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Atlan:Rudyn-Trilogie 2: Das Sphärenrad, Rüdiger Schäfer (Buch)

Atlan: Rudyn-Trilogie 2
Rüdiger Schäfer
Das Sphärenrad
Titelillustration von Arndt Drechsler
FanPro, 2007, Taschenbuch, 320 Seiten, 9,90 EUR, ISBN 978-3-89064-172-0

Von Irene Salzmann

Die Milchstraße ist im 32. Jahrhundert in mehrere Machtblöcke zerfallen, die allesamt um die Vorherrschaft ringen. Selbst die terranischen Kolonien haben sich größtenteils vom Solaren Imperium losgesagt und wollen nicht länger von einem unsterblichen Großadministrator und seinen Freunden bevormundet werden. Um aufkommende Krisen schnell zu bereinigen und den Frieden in der Galaxis zu wahren, sind überall Agenten der USO im Einsatz.
Aber auch sie können korrumpiert werden: Das charakteristische Signal eines Zellaktivators lässt zwei Männer zu Mördern werden. Doch ein Gerät zu finden, welches die Unsterblichkeit verleiht, ist leichter, als es zu behalten. Das wird besonders deutlich, als Ponter Nastase von der ZGU, Kalfaktor der Wissenschaften, den Zellaktivator allen vor der Nase weg schnappt. Dadurch bringt er allerdings auch das politische Gleichgewicht aus den Fugen, das ohnehin schon im Wanken war, da die ZGU mit dem Sphärenrad eine neue Generation Raumschiffe in Serie gehen lassen will, durch die sie mit dem Solaren Imperium gleichzuziehen hofft. Atlan, dem es gelingt, sich zusammen mit der geheimnisvollen Trilith Okt in die ZUIM zu schmuggeln, muss befürchten, dass seine Mission zum Scheitern verurteilt ist und seine Anwesenheit alles gar noch schlimmer machen wird…


Nach „Die Psi-Kämpferin“ von Achim Mehnert setzt Rüdiger Schäfer die zweite „Atlan“-Trilogie mit „Das Spährenrad“ fort. Nahtlos geht die Geschichte weiter und bringt dabei den Titelhelden endlich richtig ins Spiel. Hatte man beim ersten Band des Mini-Zyklus’ noch den Eindruck, sich im falschen Roman zu befinden, da der Hintergrund von Trilith Okt ausführlich beleuchtet wurde, ohne dabei jedoch Antworten auf die wichtigsten Fragen zu geben, so wird das Gleichgewicht nun wieder hergestellt, Trilith Okt ihrer Superlativen ein wenig beraubt und Atlan, auch Dank einer besseren Charakterisierung, mindestens gleichberechtigt an ihre Seite gestellt.

Ferner wird nach Lemy Danger eine weitere beliebte Figur aus der Versenkung geholt: der Freifahrer und Telekinet Balton Wyt, der hier allerdings noch ein junger, tollpatschiger und unterschätzter Mann ist, der erst seinen Platz im Leben finden muss und noch nichts von seinen Para-Kräften ahnt. Das freut die langjährigen Leser, die zweifellos noch immer bedauern, dass Balton Wyt im Laufe der „Perry Rhodan“-Serie immer weniger in Erscheinung trat und zusammen mit vielen anderen Mutanten in ES aufgegangen ist. Als kleiner Schönheitsfehler bleibt zurück, dass sich Atlan in der Heftroman-Reihe trotz fotografischen Gedächtnisses nicht an diese erste Begegnung mit Balton Wyt erinnert… - wie auch, schließlich wurden die entsprechenden Bände vor über dreißig Jahren geschrieben. Doch darüber sieht man gern hinweg.
„Das Sphärenrad“ konzentriert sich auf die Ereignisse an Bord der ZUIM. Die Pläne von Ponter Nastase werden enthüllt, seine Gegenspieler beziehen Position, und die Situation eskaliert. Atlan steht allein mitten drin, denn er kann sich auf niemanden verlassen, schon gar nicht auf Trilith Okt, die skrupellos für ihre eigenen Ziele kämpft. Es liegt auf der Hand, dass sie und Atlan sich am Ende der Trilogie als Feinde gegenüber treten müssen, sofern nicht einer von beiden einlenkt. Auch kann Atlan den Zellaktivator nach der Vorgabe durch die Hauptserie gar nicht bergen, denn die gefundenen Geräte wurden alle an bestimmte Personen verliehen oder zerstört. Jene, die nie entdeckt wurden, traten auch später nicht in Erscheinung. Durch dieses Hintergrundwissen ist der Ausgang der Jagd nach dem ewigen Leben eigentlich schon vorgezeichnet, doch kann für viel Spannung sorgen, wie der Zellaktivator wieder aus der Handlung hinaus geschrieben wird und wie Atlan alle anderen Konflikte löst. Diese Aufgabe fällt Michael H. Buchholz in „Acht Tage Ewigkeit“ zu.

Rüdiger Schäfer hat mit „Das Sphärenrad“ einen routiniert geschriebenen Roman verfasst, und dabei Atlan besser in Szene gesetzt als seine Kollegen. Den zweiten Band einer Trilogie zu schreiben, ist stets etwas undankbar, denn der Autor muss auf den Motiven seines Vorgängers aufbauen und darf selber nicht zu viel vorwegnehmen, zumal die Geschichte ihren Höhepunkt erst am Ende erreichen soll.
In Folge plätschert die Story ein wenig vor sich hin und lebt vor allem von der Interaktion der Charaktere, wobei Balton Wyt gewissermaßen zum Deus ex Machina wird, und den geschickt platzierten Wechseln zu anderen Handlungsebenen. Trotzdem ist „Das Sphärenrad“ eine Steigerung gegenüber den ersten vier Bänden der Taschenbuch-Reihe.

SF-Leser, die mit „Perry Rhodan“ wenig im Sinn haben, werden sicher nicht zum zweiten Band einer Trilogie greifen. Die Serie ist ohnehin auf die eingefleischten Fans zugeschnitten, die der eingestellten „Atlan“-Heftroman-Reihe nachtrauern, gern die Lücken in der Handlung geschlossen sehen möchten (vor allem zwischen dem 25. und 35. Jahrhundert) und ihre Aha-Effekte erleben dürfen, wann immer eine beliebte Figur, die schon vor langem ins Jenseits befördert wurde, noch mal einen Auftritt hat.
Wer sich durch „Die Psi-Kämpferin“ quälte, wird nun mit einem gefälligeren Roman belohnt, der die Atlan-Fans durchaus zufrieden stellen sollte.

hinzugefügt: August 31st 2007
Tester: Irene Salzmann
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