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Canari 1: Die goldenen Tränen (Comic)

Canari 1
Die goldenen Tränen
Didier Crisse & Carlos Meglia
(Canari: Les larmes d’or, 2006)
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Splitter-Verlag, 2006, Hardcover, 48 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-939823-18-6

Von Irene Salzmann

Das Maya-Mädchen Canari verliert ihren kleinen Bruder Xaotil im Dschungel. Auf der Suche nach ihm betritt sie verbotenerweise mit ihren beiden anderen Geschwistern Xuma und Kya die Heilige Grotte, einen Ort, der allein den Priestern vorbehalten ist. Kya legt zum Spaß ein goldenes Armband aus dem Schatz der Götter an – und kann es nicht mehr abstreifen. Nun ist guter Rat teuer!
Den dreien bleibt nichts anderes übrig, als ins Dorf zurückzukehren und alles zu beichten. Der Vater befiehlt Canari, Xaotil zu finden und das Armband an seinen Platz zurückzubringen. Von der besorgten Mutter erhält das Mädchen einen Talisman, der ihm vielleicht von Nutzen sein wird.
Canari, Xuma und Kya beginnen die Suche ein zweites Mal an der Stelle, an der Xaotil verschwunden ist, doch in der Nacht ist der Dschungel anders und noch gefährlicher. Die Heiligen Wesen, denen sie begegnen, zeigen ihnen den Weg, den der vermisste Junge eingeschlagen hat – oder auch nicht…Und damit beginnt ein unglaubliches Abenteuer für die Kinder.

In der Gegenwart besucht der Surfer Wayne mit seinen Freunden die mexikanische Küste, obwohl die Wellenbewegungen des Meeres für das Hobby wenig geeignet sind. Trotzdem hofft er auf eine Welle, auf der er reiten will. Aus diesem Grund reist er Jahr für Jahr nach Tulum, aber noch etwas anderes scheint ihn zu locken…


„Canari“ ist ein Fantasy-Manga mit zwei Handlungsebenen: In der Gegenwart verbringen vier Touristen ihren Urlaub am Strand von Tulum. Etwas zieht Wayne, der wenig über seine Herkunft weiß, immer wieder an diesen Ort. In der Vergangenheit folgen Canari und ihre Geschwister der Spur ihres verschollenen Bruders an mysteriöse Orte und durch die Zeitalter. Kyas Armband spielt bei den gefährlichen Abenteuern eine bedeutende Rolle, denn es zeigt schon bald, dass in ihm magische Kräfte wohnen. Allerdings haben die Kinder keine Ahnung, wie sie das Schmuckstück kontrollieren, geschweige denn loswerden können.

Der erste Band der Serie stellt die involvierten Charaktere vor und legt den Schwerpunkt auf Canaris Geschichte. Der Leser soll erfahren, was in der Vergangenheit geschah: Ereignisse, deren Auswirkungen bis in die Gegenwart reichen. Allerdings wird längst nicht alles enthüllt, so dass man spekulieren darf, wie beide Handlungsebenen, wie die Protagonisten miteinander verbunden sind und ob es Zufall ist, dass Waynes Freundin wie Canari aussieht. Während unaufdringlich die ersten Informationen vermittelt werden, steht der Spaß im Vordergrund der abwechslungsreichen, spannenden Handlung. Canaris Geschwister kabbeln sich genauso wie Waynes Begleiter. Während sich Letztere jedoch entspannen dürfen, müssen die Kinder um ihr Überleben in fremdartigen Gegenden und Zeiten kämpfen, in denen Geister und Götter allgegenwärtig sind. Nicht alle sind ihnen wohl gesonnen, doch finden sie auch Freunde, die ihnen weiter helfen oder sich ihnen sogar anschließen.

Die Story wird in bunten, dynamischen Bildern erzählt, deren Stil ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, aber gefällt. Die Figuren sind niedlich, tendieren jedoch mehr zum Cartoon oder gar zum Manga als zur idealistisch-realistischen Darstellungsweise. Carlos Meglia hat die Pencils koloriert, was stets einen eigentümlichen optischen Effekt bewirkt. In Folge sind die Übergänge weicher, die Farben verlaufen mehr, die Personen und Objekte werden zu einem natürlichen Bestandteil des Hintergrunds. Alle Panels sind liebevoll mit vielen Details ausgestattet, so dass man sich viel Zeit nehmen sollte, die Zeichnungen auf sich wirken zu lassen und auch die Kleinigkeiten zu entdecken.

Das Thema von „Canari“ mag an sich nicht neu sein – die Suche nach einem Vermissten bzw. der eigenen Vergangenheit, geheimnisvolle Schmuckstücke als Katalysator für eine Handlung voller unerwarteter Wendungen und Magie, Zeitreisen -, doch die Zivilisation der Mayas als Hintergrund ist weit weniger ausgereizt als die Ära von König Artus oder der antike Orient. Die Geschichte ist spritzig und witzig, die vielen Andeutungen machen neugierig, wie es weitergehen wird.
Wer humorige, farbenprächtige Fantasy-Comics mit einer Prise Erotik mag, sollte einen Blick in „Canari“ werfen.

hinzugefügt: September 15th 2007
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Splitter Verlag
Hits: 2568
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