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100 % Marvel 23: 1602 – Die neue Welt (Comic)

100 % Marvel 23: 1602 – Die neue Welt
Greg Pak, Greg Tocchini u. a.
(1602 – New World 1 – 5 2005/06)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Panini, Marvel Deutschland, 2006, Paperback mit Klappbroschur, 132 Seiten, 16,95 EUR

Von Irene Salzmann

Der britische Autor Neil Gaiman, der für Vertigo die Serie „Sandman“ konzipierte, schuf für Marvel die achtteilige Mini-Serie „1602“. Noch unter dem Schock stehend, den das Attentat vom 11. September verursacht hatte, beschloss er, die Handlung seiner Geschichte vierhundert Jahre in die Vergangenheit zu verlegen, in eine Zeit, als es noch keine Flugzeuge und Wolkenkratzer gab. Held der Geschehnisse wurde die Symbol-Figur Captain America, dessen Aktionen in der Vergangenheit eine Parallelwelt entstehen ließen. Dort begegnet man vielen bekannten und beliebten Charakteren des Marvel-Universums in leicht modifiziertem Gewandt.

Die Nachfolgeserie „1602 – Die neue Welt“ schrieb Grek Pak, der für Marvel beispielsweise „X-Men: Phoenix Endsong“ und „Iron Man: House of M“ verfasste. Graphisch umgesetzt wurde das Abenteuer von Greg Tocchini, der bei CrossGen mit „The First“ und „Route 666“ debütierte. Die Geschichte konzentriert sich auf die weiteren Ereignisse in der jungen Kolonie Roanoke.


Captain Americas Wirken hat einige Menschen zufällig verändert. So verfügt der junge Peter Parquagh plötzlich über erstaunliche Kräfte, und auch der Agent des britischen Königs, David Banner, der in der neuen Welt nach dem Verräter Nick Fury fahnden soll, ist auf merkwürdige Weise anders. Wie anders, das zeigt sich, als ein junger, Pflanzen fressender Saurier plötzlich von Raubechsen angefallen wird und er das unterlegene Tier auf eindrucksvolle Weise rettet.
Banners Geheimnis wird schnell aufgedeckt, und er muss fliehen. Niemand sympathisiert mit dem bösen König und seinen Handlangern. Aber mehr noch als vor den Bewohnern von Roanoke flieht er vor der ‚Hexenbrut’ – vor sich selbst, vor seinem unheimlichen Alter Ego Hulk. Unterdessen entsendet der König einen neuen Agenten, da er befürchtet, dass Banner gescheitert ist: Lord Iron in seiner ehernen Rüstung reist über das Meer, um den abtrünnigen Banner als Gefangenen nach England zu bringen.
Unterdessen spinnt Norman Osborn seine Intrigen. Er giert nach Macht und will den Indianern das Land stehlen. Um sein Ziel zu erreichen, ist ihm jedes Mittel recht. Nicht alle fallen auf seine Tricks herein, und doch eskaliert die Lage unaufhaltsam. Nur ein Wunder kann den drohenden Krieg zwischen Kolonisten, englischen Soldaten und Indianern noch verhindern…


Im Prinzip findet man vertraute Konflikte vor, die lediglich in ein anderes Zeitalter verlagert wurden. Peter arbeitet für Master Jameson, den cholerischen Herausgeber einer kleinen Zeitung, und mit einer Maske getarnt, setzt er seine Spinnenkräfte für das Gute ein. Neu an seiner Seite ist die Gestaltwandlerin Virginia Dare, die wie viele Mutanten ihre Kräfte kaum kontrollieren kann und sich vor sich selbst fürchtet. Noch schlimmer ist jedoch David Banner dran, der im Auftrag des britischen Königs viele Gräuel beging und dessen Alter Ego ihn nun zwingt, sich all seiner Missetaten bewusst zu werden und zu bereuen. Etwas zwielichtig wirkt Lord Iron, der ebenfalls für den König arbeitet, doch schließlich seinen Hass auf Banner besiegen kann und sich nicht in die internen Angelegenheiten der Kolonisten einmischt.

Dem Leser wird eine ‚What if’-Erzählung offeriert: Was wäre, wenn die Helden vor vierhundert Jahren gelebt hätten? Ihre Probleme fallen mit der Kolonisierung Amerikas und dem Streben nach Unabhängigkeit vom Mutterland, das die neue Welt ausbeuten will, zusammen. Durch den Machthunger Einzelner wird das friedliche Zusammenleben mit den Indianern gefährdet, die von Captain Amerika gewarnt wurden, dass den Weißen nicht zu trauen ist. Zusätzliche Sorgen bereitet die Fauna, denn gigantische Saurier könnten Roanoke im Nu verwüsten.

Man erkennt die Charaktere, die schnörkellos ihre Rollen erfüllen, auf Anhieb wieder. Die Geschichte ist spannend erzählt, wenngleich sie nicht wirklich Neues bietet. Aber das hat das kreative Team auch nicht beabsichtigt, da zu viele Veränderungen die Leser bloß verwirrt hätten. Das Ende hält die Option auf eine Fortsetzung offen.

Positiv ist, dass man die erste Serie „1602“ nicht kennen muss, um der Handlung dieses Bandes folgen zu können. Er ist in sich abgeschlossen, so dass auch Gelegenheitsleser eine zufrieden stellende, ansprechend gezeichnete Lektüre erhalten. Eingefleischte Sammler werden ohnehin nicht auf diese ungewöhnliche Parallelwelt-Story aus dem Marvel-Universum verzichten wollen.

hinzugefügt: March 18th 2007
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Panini Comics
Hits: 3246
Sprache: german

  

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