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Abedi, Isabel: Isola (Buch)

Isabel Abedi
Isola
Arena Verlag, 2007. Hardcover, 322 Seiten. 14,95 EUR. ISBN 978-3-401-06048-4

Von Gunther Barnewald

Joy Reichert ist 17 Jahre alt und möchte eigentlich Tänzerin werden, als sie vom bekannten deutschen Regisseur Quint Tempelhoff für ein besonderes Filmprojekt entdeckt wird. Tempelhoff will 12 Jugendliche, 6 männliche und 6 weibliche Teenager nahezu gleichen Alters, auf einer einsamen Insel in der Nähe von Brasilien mehrere Wochen von Kameras filmen lassen und daraus einen Film zusammen schneiden.
Die Insel diente einst einem Gefangenenprojekt, steht jetzt jedoch leer und ist mit einem Haupthaus bebaut, in dem die 12 alles vorfinden, was sie benötigen, weshalb jeder der Jugendlichen nur 3 Dinge mit auf die Insel, die Isola genannt wird, bringen darf.
Auf der Isola sind überall Kameras angebracht. Nur die Toiletten, Duschen und Umkleidekabinen sind ausgenommen.
Vera ist zuerst sehr interessiert an dem Projekt, doch je mehr sie sich der Insel nähert, desto mulmiger wird ihr.
Nachdem sie die anderen kennen gelernt hat und sich alle auf Isola etwas eingelebt haben, entdeckt einer der Jugendlichen ein Kästchen, in dem Tempelhoff eine Anweisung für alle hinterlegt hat.
Er möchte, dass die zwölf ein Kriminalspiel durchführen, in dem vorher per Auslosung ein Täter und 11 Opfer bestimmt werden. Wenn es dem Täter gelingt, alle Opfer binnen knapp 3 Wochen heimlich abzuführen, hat er gewonnen. Dafür muss er ein Opfer nur am Handgelenk führen, die Opfer müssen freiwillig mitgehen, ohne die anderen zu alarmieren. Wer zum Opfer wurde, wird heimlich mit einem Boot von der Insel gebracht und darf nach Hause fliegen.
Den meisten Teenagern ist angesichts des makaberen Spiels mulmig, doch Tempelhoffs Anweisung lässt ihnen kaum eine andere Wahl.
Und so beginnt das morbide Spiel, bis plötzlich grausame Realität wird aus der Situation und die anderen die Leiche eines ihrer Kameraden entdecken.
Offensichtlich treibt hier ein realer Mörder sein Unwesen und Joy versucht verzweifelt, den Täter zu entlarven, bevor ein neues Opfer zu beklagen ist, denn auch Tempelhoff, der nun eingreifen müsste, scheint verschwunden.
Erst gegen Ende zeigt sich, dass der Mord mit einem düsteren Geheimnis aus des Regisseurs Vergangenheit zusammen hängt und auch mit Joy, die sich in ihrer Filmrolle Vera nennt, ein perfides Spiel gespielt wird...


Isabel Abedi mixt aus bekannten Zutaten (wobei sie die Zutat von Agatha Christies Roman, der das Prinzip der „10 kleinen Negerlein” verwendet, kein Geheimnis macht) einen äußerst spannenden und schmackhaften Cocktail, welcher den Leser mühelos durch das Buch trägt.
Die Protagonistin wird sehr plastisch dargestellt, was für die Nebenfiguren leider weniger gilt. Diese bleiben doch manchmal arg blass. Vielleicht sind zwölf Jugendliche doch zu viel für einen „Cast”.
Die Atmosphäre der einsamen, leicht unheimlich wirkenden Insel, wird von der Autorin gut herausgearbeitet.

Herausragend an „Isola“ ist jedoch definitiv die Spannung, die Abedi mit ihrer Geschichte erzeugt. Selbst als erfahrener erwachsener Leser möchte man den Roman nicht aus der Hand legen, bis man wirklich alle Zusammenhänge kennt. Vor allem Tempelhoffs düsteres Geheimnis aus seiner Vergangenheit ist etwas, was dem sensiblen Rezipienten den Atem zu nehmen in der Lage ist.
Insgesamt ist der Autorin eine packende Geschichte für Jung und Alt gelungen, sicherlich kein Meisterwerk, aber solide und relativ klischeefreie Unterhaltung allemal.

hinzugefügt: August 16th 2007
Tester: Gunther Barnewald
Punkte:
zugehöriger Link: Arena Verlag
Hits: 3992
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