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Der letzte Detektiv 4: Schlachthaus, Michael Koser (Hörspiel)

Michael Koser
Der letzte Detektiv 4
Schlachthaus
Musik: Frank Duval
Sprecher: Bodo Primus, Joachim Wichman, Peter Fricke u. a.
der hörverlag, 2007, 1 CD, ca. 50 Minuten Laufzeit, ca. 14,95 EUR, ISBN 978-3-89940-871-3

Von Ramona Schroller

Europa im Jahre 2009. Ein neuer Fall für den letzten Detektiv Jonas. Ein Mann tritt an ihn heran mit der Bitte, ihm ein Spenderorgan auf dem Schwarzmarkt zu besorgen. Auf legalem Wege, so die Aussage, habe er keine Chance, sein Leben zu retten.
Jonas leidet mal wieder unter chronischem Geldmangel, also willigt er ein und nimmt den Auftrag an. Doch irgendetwas an der Sache stinkt. Und das gewaltig. Jonas' feine Privatschnüfflernase meldet Alarm - und so nimmt er die Spur auf. Eine Spur, die ihn direkt nach Südamerika führt...


Organhandel ist schon seit geraumer Zeit ein aktuelles Thema. Wie lange, das zeigt das vorliegende Hörspiel um den letzten Detektiv. Seit mehr als 20 Jahren gilt jetzt schon die Devise, dass man für Geld fast alles kaufen kann. Spenderorgane gibt es wenige - zu wenige für die, die dringend eben neue Organe brauchen. Wer das Geld hat, der besorgt sich eben auf anderem Wege, was er benötigt...
Mit der 4. Folge um die SF-Krimi-Serie um den letzten Detektiv hat Michael Koser wieder einmal voll den Nerv getroffen. Dabei bleibt er aber auch bei diesem ernsten Thema sich selbst wieder treu. Eher auf humorvolle Art (wenn auch deutlich schwärzer als üblich) geht er an das Thema heran und lässt seinen Helden in gefahrvolle Situationen stolpern. Und Jonas tut natürlich, was sein Erschaffer ihm befiehlt...
Natürlich kann eine Serie, die vor über 20 Jahren produziert wurde, nicht auf dem neuesten technischen Stand sein. Aber das ist auch nicht unbedingt der Witz bei den Hörspielen um den letzten Detektiv. Es geht eher darum, brisante Themen an den Hörer zu bringen. Und dieses gelingt, wie bereits bei den anderen drei erschienen Hörspielen, wieder hervorragend.

Wunderbar dabei das Setting: Die Vereinigten Staaten von Europa, ein Kunstgebilde, das aber doch irgendwie zu funktionieren scheint, wenn es auch teils, wie die Millionenstadt Babylon, immer wieder deutlich wackelt. Und mittendrin in dieser Metropole der einsame letzte Detektiv, natürlich unter chronischem Geldmangel leidend, im Mantel und mit Hut - ganz im Stile des Film Noir der 1940er und 1950er Jahre. Dabei aber bedient Jonas sich durchaus moderner Ermittlungsmethoden als seine schwarz-weißen Vorgänger. Und natürlich ‚sieht’ der Hörer all das nur in seiner Vorstellung.
Aber gerade das macht ja den Reiz eines Hörspieles aus, gerade darum erlebt es ein Revival. Durch die Reizübersättigung durch das Fernsehen ‚verlernt’ die Phantasie das Fliegen. Beim Lesen oder Hören aber kehrt sie langsam zurück und bildet neue Federn aus, um den Hörer in ferne Welten zu entführen.

Eine wirklich interessante vierte Folge der Reihe. Wie die anderen auch steht sie als Einzelfolge gut da und ist mit ihren 50 Minuten Laufzeit schon beinahe zu kurz - aber 50 Minuten waren zum damaligen Zeitpunkt eben eine Folge des Wochenkrimis...

hinzugefügt: December 30th 2007
Tester: Ramona Schroller
Punkte:
zugehöriger Link: der hörverlag
Hits: 2411
Sprache: german

  

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