Boxoffice USA: „Horton“ erdrückt „Doomsday“ und „Funny Games“
Datum: Sunday, 16.March. @ 18:13:12 CET
Thema: Kino


Sehr bunt gemischt für Phantastik-Fans waren die Kino-Neustarts dieses Wochenendes in den USA. Klarer Gewinner war der Animationsfilm für Kinder „Horton hört ein Hu!“ („Dr. Seuss' Horton hears a who!“) um einen Elefanten, der eine nur mikroskopisch große Welt beschützen will, mit 45,1 Millionen Dollar zum Start. Weit abgeschlagen davon auf Platz 7 startete der neue Film von Neil Marshall („Dog Soldiers“, „The Descent“), der apokalyptische Thriller „Doomsday“, mit 4,7 Millionen Dollar. Nur in wenigen Kinos gestartet wurde ein Szene-für-Szene Remake von Michael Hanekes Gewaltreflexion „Funny Games“ und erzielte ca. 0,5 Millionen Dollar und Platz 22 zum Start.

Verfilmungen von Dr. Seuss-Kinderbüchern sind in den USA in Mode. Im Vier-Jahresabstand kam jetzt jeweils eine Adaption in die Kinos und während die Real-Verfilmungen „Der Grinch“ (2000) und „Ein Kater macht Theater“ (2004) eher von der Kritik geschlachtet wurden, konnte „Horton hört ein Hu!“ viel Lob ernten. Zum Erfolg beigetragen hat in den USA auch die prominente Besetzung der Sprecher mit den beiden Komiker-Stars Jim Carrey und Steve Carell.

Der Brite Neil Marshall erlangte durch seinen Werwolf-Film „Dog Soldiers“ und den Höhlen-Thriller „The Descent“ viel Ansehen und Kultstatus, nur der ganz große Erfolg blieb ihm bisher versagt. Mit einer Mischung aus Elementen von „Die Klapperschlange“ „Mad Max II“, „Resident Evil“ und „28 Days“/ „28 Weeks Later“ und Rhona Mitra wartet sein neuer Thriller „Doomsday“ auf und während dem Film in Großbritannien und auf DVD für die Auswertung große Chancen eingeräumt werden, reicht es in den USA nur für einen Achtungserfolg in den Kinos.

Es herrscht etwas Rätselraten darüber, warum der hochangesehene österreichische Filmregisseur Michael Haneke, der meist in Frankreich arbeitet, für seine erste US-Regiearbeit ein Szene-für-Szene Remake seiner beklemmenden Gewalt-Anklage „Funny Games“ (Österreich 1997) ausgewählt hat. Eine in vielen Szenen nur schwer erträgliche Reflexion über Gewalt als Unterhaltung und längst ein kleiner, wenn auch umstrittener Klassiker. Während im deutschsprachigen Original Susanne Lothar und Ulrich Mühe zu sehen waren, agieren nun Naomi Watts und Tim Roth als Eltern und Opfer. Die Kritiker in den USA verlängerten exakt die Debatten, die damals schon um die erste Verfilmung geführt wurden: Während die einen begeistert waren, geißelten die anderen den allzu kalt-analytischen Ansatz. Ferner rätselte man darüber, warum man einen Film, dessen begrenztes Publikum in der Regel gerne Untertitel annimmt, nun eine englischsprachige, sklavische Neuverfilmung zur Seite stellen muss.

Inzwischen gab Roland Emmerichs „10.000 BC“ um 54% nach und steht nun bei 61 Millionen Dollar nach 10 Tagen, während Doug Limans SF-Thriller „Jumper“ die 75 Millionen Dollar erreichte und der Kinder-Fantasyfilm „Die Geheimnisse der Spiderwicks “ die 65 Millionen Dollar.

Text: Oliver Naujoks





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