wiederholenden Lobpreisung seiner Manneskraft etwas arg übertreibt wird er uns zunächst anhand seiner Obsession für die Verschwundene portraitiert. Das erinnert ein wenig an „Die Schöne und das Biest“, wobei die Autorin hier die Gründe für die wechselseitige Zuneigung eher im Diffusen lässt. Im Verlauf der Handlung erfahren wir ein wenig mehr aus der persönlichen Historie Zsadists aus der Zeit seiner Knechtschaft. Erstmals im Verlauf der Serie öffnet die Autorin hier den Vorhang zur Vergangenheit, zeigt uns einen kurzen Abriss des Lebens der Vampire im Europa des 17. Jahrhunderts. Dies vertieft die Figur, wird geschickt so sparsam eingesetzt, dass der Fokus ganz auf der Jetztzeit verbleibt. Hier droht weitere Ungemach nicht nur von Seiten der Lesser, sondern auch innerhalb der dezimierten Vampir-Society.
Insgesamt eine erfreulich eigenständige Schöpfung mit interessanten Gestalten, die den Leser zu fesseln weiß.

hinzugefügt: February 7th 2008
Tester: Carsten Kuhr
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