Verlag Dieter von Reeken: Zwei neue Titel erschienen
Datum: Wednesday, 04.July. @ 20:29:03 CEST
Thema: Literatur


Im Verlag Dieter von Reeken sind zwei neue Titel erschienen.

Waldemar Schilling (Ferdinand Kringel):
"Von der Erde zum Mars" / "Fünf Jahre auf dem Mars"

Waldemar Schilling war ein deutscher Schriftsteller, über dessen Leben bisher leider keine Daten ermittelt werden konnten, nicht einmal sein Geburts- und Sterbedatum. Da seine Romane und Erzählungen in der Zeit zwischen 1907 und 1913 veröffentlicht wurden, ist es sehr wahrscheinlich, dass Schilling ein Zeitgenosse von Kurd Laßwitz (1848–1910), Carl Grunert (1865–1918) und Oskar Hoffmann (1866–19??) war, also von Schriftsteller-Kollegen, die wir er utopisch-technisch-phantastische Romane und Novellen verfassten. Auffällig ist, dass Schilling bis auf die letzte bisher bekannt gewordene Erzählung "Fünf Jahre auf dem Mars" (1913) bei seinen Veröffentlichungen stets das Pseudonym Ferdinand Kringel verwendete.
Schilling schrieb, soweit bis heute ermittelt werden konnte, fünf, vielleicht sogar (je nach Zuordnung) sechs als selbstständige Hefte oder Broschüren (teilweise im Rahmen von Reihen) erschienene utopisch-technisch-phantastische Romane und Erzählungen sowie zwei populärwissenschaftliche Darstellungen.

Nachdruck der erstmals 1907 und 1913 erschienenen Originalausgaben im Neusatz, Broschüre, 121 Seiten, Vorwort, 3 Strichzeichnungen, Reproduktionen (Hinweis: „Ferdinand Kringel“ ist ein Pseudonym von Waldemar Schilling), 15,00 EUR.


Oskar Hoffmann
"Bezwinger der Natur" / "Die vierte Dimension"

Im Mittelpunkt des Romans "Bezwinger der Natur" steht der britische Sanskrit-Forscher George Robinson, der auf der Grundlage eines aus einem Tempel entwendeten Dokuments "aus altindischer Zeit“ mehrere Versuche unternimmt, "die Welt zu verbessern“, indem er in großem Maßstab Meerwasser (hier das der niederländischen Zuiderzee, die in der Realität inzwischen durch den Abschlussdamm zum Ijsselmeer geworden ist) in festen und große Teile der Luft in flüssigen Zustand zu versetzen. Hierbei unterstützt ihn der Niederländer Butkens. Ebenso, wie es kaum ein Medikament ohne "Risiken oder Nebenwirkungen“ gibt, bleiben auch bei Robinsons und Butkens’ "Wohltaten“ nachteilige Wirkungen auf anderen Gebieten nicht aus. Robinson und sein Helfer müssen für ihre Eingriffe in die Natur bezahlen, und die Menschheit kommt einigermaßen glimpflich davon. — Um diesen Kern rankt sich eine Reihe durchaus spannend erzählter abenteuerlicher Erlebnisse und Verwicklungen. Der Anfang des Romans vermittelt, wohl als Zugeständnis an die zur Zeit seines ersten Erscheinens populären spiritistischen und theosophischen Lehren, eine Nähe zu den "Geheimnissen Indiens“. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass, "wer der Natur ins Handwerk pfuscht,“ … "die Folgen stets am eigenen Leibe erfahren“ wird.

Hauptfigur des metaphysischen Phantasieromans "Die vierte Dimension" ist der Kopenhagener Mathematikprofessor Arrild Lund, der eine "virtuelle“ Reise in andere Dimensionen, insbesondere in die vierte Dimension, die Welt der Seelen, unternimmt. Die theoretischen Grundlagen dazu werden in Auszügen aus einem fiktiven Buch Lunds erläutert, wobei die Botschaft sinngemäß lautet, ein Durchschnittsmensch könne die Darlegungen nicht nachvollziehen, ohne Schaden an Geist und Seele zu erleiden.
Der mit Hilfe des radiumbetriebenen „Telepators“ verlässt der Geist (und/oder die Seele) des Professors den Körper und trifft, virtuell, Linien- und Flächenwesen. Ein weiterer Versuch führt in schließlich in die vierte Dimension, in der er die Seelen verstorbener Persönlichkeiten der näheren und ferneren Vergangenheit trifft und spricht, so z. B. Moses, Ramses II. und Francis Bacon, wobei er erfährt, dass Bacon die Shakespeare zugeschriebenen Werke verfasst hat. — Letztere These geht offenbar zurück auf Ignatius Donnellys 1888 in den USA erschienenes umfangreiches Werk "The Great Cryptogram. Francis Bacon’s Cipher in the So-Calles Shakespeare Plays", wie Hoffmann sich überhaupt weniger von Herbert George Wells’ "Time Machine" (GB 1895; dt. "Die Zeitmaschine", 1904) als von spiritistischen Gedanken hat inspirieren lassen.
Professor Lund landet schließlich im Irrenhaus, wo er und damit sein Gedankengebäude stirbt, denn sein Assistent ist nicht in der Lage, die Experimente im Sinne seines Meisters wieder aufzunehmen oder gar fortzuführen.

Nachdruck der erstmals 1908 und 1909 erschienenen Originalausgaben im Neusatz, Broschüre, 239 Seiten, Vorwort, Reproduktionen, 25,00 EUR.

Die Website vom Verlag Dieter von Reeken ist hier zu finden.





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