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Zimmer Bradley, Marion & Paxson, Diana L.: Die Priesterin von Avalon (Buch)

Marion Zimmer Bradley (& Diana L. Paxson)
Die Priesterin von Avalon
Bild am Sonntag-Fantasy-Bibliothek 2
(Priestress of Avalon)
Weltbild-Verlag, 2006, Hardcover, 452 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 9783898975261
Aus dem Amerikanischen von Marion Balkenhol
Umschlaggestaltung von Verokika Illmer unter Verwendung einer Illustration von Max Bertolini und der Schmuckinitialen von Norbert Pautner
Innenillustrationen von Max Bertolini, Jerry LoFaro und Christophe Vacher

Von Irene Salzmann

Im Jahr 249 wird Eilan als das Kind der Hohepriesterin von Avalon geboren. Die Mutter stirbt bei der Geburt, und das kleine Mädchen zieht sich dadurch den Hass von deren Schwester und Nachfolgerin Ganeda zu.
Die ersten Jahre verbringt Eilan bei der Familie ihres Vaters, wo sie römische Lebensart und Bildung erfährt. Dann kehrt sie zurück nach Avalon und wird in die Mysterien eingeweiht. Diese Zeit ist sehr hart, denn Ganeda ist nicht gewillt, ihr zu verzeihen, aber Eilan findet treue Freundinnen, die ihr helfen, als sie dem Mann begegnet, der ihr Schicksal sein soll.
So wird sie anstelle Aelias die Braut des Römers Konstantius und empfängt das Kind, auf das die Priesterinnen Avalons all ihre Hoffnungen setzen, um ihren Einfluss auf Britannien in dem nahenden neuen Zeitalter zu bewahren und vielleicht zu festigen. Allerdings fliegt der Betrug auf, Eilan wird verstoßen und folgt Konstantius als Helena in seine Welt. Sie verliert das Baby, wird aber erneut schwanger und erkennt, dass Konstantin das Kind ihrer Visionen ist.
Doch neue Verluste warten auf sie: Dass Konstantius, um in dieser unsicheren Zeit den Titel des Augustus erlangen zu können, eine politische Ehe eingeht und sich von seiner über alles geliebten Helerna trennt, ist erst der Beginn…


Marion Zimmer Bradley wurde bekannt durch ihre „Darkover“-Serie und berühmt durch Romane wie „Die Herrin von Avalon“ und „An den Feuern Trojas“. Früh scharte sie einen Kreis Schülerinnen und Mitarbeiterinnen um sich, die von dieser Freundschaft profitierten, indem ihnen ermöglicht wurde, eigene Werke – teilweise in Koproduktion mit der Autorin – zu veröffentlichen. Ihre Schwägerin Diana L. Paxson ist eine davon und hat sich mittlerweile selbst einen Namen gemacht durch historisch-phantastische Bücher wie „Der Zauber von Erin“ und die Trilogie „Die Töchter der Nibelungen“.
Tatsächlich ist „Die Priesterin von Avalon“, die auf einer Idee von Marion Zimmer Bradley beruht, von Diana L. Paxson geschrieben und posthum veröffentlicht worden. Wer andere Werke von ihr kennt, bemerkt sofort die für diese Autorin charakteristische Neigung zu tragischen historischen Liebesromanen mit einem Schuss Fantasy, die sorgfältig recherchiert und mit viel dichterischer Freiheit ausgeschmückt sind.
Früher erschienen die Romane von Marion Zimmer Bradley, Diana L. Paxson und ihren Freundinnen häufig in der Allgemeinen Reihe, da sie hier die Beachtung eines größeren Publikums fanden als innerhalb der Fantasy- oder SF-Rubrik, doch seit sich die Genres Dank „Akte X“ und anderer Mystery-Serien etablieren konnten, ordnet man nun jedes Historical und jeden Liebesroman mit einem Hauch Magie der Phantastik zu, um sie der neuen Leserschaft, die das Genre durch den „Herrn der Ringe“, „Harry Potter“ und Fernsehfilmen nach Sagen wie Homers „Odyssee“ für sich entdeckt hat, schmackhaft zu machen.
Dadurch ist Marion Zimmer Bradley alten und jungen Lesern, Phantastik-Fans und den Freunden der Belletristik ein Begriff. In Folge leuchtet es ein, dass für die Bild am Sonntag-Fantasy-Bibliothek als zweiter Band ein Werk gewählt wurde, das den Namen der renommierten Autorin trägt. Dass man sich dabei für einen Roman entschied, der Diana L. Paxson zuzuschreiben ist, dürfte nur den Insidern auffallen, denn maßgeblich für die Publikation von „Die Priesterin von Avalon“ dürfte gewesen sein, dass das Buch in sich abgeschlossen ist, auf die anderen Titel einstimmt und einen zur Edition passenden Umfang hat.
Der Band ist in erster Linie ein historischer Liebesroman, der sich an Leserinnen romantischer, Herz ergreifender Lektüren wendet. Es gibt keine expliziten erotischen Szenen, und die Phantastik ist lediglich als vager Hauch spürbar. Daher kann man den Roman jedem Teenager, für den man Bücher der Marke ‚clean’ sucht, jeder Hausfrau, die sich nichts aus heroischer Fantasy oder Sword & Scorcery macht, und jeder Oma, der man unterstellt, dass sie sich weder für Metzeleien noch für Sex interessiert, empfehlen. Den erfahrenen Lesern dürfte die Lektüre allerdings zu hausbacken und nicht phantastisch genug sein.

Die Bild am Sonntag-Fantasy-Bibliothek erscheint im schmucken Gewand mit aufwändigem Einband, Lesebändchen und Farbillustrationen. Die Titel stammen von bekannten Autoren und bieten sich dazu an, in Serien, die man nicht kennt, hinein zu schnuppern. Alternativ ist die komplette Collection ein schönes Geschenk für Genre-Neulinge, die traditionelle Themen und Archetypen bevorzugen.

hinzugefügt: December 31st 2006
Tester: Irene Salzmann
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