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Foster, Alan Dean: Kriegsrat (Buch)

Alan Dean Foster
Kriegsrat
(The Lightyears Beneath My Feet, 2005)
Ins Deutsche übertragen von Axel Franken
Bastei-Lübbe Verlag, 2007, Taschenbuch, 332 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-404-24356-3

Von Gunther Barnewald

„Kriegsrat“ ist die Fortsetzung von „Safari“ (Bastei Lübbe Taschenbuch 24350) und der mittlere Teil einer Trilogie.

Der Auftaktband beschrieb die Abenteuer des Erdenmenschen Marcus Walker, der von Außerirdischen, den profitgeilen Vilenjji, entführt worden war, um ihn weiter zu verkaufen. Nachdem Walker sich und den technologisch veränderten irdischen Hund George, der nun zu ihm sprechen kann und Intelligenz besitzt, mittels der Hilfe zweier ebenfalls entführter Aliens, der misanthropischen Sque und des gewaltigen Braouk, hat retten können, sind alle vier auf einer zentralen galaktischen Welt gestrandet, wo sie zwar sehr gut und freundlich behandelt werden, wo jedoch erst einmal kein Weg nach Hause zu führen scheint, man die Heimatwelten der Entführten gar nicht kennt. In dieser Lage entdeckt Walker, der auf der Erde eigentlich im Warentermingeschäft tätig ist, die Kochkunst für sich. Vermittels futuristischer Zutaten, die erst einmal gebändigt werden müssen, erlernt er eine Kochkunst, die an Magie zu grenzen scheint und hat damit unter den Aliens bald großen Erfolg.
Dies bringt ihm ein Engagement auf einer weit entfernten galaktischen Welt namens Niyu ein, wohin er mit seinen drei Begleitern reist, alle in der Hoffnung, sich so ihren Heimatwelten zu nähern oder zumindest weitere Erkenntnisse über deren Lage zu erlangen.
Doch Niyu erweist sich zunächst als Sackgasse, denn die dortigen Bewohner sind dermaßen begeistert von Walkers Kochkunst, dass sie dessen Versuch, Hilfe bei der Heimkehr der vier Entführten zu finden, erst einmal systematisch vereiteln. Deshalb beschließen die vier unfreiwilligen Reisegefährten, sich in die inneren Belange des Planeten einzumischen und das dortige politische System zu destabilisieren, um so zu erreichen, dass man sie freiwillig gehen lässt, wenn sie als Gefahr für die Stabilität Niyus betrachtet werden.
Und so mischt sich Walker in den rituellen Krieg ein, der, in abgezirkelten Gebieten des Planeten und geführt mit archaischen Waffen, auf Niyu geführt wird und gerät so bald selbst in Gefahr...


Was fulminant und sprachlich überraschend poetisch und elboriert beginnt (ein Kompliment an den Übersetzer, denn Foster traut man derlei sprachliche Eleganz eigentlich gar nicht zu, man wird jedoch hier schnell eines Besseren belehrt) mit wunderbaren Beschreibungen von Walkers Kampf gegen rebellische, obstruktive Speisezutaten, versandet leider bald in den übliche Kriegsgeschichten und Kampfbeschreibungen, die auch ein Jerry Pournelle nicht lauer hätte abliefern können.
Besonders störend ist dabei die doppeldeutige Botschaft:
Während Walker die aggressiven Auseinandersetzungen verachtet und sich so als defensiver, pazifistischer Gutmensch outet, fällt dem Autor kein anderes Mittel ein als die Handlung durch dröge Kriegsspiele voran zu treiben. Dies ist armselig und enttäuschend!

Leider verdirbt diese Tatsache jeden Lesegenuss, das Interesse des Lesers erlahmt und schließlich ist „Kriegsrat“ nur noch Enttäuschung pur.

Foster hat die Fortsetzung zum mäßig (aber immerhin) spannenden Roman „Safari“ eindeutig in den Sand gesetzt. Leser, die sich dennoch dafür interessieren, ob die interessanten Protagonisten (auch dies ein Manko des vorliegenden Buchs, denn in „Kriegsrat“ spielen die drei Begleiter Walkers nur armselige Statistenrollen) ihren Heimweg finden, der kann das öde Kriegsgeschehen ja quer lesen und sicher sein, dass er nichts Wichtiges verpasst und die Odyssee der vier weiter gehen wird, auf dass der Abschlussband der Trilogie dann endlich wieder lesbares und interessantes Abenteuer zu bieten haben wird (hoffentlich!).

So bleibt alles beim Alten: Außerhalb seiner genialen Serie um den Homanx-Commonwealth gelingt Alan Dean Foster einfach (so gut wie) kein spannender und interessanter Roman (einzige Ausnahme hier: Die tolle und furiose SF-Geschichte „Dunkle Mission“, dereinst bei Knaur als Taschenbuch erschienen).

Schade!

hinzugefügt: March 1st 2007
Tester: Gunther Barnewald
Punkte:
zugehöriger Link: Bastei-Lübbe Verlag
Hits: 3173
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