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Annihilation – Der Anfang vom Ende der Welt! 1 + 2 (Comic)

Annihilation – Der Anfang vom Ende der Welt! 1 2 (von 4)
Keith Giffen, Dan Abnett, Scott Collins, Ariel Olivetti, Renato Arlem u. a.
Aus dem Amerikanischen von Reinhard Schweizer
Panini, 2007, Paperback, je 148 Seiten, je 16,95 EUR

Von Irene Salzmann

Es ist Gang und Gäbe bei den amerikanischen Comic-Verlagen, immer mal eine Storyline zu konzipieren, die das bekannte Superhelden-Universum nachhaltig verändert. Dabei werden Charaktere, die überflüssig geworden sind oder durch ein spritzigeres Alter Ego ersetzt werden sollen, beseitigt. Auch so manche Figur, die viele Fans hat, muss sterben. Das schockt die Leser und verleitet sie zum Kauf, denn man will wissen, ob ein kleiner Hoffnungsschimmer, der auf eine spektakuläre Rückkehr schließen lässt, bleibt. Oft genug ist das ja auch der Fall, und nach einer Art Ausnahmezustand wird der Status Quo mehr oder weniger wieder hergestellt.
Panini Comics gibt in vier Bänden und im Paperback-Format das „Annihilation“-Crossover heraus. In den beiden vorliegenden Episoden tauchen Protagonisten auf, die nur bedingt zu den Marvel-Top-Stars zählen und in Deutschland eher weniger bekannt sind. Charakteristisch für diese Figuren ist, dass sie überwiegend in Abenteuern von kosmischem Ausmaß eingesetzt werden und für Action-SF stehen.


Annihilation 1: Nova, ein Mitglied der New Warriors, trifft auf dem Asteroiden Xandar ein, dem Stützpunkt des Nova-Corps. Er ist der einzige Mensch und vielen Extraterrestriern - und nach einem überraschenden Angriff schon bald der einzige Überlebende dieser mächtigen Organisation. Nach der Zerstörung des Asteroiden nimmt Nova alle Daten des xandarischen Supercomputers und die Nova-Kraft in sich auf. Das ist seine einzige Chance, am Leben zu bleiben und den Feind bekämpfen zu können.
Die unglaubliche Macht, die er nicht wirklich kontrollieren kann, fordert jedoch ihren Preis: Nova droht, wahnsinnig zu werden, und auch sein Körper könnte jeden Moment versagen. Unerwartete Hilfe bekommt er von Drax dem Zerstörer, dessen Begleiterin Cammi und Quasar. Doch auch gemeinsam können sie den Angreifer nicht stoppen, der nun seine Identität preisgibt. Ein weiterer Held fällt.

Annihilation 2: Annihilus, der der Negativen Zone entkommen konnte und mächtiger ist als je zuvor, setzt sein Zerstörungswerk fort und erreicht nun das Skrull-Imperium. Der Super-Skrull, der über die Fähigkeiten der Fantastic Four verfügt, versucht, Annihilus aufzuhalten. Dafür ist er zu den größten Opfern bereit.
Auch der Silver Surfer wird auf die Gefahr aufmerksam. Er und die anderen ehemaligen Herolde von Galactus erkennen, dass Annihilus Jagd auf sie macht, denn der Feind giert nach der kosmischen Kraft.
Galactus und Thanos beobachten bisher nur. Werden sie eingreifen, wenn Annihilus auch ihre Existenz bedroht?


In den USA hatten die Helden, die in diesen Bänden auftauchen, eigene Serien, die jedoch nie so erfolgreich waren, dass sie über einen längeren Zeitraum hinweg publiziert wurden. Erfolgreicher waren Quasar, Nova und der Silver Surfer immer als (kurzfristige) Mitglieder in Teams wie „New Warriors“, „Avengers“, „Fantastic Four“, „Defenders“ etc.
Zwar ist die Popularität des Silver Surfers durch den Kino-Film gestiegen, aber die Möglichkeiten, die man hat, um die Abenteuer eines Einzelgängers abwechslungsreich zu gestalten, sind nun mal geringer als die eines Teams mit wechselnder Interaktion und einem ergänzenden Privatleben für romantische Verwicklungen, wie dies z. B. bei „Spider-Man“ oder auch „Wolverine“ der Fall ist. In Folge wird der „Silver Surfer“ nie den Sprung nach ganz oben schaffen.
Einen Vorteil haben diese Helden jedoch, denn sie sind weniger festgelegt, so dass die Autoren noch ein wenig mit ihnen und ihrer Entwicklung spielen können. Beispielsweise wird Nova als Außenseiter unter seinen Corps-Kollegen geschildert, der sich jedoch nicht von deren herablassender Behandlung einschüchtern lässt. Immer hat er einen ironischen Spruch auf den Lippen. Als er dann mit einer Aufgabe konfrontiert wird, der er nicht gewachsen ist, bleibt er weiterhin Mensch und versucht, das Unmögliche möglich zu machen. Er erhält Hilfe ausgerechnet von Personen, die eher als Feinde zu betrachten sind, aber angesichts eines Gegners wie Annihilus scheinen diese Konflikte nichtig. Alle müssen sich zusammenraufen, denn es geht ums nackte Überleben.
Das gilt auch für den Super-Skrull, einem alten Feind der „FF“, der hier zum tragischen Helden mit nachvollziehbaren Motiven und einer menschlichen Seite wird. Der Auftritt des Silver Surfers ist kurz – seine Abenteuer und die der anderen Herolde gehen in Band 3 weiter. Einige Figuren finden bereits den Tod, und es bleibt abzuwarten, ob sie, wie so viele ihrer Leidensgenossen, irgendwann reanimiert oder für immer durch Nachfolger ersetzt werden. Welche Rollen die Überwesen Galactus und Thanos spielen, bleibt zunächst offen.
Mehrere Handlungsstränge werden eingefädelt, doch nicht alle finden jetzt schon einen Abschluss, und der Höhepunkt der Geschichte ist auch noch nicht erreicht. Während Keith Giffen als Autor die komplette Saga schrieb, stammen die Illustrationen von verschiedenen Zeichnern, was zu gravierenden Stil- und Qualitäts-Unterschieden führt. Natürlich sind die Geschmäcker verschieden, aber solch starke Schwankungen wirken immer wie ein Bruch, was besonders für die Episoden um den Super-Skrull gilt, die sehr cartoonhaft anmuten.
Wer damit leben kann und eine Story schätzt, die mehr auf SF als auf traditionellen Superhelden-Stoff setzt und dabei relativ unverbrauchte, tragische Helden bietet, der erhält ein spannendes, in sich abgeschlossenes Weltraum-Abenteuer in vier Bänden, das sicher noch für einige Überraschungen gut ist.

Rund EUR 70.- für ca. 600 Seiten kostet der Spaß insgesamt. Ob das teuer oder günstig für diese Serie ist, muss der Sammler selber wissen. In den Paperbacks findet er als Extras die Cover-Galerien der US-Bände und illustrierte Hintergrund-Informationen.

hinzugefügt: October 26th 2007
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Panini
Hits: 2802
Sprache: german

  

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