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Marvel Monster Edition 19: Civil War 1 (Comic)

Marvel Monster Edition 19: Civil War 1
J. Michael Straczynski, Fabian Nicieza, Mike McKone, Paul Smith u. a.
(Fantastic Four 536 – 539, She-Hulk 8, Thunderbolts 103 – 105, X-Factor 8 9, 2006)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Adi Granov
Panini, 2007, 236 Seiten, 24,00 EUR

Von Irene Salzmann

Das Gesetz zur Registrierung aller Superwesen spaltet die Betroffenen in zwei Lager.
Einige von ihnen haben Verständnis für die Sorgen der Menschen, die immer wieder von heftigen Kämpfen in Mitleidenschaft gezogen werden und den Eindruck haben, dass etwaige Verluste von den Verursachern als Kollateralschäden betrachtet werden. Sind die Identitäten jener Helden ohnehin schon seit Jahren der Öffentlichkeit bekannt wie im Fall der Fantastic Four oder von Dr. Samson und She-Hulk, fällt es ihnen meist nicht schwer, die neuen Richtlinien und eine Kontrollinstanz zu akzeptieren.
Andere wiederum, die es vorziehen, im Verborgenen zu agieren und ohnehin nur wenig Freunde unter den Normal-Menschen haben, fürchten um ihr eigenes Leben und um das ihrer Angehörigen, würde ihr Name publik. Nicht nur sind sie künftig der Willkür staatlicher Organisationen ausgeliefert und erpressbar, Sicherheitslücken bei der Regierung könnten es Verbrechern ermöglichen, Zugriff auf diese brisanten Informationen zu erlangen. Hinzu kommt, dass sich viele fragen, ob dies erst der Anfang einer groß angelegten Aktion ist, welche die Freiheit der Menschen, das Gesetz und die Selbstbestimmung bedrohen wird. Vor allem die Mutanten, aber auch Captain America, Daredevil und Luke Cage sehen die Gefahr.
Umso mehr überrascht es jeden, dass sich ausgerechnet jemand wie Spider-Man alias Peter Parker outet, war doch gerade er einer von denen, die besonders auf die Wahrung ihrer Geheimidentität achteten. Er wird zum Zugpferd von Iron Mans/Tony Starks Kampagne, Freund und Feind von der Notwendigkeit der Registrierung zu überzeugen und künftig legal für den Staat zu arbeiten.


Der vorliegende Sammelband beleuchtet die Entscheidungen von einigen Superhelden und Verbrechern:
Die Fantastic Four verhalten sich linientreu, doch das Schicksal von Johnny lässt Sue und Ben nachdenklich werden. Es sollte keinen Krieg zwischen den Helden geben, und doch ist er ausgebrochen und forderte erste Opfer. Handelt Tony Stark richtig? Stehen die FF auf der Seite des Rechts?
She-Hulk alias Jennifer Walters setzt sich als Rechtsanwältin auch für die Belange von Superhelden ein. Ihren juristischen Möglichkeiten sind jedoch begrenzt, wenn selbst das Gericht die Wahrheit nicht hören will. Zwei Rächer, die früher zu den New Warriors, durch die alle Superwesen fälschlicherweise in Verruf gerieten, gehört haben, hoffen nun auf Gerechtigkeit.
Die Thunderbolts, eine Gruppe ehemaliger Verbrecher, setzen sich für das Gute ein. Haben sie tatsächlich die Seiten gewechselt, oder verbergen sie unter dem Deckmäntelchen der Loyalität gegenüber der Regierung ihre wahren Absichten? Und sie sind längst nicht die einzigen (Ex-) Schurken, die Tony Stark rekrutieren will, um Bösewichter genauso wie Freunde zu jagen.
X-Factor bezieht klar Stellung gegen das Registrierungsgesetz. Sie hoffen, dass alle Mutanten in der Gegend, in die sie sich zurückgezogen haben, sicher vor etwaigen Verfolgern sind. Doch ausgerechnet die X-Men, die oft genug als Staatsfeinde diffamiert wurden, scheinen mit der Haltung ihrer langjährigen Kameraden nicht einverstanden zu sein.

Eine Menge Superhelden und –schurken tauchen in dem dicken Paperback auf, doch nicht alle treffen eine Entscheidung in Hinblick auf das neue Gesetz. Andere, die bereits eine Position innehatten, überdenken ihren Standpunkt auf Grund neuer Entwicklungen. Viele sind trotzdem nicht glücklich mit ihrem Entschluss, da es immer ein Wenn und Aber gibt und keiner gegen seine Freunde kämpfen möchte, nur weil diese andere Ansichten vertreten. Nebenbei erfährt man, dass sich der Hammer des getöteten Thors wieder auf der Erde befindet. Wer die Kraft hat, ihn zu heben, wird der neue Donnergott. Die fatalen Folgen davon werden in einem späteren Band weiter gesponnen.
Die Situation von X-Factor ist leider nur ein Intermezzo, da dieser Spin Off der „X-Men“ in Deutschland nicht erscheint. Zumindest weiß man nun, was mit Layla passierte, die in dem Story-Arc „House of M“ eine maßgebliche Rolle spielte, und wo sich Quicksilver verbirgt, dessen Versuch, seine Schwester, die Scarlet Witch, zu retten, mit dazu beitrug, den Weg für den aktuellen Konflikt zu ebnen.
Auch einer der üblen Auswüchse der Hetzjagd auf nicht registrierte Superwesen wird angesprochen: In der Öffentlichkeit werden die geheimen Namen von so manchem Helden aufgedeckt, und die Bevölkerung schließt Wetten darauf ab, wer als nächster inhaftiert oder getötet wird.

Gemäß der verschiedenen Serien, aus denen diese „Civil War“-Episoden gezogen wurden, sind in diesem Band mehrere Autoren und Zeichner versammelt. Alle Titel sind ansprechend illustriert und können überzeugen.

Als Sammler freut man sich gewiss, zehn Bände zu einem guten Preis zu erhalten, doch EUR 24.00 sind bei näherem Hinsehen für rund 230 Seiten nicht wirklich günstig. Erhält man sonst z. B. einen „Spider-Man“-Comic mit zwei US-Episoden à 52 Seiten für 3.95 EUR oder die „X-Men“ mit 4 US-Bänden à 100 Seiten für 5.95 EUR, kann man selber leicht die Differenz ausrechnen. Man muss jedoch in den sauren Apfel beißen, will man eine Reihe oder diesen Story-Arc komplett besitzen. Vom Inhalt her lohnt sich der Band bestimmt, aber der Preis tut weh. Schade!

hinzugefügt: November 26th 2007
Tester: Irene Salzmann
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