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Wizard of Darkness (DVD)

Wizard of Darkness
DVD
J 1995, Regie: Shimako Sato, mit Kimika Yoshino, Miho Kanno u.a.

Von Thomas Harbach

„Wizard of Darkness“ – „die härtere Version von Buffy“ wie der Klappentext vollmundig, aber nicht unbedingt richtig verkündet – hat eine längere Tradition als vielfach angenommen. Schon in den siebziger Jahren gehörte „Eko Eko Azarak“ – nach einem der Zaubersprüche benannt – zu den erfolgreichsten japanischen Comics. In den neunziger Jahren kam es nicht zuletzt aufgrund des immer stärker in den Vordergrund tretenden amerikanischen Horrormarktes zu einer Neuauflage und Neuinterpretation der Serie und schließlich zu einer Verfilmung für das Kino. Die japanische Regisseurin Shimako Sato – ein ausführliches Interview findet sich in den vielen Extras der DVD – hat mit ihrem Erstling „Tale of a Vampire“ (1992 mit Julian Sands) sich schon an eine interessante, wenn auch nicht Bahn brechende Variation des Vampirmythos gewagt. In einer Mischung aus Anne Rice Vampirromanen und ein wenig der gotischen Tradition der Neil Jordan Verfilmung und einer optischen Hommage an Tony Scotts „The Hunger“ erhielt der Film zumindest von den Kritikern gute Noten, an der Kinokasse fiel er durch und fristete seitdem ein zumindest ertragreiches Leben auf Video und DVD. Die Schwierigkeit im Gegensatz zum Erstling besteht nicht nur in der Tatsache, den Comicfans ihre bekannte Mischung aus klassischen Horrorelementen, Goreszenen, lesbischen Einlagen, in Schuluniform posierenden Mädchen und arroganten Jungen sowie dunkler Magie und bedrohlicher Atmosphäre zu geben, sondern einem breiteren Publikum zumindest einen Einblick in diesen facettenreichen Kosmos zu geben. Und das alles in noch nicht einmal neunzig Minuten auf großer Leinwand.

Bevor man „Wizard of Darkness“ näher analysiert, ist eine Vorbemerkung angebracht. Viele Fans bringen japanischen Horror inzwischen fast nur noch mit den „Ring“ Filmen und den amerikanischen Remakes in Verbindung und vergessen dabei, dass sich der größte Teil des Genres aus den japanischen Volksgeschichten heraus entwickelt hat. Filme wie „Onibaba“ oder „Kwaidan“ haben noch die Tradition der stark in Kasten unterteilten Gesellschaft mit ihren Traditionen beleuchtet. Genretechnisch erfolgte dann in den siebziger und achtziger Jahren der Übergang zum Manga, in welchem nicht nur erotisch- sadistische Exzesse zelebriert worden sind, sondern die westliche Idee der schwarzen Magie mit dem in Japan sehr populären und im Westen sehr umstrittenen Schulhorror verbunden worden ist. „Wizard of Darkness“ ist nicht nur vor den „Ring“-Filmen entstanden – zwar nur drei Jahre früher, aber der Film wirkt nicht zuletzt dank seiner eher konservativen Inszenierung deutlich älter, aber leider nicht unbedingt zeitloser -, sondern greift auf Themen zurück, die inzwischen eher zum klassischen Repertoire als zum innovativen neuen Stil des japanischen Genrekinos gehören. Im Gegensatz zu den ursprünglichen Comics, in denen die Protagonistin nicht nur mit den ihr unbekannten Kräften zu kämpfen hatte, sondern in erster Linie vor dem schwierigen Prozess des Erwachsenenwerdens stand, verzichtet die Verfilmung auf solche Situation. Das Drehbuch ersetzt sie durch einen fast simplen Trick. Misa Kuroi wird einfach an eine neue Schule versetzt und muss sich nicht nur mit einer ihr fremden Umgebung auseinandersetzen, sondern den skeptischen, eitlen und zum Teil selbst verliebten Mitschülern beiderlei Geschlechts. In den Comics beziehen sich ihre Kräfte mehr auf die traditionellen Elementargeister, der Film verzichtet in dieser Hinsicht auf jegliche Erklärungen und lässt Kuroi mit den fest in ihr verankerten Kräften gegen die Inkarnation des Bösen vorgehen. Dabei ist es interessant zu beobachten, dass sie nur reagiert und nicht an einer einzigen Stelle progressiv agiert. Selbst der Showdown stellt eine für die gesamte Verfilmung typische Situation dar. Kuroi warnt den Bösewicht vor der Entfesselung von Luzifer und als sie diesen Prozess verbal nicht stoppen kann, stellt sie ihrem Antagonisten eine Falle. Obwohl der Film in dieser Situation seine bisher nicht immer klare Intention deutlich ausdrückt, wirkt er über weite Strecken zu westlich und im Vergleich zu den notorisch simplen Slasherfilmen zu vertraut. Von Beginn an wird dem Zuschauer verdeutlicht, dass es eine Gruppe von Jugendlichen gibt, die an dieser Schule schwarze Magie praktizieren. Eine Handvoll Menschen ist ihnen schon zum Opfer gefallen, dreizehn müssen es allerdings insgesamt sein, um das Böse zu beschwören. Die bisherigen Opfer wären nur für das Pentagramm an sich nötig gewesen. Hier liegt die erste Schwachstelle des Films begraben, denn im Mittelteil werden die Vor-Filmopfer im wahrsten Sinne des Wortes ignoriert und die Zählerei beginnt quasi von neuem. Der Zuschauer erkennt im Gegensatz zu den Protagonisten sofort die entsprechende Symbolik – auch wenn diese sich im Verlauf des Films als nicht komplett richtig herausstellt. Hier wirkt der Film wie ein typischer Vertreter der Teenie- Horrorfilme, in denen auf raffinierte oder brutale oder spektakuläre Art eine Handvoll Teenagers sterben müssen. Trotz der effektiven Inszenierung, der geschickten Isolation der Opfer und das klaustrophobische Element der unpersönlichen, kasernenähnlichen Schule gelingt es der Regisseurin selten, auf der vordergründig Ebene echte Spannung zu erzeugen und durch eine bedrohliche, nihilistische Atmosphäre die Zuschauer an sich zu binden. Hinderlich sind in erster Linie die steifen, sehr unpersönlichen Dialoge. Es empfiehlt sich, den Film im Original mit den leicht zu lesenden und sprachlich ansprechenden deutschen Untertiteln zu sehen.

Die Stärken des Films liegen in seiner ureigenen japanischen Art. So funktioniert der Horror überzeugend auf zwei Ebenen. Die Weltliche entspricht den amerikanischen Slasherfilmen mit seinem Abzählen von Opfern. Auch die Reihenfolge scheint vorprogrammiert. Je mehr ein Teenie gegen das streng hierarchische Schulsystem opponiert oder gar noch Sex hat, desto schneller wird er Satan geopfert. Zum einen ist der Mörder in diesem Fall wirklich ein übernatürliches Wesen und kein verkappter, maskierter Jason oder Michael Myers. Er kann aus einer astralen Ebene genauso agieren wie in der dunklen Realität. Züge dieser Vorgehensweise werden sich eher in „Final Destination“ wiederfinden als das sie aus den in Japan sehr populären „Nightmare on Elm-Street“ Filmen kopiert worden sind. Von der Farbgestaltung, Komposition der Bilder her wirkt der Film auf den ersten Blick wie eine Hommage an „Susperia“ und wie in dem ersten Teil von Dario Argentos Hexen-Trilogie das Böse beschworen worden ist, genauso wirkt es hier auf allen Ebenen. Gegenstände agieren plötzlich als seien sie lebendig, Zombies töten ihre Mitschüler und wenn nichts mehr hilft, werden diese eben durch eine Flut von Wasser in einer Toilette ertränkt. Immer wieder greift die Regisseurin an wichtigen Stellen auf diese übernatürlichen Elemente zurück und führt ihr bekanntes und leider vorhersehbares Szenario in die Welt der Geister und Dämonen zurück. Allerdings wäre es interessanter gewesen, einen anderen Bösewicht/Teufel als Luzifer für die Antagonistenrolle zu küren. Mit Misa Kuroi wird eine traurige, fast melancholische und einsame Protagonistin in das Szenario eingeführt. Obwohl sie anscheinend mehr als einmal dem Übernatürlichen begegnet ist, verhält sie sich vorsichtig, abwartend, ist kontaktscheu und in ihren großen Augen können wahrscheinlich ganze Armeen versinken.

Erstaunlich deutlich wird das Thema Sex behandelt. Der Lehrer Mr. Numata freut sich jeden Morgen darauf, seine weiblichen Schülerinnen vor dem Tor durchsuchen zu können. Dabei konzentriert er sich auf das Betasten der Brüste, das Messen der Rocklänge an den Schuluniformen – innen und außen – und wahrscheinlich das Spannen in den Umkleidekabinen. Der lüsterne Lehrer – genauso wie die lesbische Lehrerin – als ständige Bedrohung der scheinbar keuschen, unschuldigen Schülerinnen findet sich in einer Reihe japanischer Mangas wieder und hier dient die Rache an dem widerwärtigen Mann als Geburtsstunde von Kurois Aufnahme in den Klassenverband. Während diese Szenen ganz bewusst plakativ, schockierend inszeniert worden sind, wirkt das lesbische Verhältnis zwischen Lehrerin und Schülerin – im Zusammenschnitt mit der fortschreitenden Isolation einer Handvoll Schüler in der von dunklen Kräften bedrohten Schule – sehr erotisch. Keine Gewalt, keinen sexuellen Missbrauch, sondern eine klassische Hingabe an die Lust. Wenn auch verboten.

In Bezug auf seine religiösen Anspielungen nutzt „Wizard of Darkness“ allerdings die typische japanische Ignoranz anderen gegenüber schamlos aus. Die Pentagramme und Luzifer stehen eindeutig für die dunkle Magie des Westens, die Vodoopuppe hat eher afrikanische Wurzeln und die Gleichmut, mit der Kuroi ihr Schicksal erträgt zeigt eindeutig buddhistische Züge. Nicht nur aufgrund dieser gleichgültigen Mischung aus vertrauten Motiven, interessanten Sequenzen und oft missglückten Horrorszenen wirkt „Wizard of Darkness“ sehr uneinheitlich. Der Anfang ist fast lethargisch inszeniert – obwohl hier neben einer Menschenjagd gleich zu Beginn des Films das gesamte Szenario vor dem Zuschauer ausgebreitet wird -, die Charakterisierung der meisten Protagonisten ist plakativ und oberflächlich und das Ende vorhersehbar. Dazwischen finden sich einige wenige sehr spannende und interessant gefilmte Szenen, reichlich Blut und weniger Gore, Schulmädchen in stetiger Gefahr – die Unschuld zu verlieren oder getötet zu werden.

Unter den vielen Extras befindet sich auch ein nicht untertitelter Promotionstrailer, der im Vergleich zum Hauptfilm in unscharfen Bildern deutlich auf das Slashergenre ausgerichtet ist. Die effektivsten Szenen des Films werden angedeutet und das Szenario deutlich düsterer dargestellt als es schließlich im Kino erscheint. Das Making Off entpuppt sich zum wiederholten Male auf einer Reihe von DVD Veröffentlichungen als eine Reihe von Bildern der Dreharbeiten ohne Ton mit einer sanften Hintergrundmusik, aus dem Zusammenhang gerissenen Interviews mit der Hauptdarstellerin und der Regisseurin und einigen wenigen Informationen über den Ablauf der Dreharbeiten und schließlich Bilder von der Filmpremiere. Im Gegensatz zu den altertümlichen Making Offs erfährt der Leser wenig bis gar nichts über die in erster Linie optischen Tricks, die Inszenierung einzelner Sequenzen, die Arbeit am Drehbuch und schließlich auch das Zusammenspiel zwischen Regie und Team. Dagegen besteht die Filmpremiere in Japan aus einer kurzen, ebenfalls aus dem Zusammenhang geschnittenen Szene, in der die Regisseurin einen Fantasy-Preis für ihren Film erhält. Ohne Einleitung hätte es deutlich professioneller gewirkt, diese Szene in das Making Off als Abschluss zu integrieren. Ein weiterer Trailer zeigt einzelne Höhepunkte des Films und legt mehr Wert auf die lesbisch- erotischen Komponenten des Films. Es folgen noch Trailer für die ersten beiden Fortsetzungen der Serie, von denen nur der zweite in Englisch ist.

Der wichtigste Bestandteil der Extras sind insgesamt drei Interviews mit der Regisseurin Shinaka Sato und der Hauptdarstellerin Kimiko Yoskino. Einmal zusammen und dann je ein Einzelgespräch. Es gibt einige wenige Überschneidungen bei den Gesprächen, doch die unterschiedlichen Perspektiven ergeben ein komplexeres, sehr interessantes Bild von den Dreharbeiten, den einzelnen Charakteren und den Schwierigkeiten am Set mit einem gruseligen Filmteam, einer sehr jungen Regisseurin und einer unerfahrenen Hauptdarstellerin. Es empfiehlt sich, das Interview mit Shinaka Sato an den Anfang zu stellen. Alle drei Interviews sind deutsche übersprochen und mit englischen Untertiteln versehen. Die junge Frau berichtet über ihre Erfahrungen während eines Auslandsstudiums – leider nicht über ihren ersten Film „Tale of a Vampire“ mit Julian Sands – und ihre Intention, eine populäre Geschichte nicht nur adäquat umzusetzen, sondern unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen. Dabei wird deutlich, dass sie den Film als Liebesgeschichte mit gruseligen Einlagen sieht. Viele dieser guten Ansätze konnte sie nicht zuletzt aufgrund des fehlenden Budgets nicht umsetzen. Das sagt sie zwar nicht expliziert, aber es schwingt in ihren Bemerkungen nach. Weiterhin geht es aus Gruppeninterview hervor, dass sie inzwischen für das japanische Fernsehen TV- Dramen dreht und dem Low Budget Kino den Rücken zugekehrt hat. Das gemeinsame Gespräch mit Hauptdarstellerin und Regisseurin wirkt anfangs noch ein wenig steif, schnell spielen sich die beiden Frauen dann allerdings die Bälle zu. Acht Jahre nach der Entstehung des Films erfährt der westliche Zuschauer etwas mehr über die typische Karriere einer außergewöhnlich hübschen jungen Frau. Als GAGA Teenmodell ist eine Filmkarriere auch gegen den eigenen Film schon vorgezeichnet. Yoskino wollte nie Schauspielerin werden und hat das der Regisseurin auch gleich im ersten Termin gesagt. Sie hat die Rolle aber nicht zuletzt wegen ihrer Präsenz erhalten. Wahrscheinlich wollte allerdings auch das Produktionsstudio ihre Popularität ausnutzen und hat sie quasi dem Team aufgedrückt. In ihrem Einzelinterview geht Yoskino noch näher auf die Details ein. Sie wollte schon als Kind populär und berühmt sein, ohne genau zu wissen, in welche Richtung ihr Ruhm gehen sollte. Das wirkt weniger arrogant oder affektiert, sondern erstaunlich ehrlich – sie ist ja im Westen nicht populär – und die hübsche Frau zeigt sich auch als sensible Persönlichkeit. Dem typischen japanischen Ehrenkodex folgend hat sie sich bemüht, aus der undankbaren Aufgabe das Beste zu machen und über diesen Film ist ihr Interesse an der Schauspielerei gestiegen. Sie gibt sehr offen die manchmal schlechte Stimmung am Set wieder, den ständigen Konflikt mit der Crew hinter der Kamera und das Durchsetzungsvermögen der Regisseurin. Etwas unglaubwürdig erscheint die Tatsache, dass sie das komplette Drehbuch erst einen Tag vor den Proben erhalten hat und sich deswegen mit ihrem Charakter nicht auseinandersetzen konnte. Sie ist der Ansicht, dass in erster Linie ihre Regisseurin für ihre gute Darstellung verantwortlich ist. Die Interviews runden einen ansonsten ein wenig sterilen Making Off Bereich befriedigend ab.

Die DVD selbst ist auf dem aktuellen Stand der Technik, sehr satte, starke Farben und vor allem eine überzeugende Klangqualität runden den „Wizard of Darkness“ zufriedenstellend ab.


DVD-Facts:
Bild: 1,78:1 (anamorph / 16:9)
Ton: deutsch Dolby Digital 5.1, japanisch Dolby Digital 2.0
Untertitel: deutsch

DVD-Extras:
Filmpremiere in Japan, Interview mit Regisseur Shinako Sato, Interview mit Kimika Yoshino, Interviewrunde mit Shinako Sato und Kimiko Yoshino, Promotion Trailer

hinzugefügt: August 8th 2006
Tester: Thomas Harbach
Punkte:
zugehöriger Link: I-On New Media
Hits: 4577
Sprache:

  

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