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Leroux, Gaston: Das Phantom der Oper (Buch)

Gaston Leroux
Das Phantom der Oper
Aus dem Französischen von Johannes Piron
Mitternachtsbibliothek, herausgegeben von Maren Bonacker
Arena Verlag, 2007, Hardcover, 350 Seiten, 13,95 EUR, ISBN 978-3-401-06111-5

Von Ulrich Blode

Ein Phantom der Oper, wer denkt da nicht an Andrew Lloyd Webbers Musical! Doch die Geschichte ist bereits viel älter als das Musical aus den achtziger Jahren. Denn erstmalig berichtete 1911 der Franzose Gaston Leroux von „Le fantôme de l'opéra”. Natürlich ist alles rein erfunden, der Roman spielt mit „Tatsachen- und Augenzeugenberichten”, so dass man neugierig wird und die Oper nach den Spuren des Phantoms durchsuchen möchte.


Es ist das 19. Jahrhundert und in der Pariser Oper spielt sich scheinbar Übernatürliches ab. Ein seltsamer Geist sorgt für Unruhe unter den Angestellten, kein Spielplan ohne die Zustimmung der seltsamen Erscheinung. Hinter dem Phantom steckt „natürlich” ein Mensch, der in und unterhalb der Oper wohnt, selten anderen gegenübertritt. Deshalb kursieren Gerüchte über die wahre Natur dieses Fremdlings, Neugierde gesellt sich zur Furcht gegenüber dem Phantom.
Die Hauptfigur des Romans hat auch einen richtigen Namen: Erik. Sein Körper ist entstellt, aber er ist ein musikalisches Genie. Auf der Flucht vor den gehässigen Menschen hat er Zuflucht unter der Oper und in dem verwinkelten Kellerlabyrinth ein Zuhause gefunden. Als Phantom der Oper stellt er maßlose Forderungen an die Operndirektion. Das könnte so weiter gehen, würde er sich nicht in die Sängerin Christine verlieben. Erik schreckt vor nichts zurück, um diese Frau für sich zu gewinnen. Dass gleichzeitig Raoul, Vicomte de Chagny und Förderer der Oper, sich ebenfalls Christine verguckt, macht die Angelegenheit keineswegs leichter.


Spannend wird die Geschichte zum einen durch das tragische Schicksal Eriks. Entstellt und verfolgt muss er jede menschliche Gesellschaft vermeiden. Einerseits fühlt man mit ihm, andererseits verachtet man ihn wegen seiner Wut. Spannend wird es durch die Liebesgeschichte, eine schöne Frau wird von zwei Männern umworben. Vielleicht ist vielen Lesern bewusst, dass Christine und Erik keine gemeinsame Zukunft haben. Doch wird Erik seinen Frieden finden?
Gaston Leroux geht bei der Konstruktion seines Romans gut durchdacht vor, indem er bewusst mit erfundenen „Tatsachen” spielt und seinen Roman als wahre Geschichte verkauft. Auch wenn es vielleicht jedem klar ist, dass das Phantom der Oper niemals existierte, das Verlangen die Pariser Oper zu besuchen entsteht und nach dem Wasserspeicher, hohlen Säulen und verborgenen Kammern zu suchen. Nervenkitzel entsteht, weil jede Fiktion in der einen oder anderen Weise durchaus hätte passieren können.

hinzugefügt: March 7th 2007
Tester: Ulrich Blode
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