Welcome to Phantastik-News
 
 

  Inhalt

· Home
· Archiv
· Impressum
· Kino- & DVD-Vorschau
· News melden
· Newsletter abonnieren
· Rezensionen
· Suche
· Zum Forum!
 

  Newsletter

Newsletter-Abo
 

 
 

Weber, David & Ringo, John: Das Trojanische Schiff (Buch)

David Weber & John Ringo
Das Trojanische Schiff
(We Few)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Ulf Ritgen
Bastei-Lübbe Verlag, 2007, Taschenbuch, 636 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-404-23314-4

Von Carsten Kuhr

Prinz Roger MacClintock ist nicht mehr der arrogante Stutzer, der er einmal war. Nachdem er zusammen mit seinem Leibwächter-Regiment auf dem urweltlichen Planeten Maduk gestrandet ist und sich über den halben Planeten kämpfte, ist er erwachsen geworden. Nur mehr zwölf seiner Kameraden sind ihm übrig geblieben, doch auf seiner Odyssee hat er neue Freunde und Verbündete um sich geschart. Zusammen mit den „Krabblern“, wie die einheimischen Krieger liebevoll genannt werden, hat er ein Schiff der Saints erobert und macht sich nun auf, den Verrätern, die seine Mutter, die Kaiserin gefangenhalten, Mohres zu lehren.
Ihr Weg führt sie zunächst ins Gebiet der Althari. Ganz nach dem Motto „Der Feind meines Feindes ist mein Verbündeter“ weiß er, dass die Althari niemals gemeinsame Sache mit den Saints machen würden. Mehr noch, um an der Grenze zum Kaiserreich Ruhe zu haben erhofft sich der Thronerbe logistische und finanzielle Unterstützung beim Versuch, die Verräter zu entlarven und seine missbrauchte Mutter zu befreien. Verkleidet als Händler, die auf der Erde eine Restaurantkette für Maduk'sche Spezialitäten eröffnen, suchen Roger und seine Getreuen nach Verbündeten. Die in den Ruhestand entlassenen Marines, aufrechte Geheimdienstmitarbeiter und mutige Journalisten werden rekrutiert, doch dann trifft Roger auf das organisierte Verbrechen, das ihm, um Schutzgeld vom vermeintliche erfolgreichen Geschäftsmann zu erpressen, seine Verlobte entführt. Und da ist dann Schluss mit lustig. Parallel zum Angriff auf den streng gesicherten Kaiserpalast startet das Kommandounternehmen und auch im Weltraum heißt es „Klar Schiff zum Gefecht“.


Die „Marduk“- oder „MacClintock“-Romane zeichneten sich bislang immer besonders durch die reizvolle Kombination von modernen Menschen aus einer hochtechnisierten Welt aus, die in einer archaischen Kultur versuchen mussten zu überleben.
Mittels Einfallsreichtum, historischen Überlieferungen und einer kräftigen Portion Verwegenheit schafften es der verwöhnte Prinz und die Bronzekompanie ein ums andere Mal, selbst aussichtsloseste Situationen und Gefechte zu überstehen. Die Gegensätze, die hier aufeinanderprallten, boten den Nährboden für die Zeichnung immer neuer Fortentwicklungen der Charaktere, spannender Schlachtengemälde und fulminanter Triumphe.

Dies ist vorliegend anders. Nach drei Romanen auf dem Planeten verlagert sich die Handlung zunächst in den Weltraum, anschließend dann in die Metropole des Reichs auf der Erde. Hier herrschen Maschinen, hier dominieren erfahrene Taktiker und gewiefte Politiker das Geschehen. Entsprechend verliert Prinz Roger viel von seinem jugendhaften Charme und Elan.
Dazu kommt, dass gut ein Drittel des Bandes ins Land gehen, bevor die Handlung auch nur beginnt, Tempo aufzunehmen. Dabei gibt es keine faszinierende Kultur zu entdecken, es fehlen die so spannenden Duelle ebenso wie die schlitzohrigen Spionageunternehmen. Alles wird auf eine höhere Ebene gehoben, wird unpersönlicher und damit langweiliger als bisher.

Dabei gibt es durchaus Szenen, in denen die Handlung voranschreitet, die spannend und auch durchaus humorvoll zu lesen sind. Die beiden Autoren haben bewiesen, dass sie unterhaltsam zu erzählen wissen, die Schlacht um den Palast, die Befreiung von Rogers Verlobten lesen sich kurzweilig und fesselnd. Doch insgesamt sind dies zu wenige Kapitel, um den komplizierten Handlungsaufbau, die langatmigen Raumgefechte und die stereotyp gezeichneten Verräter zu kompensieren.

hinzugefügt: October 4th 2007
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Bastei-Lübbe Verlag
Hits: 2667
Sprache:

  

[ Zurück zur Übersicht der Testberichte | Kommentar schreiben ]