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Meißner, Tobias O.: Die Brücke der brennenden Blumen - Im Zeichen des Mammuts 4 (Buch)

Tobias O. Meißner
Die Brücke der brennenden Blumen
Im Zeichen des Mammuts 4
Piper Verlag, 2007, Taschenbuch, 378 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-492-26638-3

Von Gunther Barnewald

Der vorliegende Roman ist der vierte, in sich abgeschlossene Teil des Zyklus um „Das Mammut“, jene Geheimorganisation, die Vergehen gegen die Umwelt und die Natur aufklären und beenden soll.
Leider ist der eigentliche Anführer der Gruppe, Rodraeg Delbane, beim letzten Einsatz (geschildert in „Das vergessene Zepter“) sehr schwer verletzt worden und schwebt zwischen Leben und Tod. Doch ein neuer Auftrag ereilt die kleine Gruppe, und so brechen der ehemalige Zauberer Eljazokad, der zur Zeit seiner Lichtmagie nicht mehr mächtig ist, und der starke Kämpfer Bestar auf, um im nicht allzu fernen Wald von Thost das Verschwinden der Kaninchenpopulation zu untersuchen.
Dort laufen sie jedoch in eine tödliche Falle, werden gefangen genommen und gefoltert. Bedingt durch die Schmerzen gelingt es Eljazokad, in eine jenseitige Welt einzutauchen, dort Rodraegs Seele zu befreien und erstaunliche Entdeckungen zu machen. Aber wird dies helfen den grausamen Folterern zu entkommen? Oder spielt man diesen damit sogar noch in die Hände?


Meißners vierter Roman um den Geheimbund des Mammuts, der für Umweltschutz in einer magischen Welt steht, beginnt leider sehr verhalten. Zwar ist es erstaunlich, dass es dem Autor gelingt, seine gut eingeführten Figuren immer wieder in solch große Gefahren zu bringen, dass man als Leser ernsthaft um ihr Leben besorgt sein muss, denn der Autor erweckt den Eindruck, dass er durchaus den einen oder anderen bereit ist zu opfern für die gute Sache.
So haben schon zwei wichtige Mitstreiter die kleine Gruppe verlassen, einer von ihnen sogar mit einem fast geglückten Mordanschlag auf Rodraeg. Auch wenn noch keiner wirklich gestorben ist, so spricht die Verunsicherung des Lesers durchaus für den Autor. Leider hilft dies der diesmal erzählten Geschichte erst, nachdem Eljazokad in die seltsame und faszinierende Parallelwelt übergewechselt ist, denn dann beginnt die Handlung schlagartig an Spannung und vor allem an Farbigkeit zuzulegen. Hier wird dann schnell des Autors eigentliche Stärke deutlich. In suggestiven Bildern erschafft er ein bizarre Welt, die den Leser fesselt. Egal ob Meißner einen gigantischen Turm beschreibt, der hoch in die Wolken reicht, oder eine gewaltige Ebene, in der unzählige riesige Folterräder stehen, auf denen Dissidenten die Knochen gebrochen werden, der Autor kreiert sowohl düstere als auch bestrickende Sujets, deren Bildhaftigkeit den Leser so schnell nicht mehr los lassen.

Eljazokad stolpert durch eine erschreckend schöne oder auch schön erschreckende Welt, auf der Suche nach Erlösung für sich und seine Mitstreiter, während der Folterer seinen realen Körper immer mehr zerlegt und zergliedert. Doch Hilfe scheint nicht in Sicht und langsam breitet sich Verzweiflung beim ehemaligen Zauberer aus, der zumindest in der fremden Welt wieder Teile seines magischen Talents freisetzen kann. Aber wird dies ausreichen ihn zu retten? Oder muss er sich opfern, damit andere leben können?

Na ja, mehr soll hier nicht verraten werden. Wer die ersten Romane des Zyklus´ um das Mammut gemocht hat, der darf sich auch auf den vierten Teil freuen, wird nach einigen Anlaufschwierigkeiten sogar einen der stärksten Romane der bisherigen Serie entdecken.

Nach wie vor ist sowohl die Grundidee als auch die ausgefeilte Gestaltung der Charaktere ungewöhnlich für das Genre, die literarische Qualität (z. B. Vermeidung allzu trivialer Klischees wie den ewigen Kampf der lupenreinen Demokr... äh ... langweiligen Guten gegen die unbeschreiblich Bösen; denn dazu haben schon zu viele wichtige Figuren die Seiten gewechselt) ist ebenso hervor zu heben wie die stilistische Klasse des Autors. Auch wenn die Spannungskurve der Geschichte diesmal leider nicht von Anfang an bergan zeigt, so ist „Die Brücke der brennenden Blumen“ doch intelligente und überaus lesenswerte Fantasy von ungewöhnlicher Qualität mit herausragenden bildlichen Beschreibungen.

hinzugefügt: November 8th 2007
Tester: Gunther Barnewald
Punkte:
zugehöriger Link: Piper Verlag
Hits: 2272
Sprache:

  

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