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Rollins, James: DAS BLUT DES TEUFELS (Buch)


DAS BLUT DES TEUFELS, James Rollins

James Rollins
Das Blut des Teufels
(Excavation)
aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Alfons Winkelmann
Ullstein Taschenbuch 25555, 527 Seiten, 8,95 EUR

von Carsten Kuhr

James Rollins ist dem Freund tolkienesquer High-Fantasy Romane durch seine fünfteilige Alasea-Sage ein Begriff. Unter dem Pseudonym James Clemens verfasst, liegen mittlerweile die ersten drei Titel im Heyne Verlag als äußerlich sehr geschmackvoll aufgemachte Hardcover vor. Doch noch vor dem Verfassen der Fantasy-Titel hat sich der Autor, von Beruf gelernter Tierarzt der mittlerweile aufgrund des Zuspruchs den seine Bücher erfahren nur noch zur Hälfte praktiziert, dem Genre des phantastischen Thrillers zugewandt.
Direkt vor der Lektüre dieses Romans habe ich Matthew Reillys ICE STATION gelesen, und muss vorab schon zugeben, dass es dem Australier Reilly besser gelungen ist, mich zu fesseln, als dies James Rollins hier vermochte.

Um was geht es.
Ein Team von Archäologie-Studenten macht in peruanischen Hochland eine atemberaubende Entdeckung. Nicht nur, dass sie eine verborgene Inkafestung entdecken, ein mumifizierter katholischer Priester wird dort aufgefunden. Professor Henry Conklins bringt den Priester in die Staaten und entdeckt dort, dass dessen Schädel mit einer unbekannten Substanz gefüllt wurde - eine silikonhaltige Goldsubstanz, die aus Nanorobots besteht die bei den Spaniern als BLUT DES TEUFELS bekannt und gesucht war. Die Geschehnisse überstürzen sich. Die katholische Kirche greift in Form der heiligen römischen Inquisition ein. Sie sucht mit allen Mitteln die heilskräftige Substanz für sich zu sichern, um mit dieser die Wiedergeburt Christi einzuleiten. Unsere Studenten treten, verfolgt von den Schergen der Inquisition, Albino-Taranteln, Fledermäusen und Ungeheuern eine abenteuerliche Reise durch die Höhlen unterhalb der Anden an. Ihre Flucht führt sie zu verlassenen Totenstädten der Inkas, und bringt sie dem Geheimnis des ewigen Lebens auf die Spur.

Rollins mixt einen Cocktail voller Ingredienzien die für einen potentiellen Bestseller sorgen. Ein uraltes Geheimnis aus der Zeit einer verschollenen Hochkultur, ein vergessener, jedoch nur allzu lebendiger Geheimorden der Dominikaner mit den entsprechenden Bösewichten, eine Gruppe patenter Wissenschaftler die nach und nach einer wissenschaftlichen Sensation auf die Spur kommen, dazu zwei angedeutete Liebesgeschichten, gut geschüttelt, schon steht den Bestsellerehren nichts mehr im Weg.
Allerdings sollte man als vermeintlicher Megaseller-Verfasser wissen, wann man aufhören sollte. Genau hier liegt der wesentliche Unterschied zwischen Reilly und Rollins. Lässt man sich beim Australier auf seine Geschichte ein, so unglaubwürdig die Geschehnisse nüchtern betrachtet auch sein mögen, gelingt dem Tierarzt diese Kunststück leider nicht. Er häuft ein Geheimnis auf das Nächste; so lange, bis der Leser von den Rätseln regelrecht erschlagen wird. Seine Schurken sind schablonenhaft überzeichnete Abziehbilder ohne Tiefe oder Überzeugungskraft.
Dabei ist seine Ausgangssituation durchaus faszinierend. Die rätselhafte Substanz deren geradezu magischen Kräfte selbst Tote zum Leben erwecken können, die Jagd nach dem vermeintlichen Schatz, die Entdeckung eines verschollenen Inkadorfes mit Jahrhunderte alten Inkas, das Rätsel um die geheimnisvolle Warnung des mumifizierten Priesters, das sich Ausgangspunkte, die den Leser eigentlich in ihren Bann ziehen sollten, und dies auch zunächst tun. Doch dann hört die Flut neuer Rätsel gar nicht auf, ständig erfährt die Handlung weitere Wendungen ohne dass die bereits aufgeworfenen Fragen befriedigend beantwortet worden wären.

Ein wenig überladen, so könnte ich den Plot kurz und signifikant bewerten, weniger wäre mehr gewesen.




hinzugefügt: July 28th 2004
Tester: Carsten Kuhr
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