Welcome to Phantastik-News
 
 

  Inhalt

· Home
· Archiv
· Impressum
· Kino- & DVD-Vorschau
· News melden
· Newsletter abonnieren
· Rezensionen
· Suche
· Zum Forum!
 

  Newsletter

Newsletter-Abo
 

 
 

Argstein 1: Das Gesetz des Waldes (Comic)

Argstein 1
Das Gesetz des Waldes
Josef Rother, Eckart Breitschuh u. a.
Umschlaggestaltung: Stefan Dinter
Egmont Verlagsgesellschaften mbH, Köln, 2007, Album, 64 Seiten, 8,50 EUR, ISBN 978-3-7704-3053-6

Von Bernhard Kletzenbauer

Der blinde Greis Xaver Elch erzählt oft die Geschichte von Baron Rupprecht von Argstein und dem Roten:
Der Baron war ein mordlüsterner Jäger, der in seiner Trophäensammlung das Geweih des Goldenen Hirsches haben wollte. Als er im Zorn seinen Förster ermordete, erschien ein rot gekleideter Fremder, der ihm eine magische Gewehrkugel anbot, die nie ihr Ziel verfehlt. Als Gegenleistung wollte der Rote dem Baron und seinen Nachkommen als Berater dienen, „bis in alle Ewigkeit“. Der Baron ging auf den Handel ein und schoss den Goldenen Hirsch zwar, fand aber den Kadaver nicht, so lange er auch suchte. Das trieb ihn schließlich in den Wahnsinn. Zweihundert Jahre später, in der aktuellen Handlungszeit des Comics, hat der regierende Baron den Pakt mit dem Roten gekündigt.

Im Wald des Argstein-Tales leben gefährliche Kreaturen. Als Kasper Rehms vor den Schlägen seines älteren Bruders in den Wald flüchtet, versucht ein nacktes Moosweiblein, ihn zu verstecken. Der große Bruder Lukas findet die beiden auf einer Lichtung und fordert Kasper auf zurückzukommen. Da fallen alle anderen Moosleute über die Menschen her. Nur der zufällig auftauchende Förster Gereon und die Baroness Krista können die Brüder retten.
Danach beobachten der Förster und Krista, wie die so genannten Aufhocker einen Hirsch erlegen. Als sie Schüsse hören, forschen sie nach und entdecken, dass alle Moosleute von Lukas mit magischen Freikugeln erschossen wurden. Der Rote hat wieder einen Dummen für seine Intrigen gefunden.
Als später noch ein Wildschwein durch eine Freikugel stirbt, bekommen es Förster Gereon und die Dorfbewohner zusätzlich noch mit König Schwarzer Keiler zu tun. Eine Wildschwein-Stampede leitet den Showdown ein: Der Rote hat wieder einmal Mensch und Natur gegeneinander ausgespielt.


Es gibt noch mehr Comics um den Förster Gereon aus dem Argstein-Tal. Trotzdem ist das Heft ohne Vorkenntnisse zu verstehen, da dem Leser alle handelnden Figuren und ihre Beziehungen zueinander vorgestellt werden.
Die Geschichte um das Gesetz des Waldes ist gut erzählt. Auch die Dialoge wirken natürlich. Allerdings wurden auch keine Klischees aus Märchen, Sagen und Horror-Geschichten ausgelassen.
Der Held ist natürlich Förster Gereon mit einem Bodybuilder-Körper. Ihn nervt die sturköpfige Tochter des Barons, die überall dabei sein will. Die Waldkreaturen haben nichts anderes im Sinn als Menschen zu fressen. Und die Menschen wiederum wollen am liebsten diese Elementarwesen ausrotten. Daran hat sich auch in unserer Gegenwart fast nichts geändert. Bloß gibt es bei uns keine sprechenden Keiler von Elefantengröße und keine missgebildeten Moosleute. Gereon steht zwischen den Fronten und muss Menschen und Waldkreaturen voreinander schützen. Wie amerikanische Superhelden setzt er dabei auch selbstlos sein Leben aufs Spiel und bekommt es nicht einmal gedankt.
Es ist schwierig zu erkennen, ob den Lesern ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur nahe gebracht werden soll oder ob die Charaktere einfach aus ähnlichen Vorgängergeschichten zusammengewürfelt wurden, um bekannte Gruselgeschichten („Der Freischütz“) neu zu erzählen.
Zimperlich gehen die Figuren nicht miteinander um. Bei den Gewaltdarstellungen spritzen Blut und Eingeweide. Die teilweise grob hin gekrakelten Zeichnungen lassen aber keinen angemessenen Ekel aufkommen. Teilweise erinnern die Illustrationen auch an Mangas oder francobelgische Funnies. Die Kolorierung ist sauber, weist aber in manchen Bildern seltsame Karomuster auf.

Fazit: Eine Schwarzwald-Saga für Liebhaber von Action- und Fantasy-Comics mit Lokal-Kolorit, die keine allzu hohen Ansprüche an die Zeichnungen stellen.

hinzugefügt: March 14th 2007
Tester: Bernhard Kletzenbauer
Punkte:
zugehöriger Link: Ehapa Comic Collection
Hits: 3551
Sprache:

  

[ Zurück zur Übersicht der Testberichte | Kommentar schreiben ]