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Chonchu - Der Erbe des Teufelssteins 1 (Comic)

Chonchu - Der Erbe des Teufelssteins 1
Sung Jae Kim & Byung-Jin Kim
Aus dem Koreanischen von Ralph Treffert-Myojin
Tokyopop, 2007, Taschenbuch, 166 Seiten, 7,50 EUR, ISBN 978-386719-031-2

Von Christel Scheja

Nicht bei allen Völkern und in allen Kulturen waren Zwillinge willkommen. Manchmal war die Geburt von zwei oder mehr Kindern mit einem Stigma behaftet. Man war sich sicher, dass eines der Neugeborenen nicht von menschlicher Abstammung war, sondern dämonisches Blut in sich trug, das früher oder später erwachen und nur Unheil über die Menschen bringen würde. Deshalb wurde in solchen Gesellschaften eines der Kinder ausgesetzt oder getötet.
Das Thema fand Eingang in die Mythen und die Weltliteratur und wurde so schließlich auch für Comics interessant, z. B. in dem Manhwa “Chonchu - Der Erbe des Teufelssteins”.


Dem regierenden Taemagniji des Volkes der Yemaek werden Zwillinge geboren. Doch in die Freude mischen sich auch Bitterkeit und Angst, denn das Tempelorakel weissagt, das einer der neugeborenen Knaben der Sohn des Teufels sei und später nur Dunkelheit über das Land bringen würde. Um das Schicksal entscheiden zu lassen, legt man die Kinder zusammen mit einem magischen Stein in den Tempel und lässt sie allein zurück.
Der Teufelsstein zeichnet den dunkelhaarigen Chonchu. Doch da seine Eltern es nicht übers Herz bringen, ihn zu töten, wird er dem Volk der Mirmidon übergeben, damit er früh im Kampf stirbt, ohne dass jemand aus seiner Familie sich die Hände an ihm schmutzig macht.
So wächst Chonchu heran. Nur wenige halten in dieser Zeit zu ihm und nennen sich seine Freunde. Von nahezu allen wird er verachtet, misshandelt und verstoßen. Immer wieder trachten Kopfgeldjäger nach seinem Leben.
Doch als beschütze ihn der Fluch, bleibt Chonchu am Leben. Er allein weiß, dass nicht er, sondern sein Bruder Ulpasso das personifizierte Böse ist, aber er hat keine Chance, dies zu beweisen. So versucht er, das Beste aus seinem Leben zu machen, bis die Begegnung mit der schönen Lady Fasa alles verändert...


Das Motiv des Mangas ist sicherlich nicht neu - es gibt viele Helden, die als misshandelte Außenseiter in den Mittelpunkt der Handlung geraten und nach und nach zu Helden werden, aber wie bei „Berserk“ zeigt die Geschichte schon im ersten Band Potential und macht neugierig auf die weitere Entwicklung der Figuren und des Beziehungsgeflechts. Interessant ist, dass die Konflikte bereits offen gelegt sind und man den eigentlichen Gegenspieler kennt. Chonchu ist wie Guts aus “Berserk” ein eher wortkarger und zurückhaltender Charakter, der niemanden wirklich an sich heranlässt. In Rückblenden wird erzählt, wie er zu dem Fluch in seiner Brust kam und warum man ihn so verachtet, was ihm gleich entsprechende Sympathien einbringt. Dafür ist sein Bruder Ulpasso umso hinterhältiger und skrupelloser bei der Durchsetzung seiner Ziele.
Dabei geht es nicht gerade sanft zu, so dass sich der Manhwa eher an ältere Leser richtet.

All das wird in klaren und sehr dynamisch gezeichneten Bildern erzählt. Die Zeichnungen sind sehr detailreich, die Charaktere ansehnlich, und der Künstler verzichtet gänzlich auf SD-Darstellung, was der Atmosphäre der Geschichte sehr zu Gute kommt. Auch wenn abzuwarten bleibt, wie sich der Manhwa weiter entwickelt, so ist doch dieser erste Band schon sehr viel versprechend und macht Lust auf mehr.

“Chonchu - Der Erbe des Teufelssteins” ist ein spannender und dramatischer Manhwa, der sich in Inhalt und Darstellung eher an erwachsene Leser richtet und vor allem denen Lesefreude bereiten dürfte, die schon Gefallen an „Berserk“ fanden.

hinzugefügt: May 4th 2007
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Tokyopop
Hits: 2494
Sprache: german

  

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