BOXOFFICE: DIE INVASION IST DA!
Datum: Tuesday, 05.July. @ 10:47:48 CEST
Thema: Kino



Mit geschätzt 215 Millionen Dollar weltweitem Kinoeinspiel seit letztem Mittwoch konnte Steven Spielbergs Invasions-Spektakel "Krieg der Welten" nach dem Roman von H.G. Wells einen fulminanten, wenn auch nicht rekordbrechenden Start verzeichnen und verwies die Konkurrenz auf die Plätze.

Davon entfallen auf die USA 113 Millionen Dollar. Der letzten Mittwoch gestartete Blockbuster konnte am Independence Day-Wochenende 66 Mio. (3 Tage) bzw. 77,6 Mio. Dollar (4 Tage, wenn man den Montag mitzählt) einspielen, was zwar bereits jetzt mehr ist, als das, was der letztjährige Film mit Tom Cruise ("Collateral") insgesamt eingespielt hat - und der Film wird auch bereits diese Woche die letzte SF-Zusammenarbeit von Spielberg/Cruise hinter sich lassen ("Minority Report", 130 Mio. Dollar) - verglichen mit den Zahlen vom 4. Juli-Wochenende vom letzten Jahr, an welchem "Spider-Man 2" am Ende bei bereits 180 Mio. Dollar stand, sind die Zahlen einmal mehr enttäuschend. Die Wirtschaftspresse der Filmindustrie fixiert sich immer mehr darauf, dass die Zahlen Woche für Woche hinter denen des Vorjahres zurückfallen und kommt jetzt bereits auf eine Strecke von 19 Wochen. Nun hofft man, dass Tim Storys "Fantastic Four" diesen Fluch bannen wird.
Der extrem teure und prominent besetzte "Krieg der Welten" erhielt überwiegend positive Kritiken in den USA, die die Negativ-Schlagzeilen der letzten Wochen vergessen machten, in welchen viel von Abdruck-Sperren für Filmkritiker und einem durch Talkshows mit Scientology-Werbung und seiner neuen Liebe irrlichternden Tom Cruise die Rede war.
Einmal mehr zeigt sich, dass Alien-Invasionen die Zuschauer immer wieder in die Kinos locken können; bei normalem Verlauf dürfte "Krieg der Welten" ca. 250 Millionen Dollar in den USA einspielen und befände sich damit in den Einspiel-Regionen von "Men in Black", "Vergessene Welt: Jurassic Park" und den letzten beiden Potter-Filmen. An das Einspielergebnis von "Independence Day" wird "Krieg der Welten" nicht herankommen, was möglicherweise auch daran liegt, dass Spielberg bewusst nicht auf Leichtigkeit und Humor gesetzt hat.
In Deutschland zog der Film 820.000 Zuschauer in seinen Bann, das vierfache des letzten Blockbuster-Starts "Batman Begins", aber doch weniger als "Independence Day".


Verhältnismäßig ordentlich konnte sich "Batman Begins" in den USA halten, der mit weiteren knapp 19 Mio. Dollar jetzt bereits bei über $150 Mio. steht und die 200 Mio.-Hürde reissen dürfte.

Während "Mr. and Mrs. Smith" ebenfalls bereits bei 150 Millionen Dollar steht, konnten die beiden enttäuschenden Neustarts der letzten Woche sich halbwegs ordentlich halten und jeweils um die 10 Millionen Dollar einspielen, so dass "Verliebt in eine Hexe" jetzt bei 40 Millionen steht und "Herbie: Fully Loaded" bei 36 Millionen.

Nach wie vor in den Top Ten der USA auf Platz 8 hält sich "Star Wars - Episode III: Die Rache der Sith", der mit weiteren 5 Millionen Dollar jetzt bei 366 Millionen steht und damit nach wie vor auf Platz 10 der nicht inflationsbereinigten ewigen US-Bestenliste. Es steht zu erwarten, dass er letztendlich auf Platz 7 landen wird, denn Platz 6, "Spider-Man", ist mit 403 Millionen Dollar zu weit weg, die Ränge 9-7 aber in unmittelbarer Reichweite: "Die Passion Christi (370 Mio.)", "Spider-Man 2 (373,5 Mio.)" und "Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (377 Mio.)".

Trotz hervorragender Kritiken konnte offensichtlich auch eine gute Mundpropaganda den Zombie-Streifen "George A. Romero's Land of the Dead" nicht davor retten, am zweiten Wochenende sich bereits im freien Fall zu befinden. Trotz verlängertem Wochenende baute der Film vernichtende 70% ab, spielte nur noch 3 Millionen Dollar ein und fiel von der 5 auf die 10. Zwar wird der Film aufgrund des sehr niedrigen Budgets problemlos seine Kosten einspielen, von einem Erfolg wie beim "Dawn of the Dead"-Remake letztes Jahr kann aber keine Rede sein. Aufgrund der sehr guten Kritiken wird das falsche Startdatum für einen Zombie-Film im Sommer für den mangelnden Erfolg verantwortlich gemacht.

Jenseits der Top Ten findet sich noch Robert Rodriguez' neuer Kinderfilm "The Adventures of Shark Boy and Lava Girl in 3D", der jetzt bei 34 Millionen Dollar steht, und Hayao Miyazakis neuer Geniestreich "Das wandelnde Schloss (Howl's Moving Castle)", der in Deutschland im September startet.
Nur in zwei Kinos gestartet wurde die hier längst ausgewertete australische Zombie-Komödie "Undead" und konnte mit einem Einspiel von $10.000 keinen sonderlichen Eindruck hinterlassen.


Nächstes Wochenende steht wieder Phantastik in den US-Kinos auf dem Spielplan: Eine der großen Sommer-Hoffnungen von Hollywood, "Fantastic Four", soll endlich wieder Rekorderlöse erzielen, ferner startet das US-Remake des japanischen Horrorfilms "Dark Water". Während das Original von Ringu-Regisseur Hideo Nakata stammte, inszeniert das US-Remake der Brasilianer Walter Salles, der mit "Die Reisen des jungen Che" und "Central Station" bereits viel Aufmerksamkeit erringen konnte.





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