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Dozois, Gardner (Hrsg.): The Year´s Best Science Fiction: Twenty-Fourth Annual Collection (Buch)

Gardner Dozois (Hrsg.)
The Year's Best Science Fiction: Twenty-Fourth Annual Collection
St. Martin's Griffin, 2007, Paperback, 704 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-0312363352

Von Oliver Naujoks

Wirklich viel Text fürs Geld: Auf 662 großen, eng bedruckten Seiten präsentieren sich nicht weniger als 28 Geschichten unterschiedlicher Länge, mehr als 300.000 Worte. Der jährliche Ziegelstein von Gardner Dozois erscheint zum 24. Mal und ist schon lange die mit Abstand führende Jahres-Anthologie der angloamerikanischen SF, in welcher die Höhepunkte des Vorjahres versammelt werden. Neben einem 42seitigen, vorangestellten Überblick über die SF-Szene, in welchem Dozois wirklich fleißig viele interessante Publikationen und Trends auflistet (schon das alleine wäre das Geld wert) lässt er sich von einem ganz besonderen Herausgeber-Prinzip leiten, was diesen Band, vom schieren Umfang mal abgesehen, von anderen Jahres-Anthologien unterscheidet:

Er wählt nicht nur die nach seinem Geschmack besten Geschichten des Vorjahres aus, wobei der Leser sicher sein kann, dass er wirklich die unfassbare Aufgabe auf sich genommen hat, fast alles an einschlägigen kürzeren Texten des Zeitraums zu sichten (die Empfehlungsliste am Ende des Bandes ist 10 Seiten lang, 10 Seiten voller Geschichten eines Jahres!), er achtet noch peinlich genau darauf, und das unterscheidet ihn von anderen Anthologie-Herausgebern, dass eine gewisse Mischung gewahrt ist, ein gewisser Proporz. So achtet er auf inhaltliche Ausgewogenheit aller aktuellen Trends der SF, achtet darauf, dass sowohl neue, als auch etablierte Autoren zu Wort kommen, variiert, weil er den Platz hat, zwischen wirklich kurzen Kurzgeschichten und längeren Novellen und achtet sogar darauf, dass alle möglichen Publikationsformen der Kurzgeschichte zu ihrem Recht kommen: Die klassischen Print-Magazine, Online-Magazine, Kurzgeschichtensammlungen, Anthologien und Sonderveröffentlichungen (alles unter dem Vorbehalt natürlich, dass für die Geschichten überhaupt die Abdruck-Erlaubnis erteilt wird, was nicht immer der Fall ist).

Enormer Vorteil dieses Ansatzes ist, dass man als Leser das Gefühl hat, wirklich einen umfassenden, großen Überblick zu erhalten, unabwendbarer Nachteil ist natürlich, dass man, selbst bei hoher Geschmacks-Kompatibilität zu Dozois, zwangsläufig auch Material vorgesetzt bekommt, dass einen nicht interessieren wird. Aufgrund der herrschenden Ausgewogenheit kann man wirklich nicht gewisse inhaltliche Trends in der Anthologie ausmachen, hier kommt wirklich jede inhaltliche Strömung zu ihrem Recht, auffällig ist allenfalls, dass Dozois diesmal viel aus Asimov’s und auch eigenen Anthos entnommen hat.

Eine inhaltliche Wertung sei den jeweiligen Geschichten vorbehalten. Eine mathematische Durchschnittswertung dieser Anthologie wäre albern, die aufgrund einer ganzen Reihe sehr lesenswerter, bis begeisternder Geschichten jedem interessierten Leser empfohlen werden kann (eine Benotung ist aufgrund unseres Redaktionssystems zwingend). So viel Text fürs Geld bekommt man wirklich selten. Das alles ist, auch wenn die Trefferquote bei 28 Texten natürlich angenehm hoch ist, ja, fast etwas erschlagend, wenn man das Buch am Ende nach sehr vielen Lesestunden dann wieder zuklappt.

Nun zu den Geschichten. Es folgt Autor, Titel, Seitenzahl, Original-Erscheinungs-Ort, eventuelle Preis-Nominierung, dann ein kurzer Inhalts-Anriss, eine Kurz-Bewertung - und die Note.


Corey Doctorow: „I, Row-Boat”, 27 Seiten
vorher erschienen in Flurb 1
In einer Welt nach der Singularität, in welcher Menschen keine große Rolle mehr spielen, wird das Schicksal eines durch eine KI gesteuerten Ruderbootes erzählt, das als eine der wenigen Maschinen ein Ich-Bewusstsein behalten wollte, während fast alle anderen Maschinen ihre beschränkte Existenz nur ohne ertragen konnten.
Auch wenn die Geschichte sich um ‚menschelnde’ Züge, bemüht bleibt sie doch arg abstrakt und alle Erzählkunst lässt einen nicht vergessen, dass hier offensichtlich was um den originellen Titel herum gestrickt wurde. Etwas zäh und zu forciert originell.
4/10 Punkte.

Robert Charles Wilson: „Julian – A Christmas Story”, 38 Seiten
vorher als eigenes Chapbook bei PS Publishing
Hugo-Nominierung
In 200 Jahren: Nach einer Ölkrise sieht die Welt wieder aus wie im 19. Jahrhundert und gleicht einem Western mit, allerdings, theokratisch-diktatorischer Regierung einer omnipräsenten Kirchenbehörde. Die Titelfigur stammt aus einer wichtigen Familie und möchte der Armee-Musterung entgehen.
Voller Fabulierlust und sehr schön erzählte Novelle, deren Szenario aber weniger zündend wirkt, als es der Autor offensichtlich intendiert hat und die Nachlässigkeit des Erzähltempos wirkt sich auch nicht unbedingt einnehmend aus. Frustrierend: Das wirkt wie der Beginn eines Romans, oder zumindest der Start eines neuen Szenarios und lässt einen deshalb unbefriedigt zurück.
6/10 Punkte.

Michael Swanwick: „Tin Marsh“, 15 Seiten
vorher erschienen in Asimov’s 8/2006
Zwei Prospektoren auf der Suche nach Edelmetallen auf der Venus, ein Mann und eine Frau, können sich auf den Tod nicht ausstehen, damit aber der Abbau ungestört vonstatten gehen kann, sind sie mit Aggressionshemmern versehen. Als diese versagen, macht der Mann gnadenlos Jagd auf die Frau…
Ordentlich geschriebene Fingerübung für zwischendurch. Nett zu lesen, aber auch nicht unbedingt bedeutend.
6/10 Punkten.

Ian McDonald: „The Djinn’s Wife”, 31 Seiten
vorher erschienen in Asimov’s 7/2006
Hugo-Nominierung
Delhi in einem Indien der Zukunft zwischen Traditionen und High-Tech; Eine bildschöne Kathak-Tänzerin verliebt sich in einen Djinn, der allerdings als künstliche Intelligenz nur virtuell existiert. Trotzdem heiraten die beiden, und die virtuelle und reale Welt vermischen sich zwischen politischer Diplomatie, einer Spionagegeschichte und dem Verlangen nach Liebe und körperlicher Nähe…
Ein originelles Szenario mit großer Liebe zum Detail, hoher Kunstfertigkeit und beeindruckendem Hintergrundwissen umgesetzt. Eine faszinierend sinnliche, kühne und fesselnde Geschichte und stilistisch ein Triumph mit Passagen, die man gerne mehrfach liest, um den Genuss zu wiederholen.
9/10 Punkten.

Benjamin Rosenbaum: „The House Beyond Your Sky“, 9 Seiten
vorher erschienen online auf Strange Horizons 9/2006
Hugo-Nominierung
Eine Geschichte über Schöpfer und Schöpfung, virtuell und real, Galaxien überspannend.
Prätentiöse, immerhin kurze Geschichte, deren Ideen unter allzu viel misslungenem und offensichtlichem Konstrukt und Kunstgewerbe untergehen.
3/10 Punkten.

Kage Baker: „Where The Golden Apples Grow”, 43 Seiten
vorher erschienen in der Anthologie „Escape from Earth” (SF Book Club)
Eine Geschichte von zwei Jungen auf dem Mars: Der eine lebt bei seinem Vater, einer unvernünftigen Spielernatur, der auf gefährlichen Missionen Transportdienste durch die unwirtliche Mars-Welt zu erledigen hat, der andere ist Bauernjunge in einem konservativen, landwirtschaftlich geprägten Habitat. Beide Jungen treffen aufeinander, sehnen sich nach dem Leben des anderen und müssen gemeinsam Abenteuer bestehen.
Schön, atmosphärisch und voller Abenteuerlust erzählte Jugend-Geschichte, die die beiden unterschiedlichen Charaktere sehr gut ausarbeitet und gegenüberstellt, ebenso wie die Aussage, die von Dozois in seiner Vorrede der Novelle bereits auf den Punkt gebracht wird: Auf der anderen Seite des Zauns ist das Gras immer grüner…
7/10 Punkten.

Bruce McAllister: „Kin“, 8 Seiten
vorher erschienen in Asimov’s 2/2006
Hugo-Nominierung
Ein hochbegabter Junge gibt einem Alien einen Mordauftrag..
Klassische SF-Geschichte. Auf nur wenig Raum wird durch konzentrierte Prosa gekonnt eine starke Atomsphäre aufgebaut, die die leicht schräge Handlung unterstützt und fast erfolgreich davon ablenkt, dass es sich nur um eine Fingerübung handelt.
7/10 Punkten.

Alastair Reynolds: „Signal to Noise”, 32 Seiten
vorher erschienen in der KG-Sammlung „Zima Blue And Other Stories” bei Nightshade
Mick arbeitet in einem Labor, dem es gelungen ist, durch ein Gerät ein Tor zu einer parallelen Alternativ-Welt aufzubauen. Als plötzlich seine Frau bei einem Unfall verstirbt, nutzt er diese Apparatur, um noch eine Woche mit seiner Frau zu verbringen – im Körper des ‚anderen’ Mick, mit der Frau auf der anderen Seite…
Der verschlungene SF-Aufhänger sorgt für eine interessante, gut geschriebene menschliche Geschichte um Beziehungen und Trauerarbeit aus ungewöhnlicher Perspektive. Auch wenn das Parallelwelt-Konstrukt nicht völlig überzeugen will. Reynolds erweist sich als souveräner, ideenreicher, mitfühlender Erzähler. Schöne SF.
8/10 Punkten.

Jay Lake & Ruth Nestvold: „The Big Ice”, 17 Seiten
vorher erschienen online auf Jim Baen’s Universe Nr. 4/Dez. 2006
Eine gedanklich kühne, wilde und gewagte Space Opera im Miniformat über Bio-Engineering mit aktionsreichen Szenen und originellen Ideen. Leider etwas wenig involvierend, trotz aller schönen Ideen.
6/10 Punkten.

Gregory Benford: „Bow Shock”, 30 Seiten
vorher erschienen online auf Jim Baen’s Universe Nr. 1/Juni 2006
Sorgen und Nöte eines Astrophysikers zwischen knapper werdenden Finanzmitteln, schwierigen Konkurrenten und einer Lebensgefährtin, die eine Familie mit ihm gründen möchte.
Mit NASA-Grafiken gespickte Astronomie-Wissenschaftsgeschichte, die einen glaubwürdigen Einblick in die Welt dieser Wissenschaftler und der Wissenschaft vermittelt. Stilistisch manchmal wechselhaft, aber großartig erzählt und außerordentlich fesselnd. Ein Page-Turner. Hard SF, wie sie sein muss.
9/10 Punkten.

Justin Stanchfield: „In The River“, 15 Seiten
vorher erschienen in Interzone 8/2006
Eine Mathematikprofessorin nimmt Kontakt zu wasserbasierten Aliens auf, nebenbei wird noch eine sehr irdische Dreiecksgeschichte erzählt.
Kurz und mit einer netten Prämisse, aber nicht richtig zündende Geschichte.
5/10 Punkten.

Walter Jon Williams: „Incarnation Day”, 29 Seiten
vorher erschienen in der Anthologie „Escape from Earth” (SF Book Club)
In einer Zukunft, in welcher Eltern Kinder erstmal unkörperlich und virtuell erziehen, und erst später entscheiden, ob den Kindern eine körperliche Existenz zusteht und nicht ihre „Dateien gelöscht“ werden sollen ist es nicht unbedingt günstig, wenn man sich schon vor der Umwandlung in eine körperliche Existenz aufmüpfig gegenüber seinen Eltern verhält.
Die Idee gibt Williams viel Raum um über Leben an sich zu philosophieren, während er gleichzeitig sehr sympathische und glaubwürdige Charaktere schafft, mit denen man mitfiebern kann; deshalb nett zu lesen.
6/10 Punkten.

Greg Van Eekhout: „Far as You Can Go”, 10 Seiten
Vorher erschienen in der KG-Sammlung „Show and Tell and Other Stories” bei Tropism Press
In einer apokalyptischen, grauen Zukunft machen sich ein Junge und sein treuer Robot auf den Weg um endlich einmal einen Strand zu sehen.
Einige gelungene Beschreibungen, aber trotzdem nicht mehr eine Fingerübung, die ein etwas besseres Finale verdient hätte.
5/10 Punkten.

Robert Reed: „Good Mountain“, 45 Seiten
vorher erschienen in der Anthologie „One Million A.D.“ (SF Book Club)
In einer weit, weit entfernten Zukunft versuchen die letzten Überlebenden, vor den Erscheinungen einer höchst feindlichen, tödlichen Umwelt zu entfliehen.
Sehr originelle, düstere Geschichte mit tollen Beschreibungen und Ideen, die etwas lang ausgefallen ist.
7/10 Punkten.

David D. Levine: „I Hold My Father's Paws”, 10 Seiten
vorher erschienen in Albedo One Nr. 31, 6/2006
Irgendwas mit Gentechnik, der Vater eines Mannes bekommt eine Art Hundeschnauze.
Come again?
3/10 Punkten.

Paul J. McAuley: „Dead Men Walking”, 14 Seiten
vorher erschienen in Asimov’s 3/2006
In einem Gefängnis auf einem entfernt gelegenen Planeten bekämpfen sich zwei hochgezüchtete und hochtechnisierte Auftrags-Killer.
Klassische Abenteuer-SF - souverän, spannend und packend erzählt.
8/10 Punkten.

Mary Rosenblum: „Home Movies”, 21 Seiten
vorher erschienen in Asimov’s 4-5/2006
Kayla kann man buchen. Sie zeichnet dann für andere Menschen erlebte Erinnerungen auf. Eine Kundin schickt sie auf eine Hochzeit, auf der dann eine Entführung stattfindet. Nichts ist so wie es scheint und einige spielen ein doppeltes Spiel.
Recht gut und originell erzählt, mit einigen hübschen Ideen, nur gegen Ende geht der Geschichte etwas die Puste aus.
7/10 Punkten.

Daryl Gregory: „Damascus“, 23 Seiten
vorher erschienen in MF&SF 12/2006
Religiöser Kult infiziert die Bevölkerung mit Prionen, die bei ihnen selbst Erweckungserlebnisse auslösen, egal welcher Religion man angehört. Die Katastrophe ist unaufhaltsam, Millionen werden infiziert.
Ausgezeichnet erzählte Geschichte mit wirklich grausiger Idee, bei der einem die Haare zu Berge stehen.
9/10 Punkten.

Jack Skillingstead: „Life on the Preservation”, 13 Seiten
vorher erschienen in Asimov’s 6/2006
Etwas wirre und nicht ganz überzeugende Near Future-Geschichte mit Thriller- und Cyberpunktelementen und dann recht ordentlichem Ende.
5/10 Punkten.

Paolo Bacigalupi: „Yellow Card Man“, 26 Seiten
vorher erschienen in Asimov’s 12/2006
Hugo-Nominierung
Ehemaliger chinesischer Tycoon, dessen Familie ermordet und Imperium zerschlagen wurde, fristet nun ein Dasein als Flüchtling ohne Arbeit in Bangkok. Bedrückende, bestürzende Geschichte einer persönlichen Tragödie mit so außerordentlich lebhaften Beschreibungen, dass man sogartig in die Geschichte gezogen fühlt und sich in diesem futuristischen Bangkok fast physisch wähnt.
9/10 Punkten.

Greg Egan: „Riding the Crocodile“, 35 Seiten
vorher erschienen in der Anthologie „One Million A.D.“ (SF Book Club)
Ein seit Jahrtausenden lebendes Paar in einer fernen Zukunft möchte am Ende seines Lebens noch eine große Tat vollbringen und Kontakt zu einem Volk herstellen, dass sich seit Unzeiten abschottet.
Ganz nette Idee führt irgendwie zu nichts und sorgt für Längen. Viel zu lang.
4/10 Punkten.

Elizabeth Bear and Sarah Monette: „The Ile of Dogges,“, 7 Seiten
vorher veröffentlicht online auf Aeon Seven 8/2006
Zeitreisengeschichte über ein verbotenes Theaterstück zur Zeit Elisabeth I., das durch einen Zeitreisenden per Kamera konserviert und damit gerettet wird.
Nett aus der Perspektive und Vorstellungswelt eines elisabethanischen Zeitgenossen erzählt, aber arg gewöhnlich.
6/10 Punkten.

Ken MacLeod : „The Highway Men“, 25 Seiten
vorher als eigenes Chapbook bei Sandstone Press
Nach einem grundlos gestarteten Weltkrieg versuchen sich ein paar Überlebende in einem gefrorenen Schottland durchzuschlagen und stoßen auf andere Menschen.
Außerordentlich gut und „schottisch“ mit entsprechendem Idiom erzählt, dichte Atmosphäre, gute Charaktere.
8/10 Punkten.

Stephen Baxter: „The Pacific Mystery“, 16 Seiten
vorher erschienen in der Anthologie „The Mammoth Book of Extreme SF”
1951: Die Nazis haben den Krieg gewonnen und eine BBC-Reporterin wird auf ein gigantisches Nazi-Luftschiff eingeladen, welches als erstes den Pazifik queren möchte; was noch nie jemandem gelungen ist, weil eine Zeitfalte Ostasien und die USA trennt. In der Zeitfalte angekommen geht die Reise immer weiter und weiter, fast ein Jahr lang, ohne dass man angesichts der endlose See die USA erreicht. Und auf den unter dem Schiff zu sehenden Inseln sieht die Crew zunächst noch Neandertaler, dann nur noch Dinosaurier wie Mastodons, dann nichts mehr..
Man sieht es schon an der Zusammenfassung: Dem Schöpfer (nicht der Autor jetzt, dem aber natürlich auch) sei Dank, dass man diese Geschichte in seinem Leben lesen durfte! Das ist alles nicht neu, aber Atmosphäre und beschworene Bilder der schiere Wahnsinn.
10/10 Punkten.

Carolyn Ives Gilman: „Okanoggan Falls“, 26 Seiten.
vorher erschienen in MF&SF 8/2006
Ehefrau eines Bürgermeisters eines US-Provinznestes bekämpft den Kommandanten einer Alien-Invasionstruppe, die das Dorf auflösen und die Bewohner deportieren will, auf ihre Weise: Mit Kaffee, Kuchen und Nächstenliebe. Herrliche Charaktere, einfach wundervoll geschrieben und mit viel Gefühl erzählt.
8/10 Punkten.

John Barnes: „Every Hole Is Outlined“, 23 Seiten.
vorher erschienen online auf Jim Baen’s Universe Nr. 2/August 2006
Langatmige und wenig effektive, recht schräge Geschichte an Bord eines Raumschiffes mit komischen Ritualen und Charakteren. Da kommt man nicht ran oder rein.
4/10 Punkten.

A.M. Dellamonica: „The Town on Blighted Sea“, 17 Seiten
vorher erschienen online auf Jim Strange Horizons, August 2006
Uninvolvierende Geschichte aus einem menschlichen Flüchtlingslager, da möchte man nur noch diagonal lesen.
3/10 Punkten.

Alastair Reynolds: „Nightingale“, 47 Seiten
vorher erschienen in der Anthologie „Galactic North”
Ein kleiner Sölnder-Trupp soll auf einem verlassenen Hospital-Schiff einen Kriegsverbrecher fangen und verhaften, stößt auf diesem seit Jahren nicht mehr betretenen Geisterschiff aber auf einen störrischen und vor allem völlig wahnsinnigen Schiffscomputer…
Wunderbar gesponnenes Space Opera-Garn, Abenteuer pur, mit wirklich denkwürdigem und bizarrem Ende.
8/10 Punkten.

hinzugefügt: December 4th 2007
Tester: Oliver Naujoks
Punkte:
Hits: 2579
Sprache: german

  

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