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Vergessene Reiche: Drizzt - Die Saga vom Dunkelelf 4: Im Zeichen des Panthers & 5: In Acht und Bann & 6: Der Hüter des Waldes (Hörspiel)

Vergessene Reiche
Drizzt – Die Saga vom Dunkelelf
4: Im Zeichen des Panthers
5: In Acht und Bann
6: Der Hüter des Waldes
Lausch, 2007, je 1 CD, Laufzeit: 78/64/69 Minuten, ISBN 978-3-939600-12-1 & 978-3-939600-13-8 & 978-3-939600-14-5
Sprecher: Tobias Meister, Robert Missler, Peter Woy, Joyce Sanha, Wolf Frass, Uwe Hügele., Karl Straub, Maren Garn v. a.
Musik: Günther Merlau
Drehbuch von Oliver Elias und Günther Merlau
Titelbilder von Tim Seeley, Innenillustrationen von Joackoilrain. Justin Sweet, Eva Wiedermann, Tim Zhang u. a.

Von Christel Scheja

Durch die Figur des Dunkelelfen Drizzt do’Urden ist nicht nur sein Schöpfer R. A. Salvatore, sondern auch die D&D Kampagnenwelt der „Vergessenen Reiche“ bekannt geworden. Um keinen Charakter dieses Rollenspiel-Hintergrunds sind mehr Romanzyklen und Abenteuer geschrieben worden, als um den Drow, der nicht nur mit seiner Familie, sondern auch mit seiner gesamten Rasse brach, um seinem eigenen Weg zu folgen und sein Glück zu finden.
Wie es dazu kam thematisiert der Zyklus um seine Jugendjahre, der zum Bestseller wurde. Inzwischen gibt es dazu auch eine dreiteilige Comicreihe.
Das alles war Grund genug, um passend zu dieser neuen Phase des Merchandise eine Hörspielreihe zu herauszugeben, die sich eng an die Romane und vor allem die Comics hält, so dass man das Gefühl hat, die Autoren der Drehbücher haben sich an den Bildgeschichten orientiert.


Die Drow, unter der Erde lebende Elfen, dienen dem Bösen in Gestalt der grausamen Spinnengöttin Lolth. Getreu ihres Glaubens zeigen sie gegenüber niemandem Gnade, am wenigsten gegen sich selbst.
In diese Welt wird Drizzt hinein geboren. Schon seine Geburt steht unter einem düsteren Stern, denn nur der Tod seines ältesten Bruders rettet ihn davor, geopfert zu werden. In den folgenden Jahren wird er auf die übliche Art erzogen.
Sein Vater setzt allerdings durch, dass er die Kriegerlaufbahn einschlagen kann und nicht zum Magier wird. Denn Drizzt ist ein Naturtalent im Umgang mit seinen beiden Schwertern. Ihm scheint eine glänzende Zukunft in Aussicht zu stehen, doch mit zunehmendem Alter beginnt der junge Drow nachzudenken.
Etwas in ihm sträubt sich dagegen aus Lust und Langeweile zu töten oder Grausamkeiten zu verüben. Die Zweifel überwiegen schließlich und veranlassen ihn zur Flucht. Viele Jahre irrt er durch das Unterreich und lernt mit den dortigen Gefahren zurecht zu kommen, bis er die Freundschaft der Tiefengnome gewinnt und bei ihnen Leben kann.
Doch der Friede ist trügerisch, denn Lolth und ihre Priesterinnen sind nicht gewillt, den Abtrünnigen einfach so ziehen zu lassen. Sie wollen Rache für seinen Verrat und hetzen ihm schlussendlich eine Kreatur auf den Hals, die der junge Drow nicht töten kann, wenn er wirklich ein Gewissen entwickelt hat.
Drizzt entkommt der tödlichen Falle mit knapper Mühe und Not, verliert dabei aber seine letzten Freunde in der Unterwelt. Er weiß aber auch, dass er nicht länger im Unterreich sicher ist und beschließt, den Schritt an die Oberfläche zu wagen. Dort hofft er im strahlenden Sonnenlicht eine neue Heimat zu finden.
Doch im Gegensatz zu seinem Körper findet seine Seele keine Ruhe. Die Drow haben sich durch ihre gelegentlichen Überfälle einen zu schlechten Ruf geschaffen, als dass man bereit ist, ihm eine Chance zu geben.
Und als auch noch ein Barghest seine Gestalt annimmt und in dieser eine Farmerfamilie ermordet, wird Drizzt endgültig zum Gejagten. Vor allem der Kopfgeldjäger Rory McGrizzle hat es auf ihn abgesehen. Anders als die Waldläufer Taube Falkenhand und Montolio ist er nicht bereit, ihm eine Chance zu geben, sondern will ihn einfach nur zur Strecke bringen...


R. A. Salvatore vereint in seinen Geschichten um Drizzt du Urden die Erfolgsrezepte, die schon Michael Moorcock für seinen Helden Elric von Melnibone ausschlachtete. Der Dunkelelf erinnert nicht ohne Grund an den Albino-Helden.
Zwar ist er von Aussehen her fast das genaue Gegenteil und von robuster Gesundheit, aber auch Drizzt muss um Anerkennung kämpfen und immer wieder seine Oualitäten beweisen. Und zwar nicht nur als Kämpfer, sondern auch in den Disziplinen der Ethik und Moral. Mit dem Verlassen der Unterwelt vergisst er entgültig all das, was sein Leben bisher bestimmt hat und folgt seinen eigenen moralischen Regeln, die hohen Anklang bei einem alten Mann finden, den er schon bald als väterlichen Lehrer betrachtet. Montolio weist Drizzt einen neuen Weg und macht ihm Hoffnung, um sich dann weiter den Gefahren und Problemen der Oberwelt zu stellen.

Das ist zwar schon das Thema vieler Romane gewesen, wird aber unterhaltsam und leicht verdaulich wieder gegeben. Da der Autor auch nicht all zu sehr in die Tiefe geht, erleichtert das die Umsetzung in das Hörspiel ungemein.

Und so können sich auch die Folgen vier, fünf und sechs sehen und hören lassen. Die Inszenierung verlässt den eng gesteckten Rahmen des Unterreichs, und bietet viel unterschiedlichere Schauplätze und Figuren.
Die Sprecher sind bis in die kleinen Rollen gut gewählt, durchweg gut gelaunt und verzichten darauf den Dialog zu übertreiben, der nun wesentlich natürlicher und glaubwürdiger wirkt und auf all zu viel Pathos verzichtet. Sie hauchen Drizzts Freunden und Feinden gekonnt und mit Freude Leben ein und schlagen den Zuhörer durch eine Vielfalt an Stimmungen in den Bann. Auch die Musik- und Geräuschkulisse ist durchweg passend, und überdeckt die Dialoge nicht, so wie es noch im ersten Teil der Fall gewesen war.

Tatsächlich kann sich die Hörspielreihe noch einmal steigern. Sie ist nun ausgereift und weit davon entfernt hausbacken oder bieder zu wirken. Wenn man die Augen schließt fühlt man sich geradewegs in einen Film versetzt, so sehr entsprechen Dynamik und Geräuschkulisse denen optischer Medien.
Auch diese Teile kann man genießen, wenn man zwar nicht die Romane, aber zumindest die ersten drei Folgen kennt, denn die Sprecher und der Erzähler vermitteln genug Informationen um der Handlung problemlos folgen zu können.

„Drizzt - Die Saga vom Dunkelelf“ dürfte, was Fantasy- Hörspiele angeht, einen Maßstab gesetzt haben, an dem sich weitere Produktionen orientieren müssen.
Inhaltlich wie auch formal können sich die Folgen vier bis sechs qualitativ noch einmal steigern und den positiven Eindruck verstärken. Sie bieten ausgereifte Spannung und Dramatik, die sich sehen lassen kann und Lust auf kommende Produktionen macht.

hinzugefügt: September 4th 2007
Tester: Christel Scheja
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