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Morrell, David: Creepers (Buch)

David Morrell
Creepers
(Creepers, 2005)) Aus dem Englischen von Christine Gaspard
Knaur, 2006, Taschenbuch, 430 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 3-426-63447-3 bzw. ISBN 978-3-426-63447-9

Von Gunther Barnewald

„Creepers“ sind Menschen, die heimlich in alte, teilweise verfallene und abgesperrte Gebäude eindringen, diese erkunden, aber keine Zerstörungen oder sonstige Schäden anrichten. Einer solchen Gruppe schließt sich Frank Balenger an, angeblich Journalist, in Wirklichkeit jedoch auf einer speziellen Mission.
Zusammen mit einem Universitätsprofessor und drei jüngeren Dozenten dringt er in das alte Paragon-Hotel in New Jersey ein, welches 1901 erbaut wurde, damals aber schon im altmodischen Stil der 1880er Jahre ausgestattet worden war.
Seit 1969, dem Jahr großer Unruhen in New Jersey, ist das Paragon von innen her fest verschlossen und verriegelt, beherbergte seit dieser Zeit auch keine Gäste mehr. Zwei Jahre später erschoss sich der Besitzer des Hotels unter mysteriösen Umständen am nahe gelegenen Strand und damit stand das Gebäude wohl leer.
Nun wollen die fünf Mutigen das alte Gebäude erkunden und die Atmosphäre vergangener Zeiten in sich aufsaugen, zumal das Paragon in Kürze abgerissen werden soll.
Die historische Recherche ergibt jedoch auch noch eine andere Erkenntnis: Dereinst wohnte ein berühmter Gangster im Paragon und hatte dort eine feste Suite mit großem, eingebautem Safe. Diese Räumlichkeiten blieben auch nach dem Tod des Gangsters erhalten und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass etwas von seinen Schätzen dort noch lagert.
Was als friedliches Abenteuer beginnt, entwickelt sich bald nicht nur zur Schatzsuche, sondern auch zu einem gefährlichen Kampf auf Leben und Tod, denn auch eine andere Gruppe ist hinter verborgenen Schätzen her, die noch im Gebäude herumliegen könnten.
Als dann auch noch ein gefährlicher Serienkiller auftaucht, der das alte Hotel schon seit Jahren zu seinem Spielplatz erkoren hat und dessen eigene Vergangenheit aufs Schrecklichste mit der Geschichte des Paragon verbunden ist, wird dem Protagonisten klar, dass er sich auf eine Todeshatz mit ungewissem Ausgang eingelassen hat, denn der Mörder kann keinen Mitwisser dulden...


David Morrells neuester Horror-Thriller hat es in sich. Was hier gut ausgedacht und packend geschildert auf den Leser wartet, ist eine perfekt konstruierte Geschichte, erzählt von einem handwerklich begabter Autor, der wie nur wenige seiner Kollegen in brillanter Manier an der Spannungsschraube drehen kann.
Was ganz gemütlich in leicht gruseliger Atmosphäre in dem alten Gebäude beginnt, entwickelt sich zu einem drastischen Überlebenskampf.

Die blassen Protagonisten sind dabei Nebensache, denn die altertümliche Atmosphäre des Hotels ist die eigentliche Hauptperson dieses tollen Thrillers. Das unheimliche Sujet dominiert in sehr produktiver Weise diese Erzählung. Leser, die sich „literarisch“ in Spukhäusern wohl fühlen, werden dieses Buch ebenso lieben wie die Fans spannender Thriller.
Wenn der Autor dann nach und nach die verschiedenen kriminalistischen Erzählungsstränge miteinander kombiniert und ein Geheimnis nach dem anderen lüftet, dann kann man als Leser nur den Hut vor ihm ziehen.

Schlussendlich kann man als Rezipient dem Sog dieses Reißers einfach nicht mehr entkommen, auch wenn man deutlich früher als der Protagonist erkennt, wer der Serienkiller wirklich ist.
Dies nimmt dem Werk aber nichts von seiner Spannung.

Auch wenn „Creepers“ kein übernatürliches Element enthält, so ist das Buch aufgrund der nervenzerfetzenden Handlung und der gruseligen Atmosphäre des alten Gebäudes ein brillanter Horror-Roman, der zwar wenig literarisches Niveau, aber dafür um so mehr Thrill enthält. Wer sich seine Nägel mal gerne wieder bis aufs Nagelbett durchkauen möchte, der wird hier bestens bedient.

hinzugefügt: December 15th 2006
Tester: Gunther Barnewald
Punkte:
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Hits: 2699
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