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Fables 4: Die letzte Festung (Comic)

Fables 4
Die letzte Festung
Bill Willingham, Mark Buckingham, Craig Hamilton, P. Craig Russell, Steve Leialoha u. a.
(Fables 19 - 21, 2004)
Aus dem Englischen von Gerlinde Althoff
Titelbild von James Jean
Panini, 2007, Paperback mit Klappbroschur, 120 Seiten, 14,95 UR, ISBN 978-3-86607-487-3

Von Christel Scheja

In den „Fables” ziehen sich die Figuren aus Märchen und Sagen nach dem Verlust ihrer Königreiche in die Menschenwelt zurück. Und sie müssen sich auf viele Veränderungen einstellen, denn viele typische Klischees und Rollenmuster werden auf den Kopf gestellt und ad absurdum geführt. Helden mutieren zu Schurken und umgekehrt. Einige können sich sogar sehr gut anpassen: Der böse Wolf mutiert zum Gesetzeshüter, und die sanfte Snow-White ist inzwischen eine moderne und selbstbewusste Karrierefrau. Prince Charming genießt lieber das leichte Leben, als hart zu arbeiten, und ist sogar zum Mörder geworden. Und neben all den kleinen Zerwürfnissen machen auch andere Probleme den Fables zu schaffen. Denn ‚Das Imperium’, könnte immer noch daran arbeiten, auch die letzten Überlebenden zu töten.

Erste Hinweise gibt es durch Blue Boy, der sich am Jahrestag der Flucht der letzten Märchengestalten an den Kampf in der Festung erinnert, in der die tapfersten Recken den Abzug der letzten Überlebenden sicherten und dafür ihr Leben gaben.
Wie immer gedenken die an der Schlacht Beteiligten der gefallenen Helden und betrinken sich dabei bis zur Besinnungslosigkeit, um den Schmerz des Verlustes zu vergessen. In seiner Melancholie erzählt Blue Boy auch Snow White von dem heldenhaften Kampf, den nur er allein mittels eines Zauberumhangs überlebt hat. Zuvor aber musste er mit ansehen, wie die tapfersten aller edlen Ritter gegen die anrückenden Horden fochten und einer nach dem anderen fielen, zuletzt sogar der mutige Loxley und die heldenhafte Amazone Bradamant.
Auch er selbst trägt einen schweren Verlust in seinem Herzen. Denn kurz bevor die Festung eingekesselt wurde, floh eine junge Reiterin namens Red Riding Hood, in die er sich verliebte, mit letzter Kraft in die Festung. Doch anstatt auf das letzte Schiff zu gehen, blieb sie bei den Kämpfenden und ist vermutlich auch umgekommen.
Die stellvertretende Bürgermeisterin lässt ihn schließlich ziehen, weil sie ihn nun besser versteht. Sie hat andere Sorgen, die ihr zu schaffen machen. Nicht nur, dass sie von Bigby Wolf schwanger ist, als sie unter dem Einfluss einer Liebesdroge gestanden hat, nun will sich auch noch ihr Ex-Ehemann Prince Charming zum neuen Bürgermeister von Fabletown aufschwingen und startet eine aggressive Wahlkampagne. Dabei steht er immer noch im Verdacht, der Mörder von Bluebeard zu sein. Dann taucht überraschend Red Riding Hood in Fabletown auf und erzählt eine fantastisch anmutende Geschichte. Sie ist damals in der Festung nicht entkommen, sondern von den Horden des Imperiums gefangen genommen, vergewaltigt und versklavt worden. Erst jetzt konnte es ihr gelingen zu entkommen.
Durch ihre sanfte und freundliche Art glauben ihr die meisten. Nur einer bleibt misstrauisch. Zu gut vertraut mit der zweiten Natur lebender Wesen, hat Bigby Wolf einen bösen Verdacht. Doch wird man ihm - dem ‚bösen Wolf’ mit seinen Behauptungen gegenüber Rotkäppchen überhaupt Glauben schenken?


Wie immer merkt man deutlich, dass Bill Willingham in seiner Zeit als „Sandman“-Autor gelernt hat, mit allen möglichen Motiven und Elementen aus Sagen und Märchen zu spielen und sie zu einer spannenden Geschichte zusammen zu setzen. Dabei nehmen die Eigenheiten der Figuren einen nicht unerheblichen Raum ein und sind oftmals Triebfeder für ihre Handlung. Langsam deutet sich auch eine düstere Bedrohung von Außen an. Kann es sein, dass die Fables längst nicht mehr sicher sind und befürchten müssen, dass man ihnen auch in ihrem Exil nachstellt? Das wird man sicherlich in kommenden Ausgaben erfahren.

Auch die vierte Graphic Novel weiß auf ihre Art zu überzeugen. Durch Blue Boys Erinnerungen erfährt man mehr über die Vergangenheit, die nun ihre Schatten auf die Zukunft zu werfen scheint, und frühere Ereignisse werden weiter gesponnen und drohen ebenfalls zu einem Problem zu werden. Das ist es, was „Fables“ zu einem interessanten Teil der Vertigo-Sparte von DC macht: „Die letzte Festung” bietet eine Geschichte voller bissiger Untertöne und spannender Unterhaltung.

hinzugefügt: November 4th 2007
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Panini
Hits: 2523
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