Lawhead, Stephen: In Geheimer Mission für den Kaiser (Buch)

Stephen Lawhead
In Geheimer Mission für den Kaiser
Byzantium,1996
(Erstauflage als „Aidan in der Hand des Kalifen" bei Piper/Kabel, München, 2001)
Übersetzung aus dem Englischen von Marcel Bieger und Barbara Röhl
Titelbild von Hans Memling
Piper Verlag, Taschenbuch, 592 Seiten, 8,90 EUR, ISBN- 3-492-24137-9 (591/890)

Von Chrsitel Scheja

Stephen Lawhead ist den meisten deutschen Lesern durch seine, ebenfalls bei Piper erschienenen, Romane aus der keltischen Sagenwelt um den Barden Taliesin oder König Artus und durch seine Fantasy-Trilogie um die Halle des Drachenkönigs bekannt. Mit "In geheimer Mission für den Kaiser“ legt er nun den zweiten Teil der Abenteuer von Aidan vor. Band 1 erschien als "Die Reise nach Byzanz".

Der junge irische Mönch Aidan war mit seinen Brüdern aufgebrochen, um bei dem byzantischen Kaiser vorzusprechen und Klage gegen den Papst zu erheben, der das unabhängige irische Mönchstum einzuengen versucht. Aber bereits auf der Reise war er in die Gefangenschaft von wilden, heidnischen Dänen geraten. Trotzdem gelangte er an sein Ziel, weil die rauen Seefahrer, unter ihrem König Harald Stierbrüller, ebenfalls versuchten, in Byzanz ihr Glück zu machen.
Dort angekommen muss Aidan erfahren, dass seine Brüder zwar den Kaiser aufgesucht hatten, aber dann verschwanden. Doch wie soll er ihr Schicksal ergründen, wenn er als Sklave der Dänen seinen wilden Herrn ausgeliefert ist? Seine Hilflosigkeit lässt ihn an seinem Glauben an Gott verzweifeln.
Da kommen ihm seine Sprachkenntnisse und sein diplomatisches Geschick zur Hilfe. Er wird nicht nur zum Agenten des Kaisers, sondern auch zu einem Diplomaten der Griechen gegenüber den Arabern.
Noch einmal meint es das Schicksal nicht gut mit ihm, und Aidan verliert seinen Glauben ganz. Durch eine Intrige landet er in einer Silbermine, und obwohl er dort einige seiner Brüder wieder findet, ist er bereit, Rache um jeden Preis und auf Kosten anderer zu nehmen, bis ausgerechnet die Ungläubigen ihn lehren, dass es auch Einsicht und Verzeihung geben kann...

Wie alle Romane Lawheads ist auch "In geheimer Mission für den Kaiser" sehr stark von Stephen Lawheads sehr christlichem Weltbild geprägt, auch wenn in diesem Roman gerade die Andersgläubigen die neutestamentarischen Werte leben und beherzigen. Sehr lebendig geschildert ist auch die politische und gesellschaftliche Situation im östlichen Mittelmeer des 9. Jh.
Trotzdem kommt der Roman nicht über ein Mittelmaß hinaus - stellenweise setzt der Autor die Kenntnis des ersten Bandes voraus -, und das Thema ist in Variationen schon sehr oft aufgegriffen worden. Lawhead schreibt zwar sehr flüssig und spannend, aber wirklich überraschen kann er nicht und bleibt dem einmal eingeschlagenen Weg bis zum bitteren Ende mehr als treu.

hinzugefügt: July 27th 2004
Tester: Christel Scheja
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