Welcome to Phantastik-News
 
 

  Inhalt

· Home
· Archiv
· Impressum
· Kino- & DVD-Vorschau
· News melden
· Newsletter abonnieren
· Rezensionen
· Suche
· Zum Forum!
 

  Newsletter

Newsletter-Abo
 

 
  Interview: Im Gespräch mit: Oliver Dierssen
Geschrieben am Wednesday, 06.January. @ 18:06:46 CET von Guido
 
 
  Interview Oliver Dierssen, 1980 in Hannover geboren, lebt und arbeitet auch heute noch in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Im Dezember erschien sein Roman „Fledermausland“, mit dem er am Heyne-Wettbewerb „Schreiben Sie einen magischen Bestseller“ teilgenommen hatte. Unser Mitarbeiter Carsten Kuhr hat sich mit dem Autor unterhalten.


Hallo Herr Dierssen. Könnten Sie uns zu Beginn ein wenig über sich erzählen?

Ziemlich schwer, sich in wenigen Sätzen zu beschreiben. Wie wäre es mit: Lieber Kaffee als Tee, lieber Schreiben als Lesen, lieber Strand als Berge, lieber Hannover als Berlin. Im Hauptberuf Arzt und hauptsächlich für seelische Probleme zuständig. Und mein Roman „Fledermausland“ steht seit knapp einem Monat in den Buchläden, er steht wirklich da, ich habe nachgeschaut. Er ist dunkel und eingeschweißt, man kann ihn anfassen. Irre, nicht wahr?

Wie kamen Sie zum Schreiben und warum schreiben Sie? Ist das für Sie ein Weg, sich anderen mitzuteilen, wollen Sie eine Message loswerden, oder ist es simple Freude am Fabulieren?

Natürlich ist beides sehr verlockend. Eine Message loswerden ist immer gut. Fragt sich nur, welche. Eine politische vielleicht oder eine weltanschauliche? Die Versuchung ist natürlich groß, seine eigenen Lebensüberzeugungen in eine Geschichte einfließen zu lassen, die Leser vielleicht sogar zu belehren. Allerdings geht es in meinen Geschichten ja nicht um mich, sondern eben um die Geschichten, um Sachen, die so nicht passiert sind und auch nicht passieren können. Wenn es überhaupt eine Message gibt, ist es die: Es ist keine Schande, wenn man sich gerne unterhalten lässt und mal ein bisschen ablacht.
In erster Linie treibt mich die Freude am Schreiben an, der Spaß daran, mir Sachen auszudenken, die ich selbst lustig finde, an die ich gerne denke und die es schaffen, dass ich wochenlang gedanklich um sie kreise. Fabulieren ist ein schönes Wort: Die Lust am Ausdenken, daran, in Gedanken ein ganzes Gebäude zu errichten und mit den seltsamsten Dingen vollzustopfen und sich anschließend dran freuen.

Ist Schreiben für Sie gar ein Ausgleich, eine Therapie vom Alltag, von all den Sorgen und Nöten, die Sie als Therapeut tagtäglich zu hören bekommen?

Therapie ist so ein gewichtiges Wort. Sicher habe ich in meinem Beruf auch mit Menschen zu tun, die Sorgen und Probleme haben, das bleibt ja nicht aus. Aber zu diesem Beruf gehört eben auch ein klarer Umgang mit diesen Problemen, und man erlernt Wege, wie man die Arbeit möglichst bei der Arbeit lassen kann. Das Schreiben steht auf einem anderen Blatt. Das hat mit mir als Privatperson zu tun und zeigt natürlich viel persönlichere Teile von mir, die im Krankenhaus völlig fehl am Platz wären. Aber Ausgleich passt schon. Es tut gut, kreativ ab und zu oder auch fast jeden Abend mal die Sau rauszulassen. Das räumt den Kopf auf.

Was machen Sie, wenn Sie nicht vor der Tatstur sitzen - bleibt Zeit für Hobbies?

Schreiben ist eine Sache, die ich verdammt gerne mache, die wahnsinnigen Spaß macht und die auch nachts um eins oder morgens um fünf verlockend ist, für die man am Wochenende gern früher aufsteht. Ziemlich schwierig, das von einem Hobby abzugrenzen, oder? (Mein Hobby ist - so wie mein Nebenberuf - das Schreiben.) Ansonsten mache ich Musik, spiele mit ein paar Schulfreunden in einer Band. Unser Gitarrist denkt sich irre komplizierte halbstündige Rocksongs aus, da muss man sich richtig reinknien, ehe man sie kapiert hat. Damit Reisen zum Hobby würde, müsste ich häufiger unterwegs sein. Seit einiger Zeit besitze ich auch zwei wunderbare Wanderschuhe, die ich zum Preis von zwei handflächengroßen Blasen an den Hacken eingelaufen habe. Vielleicht wird wandern ja ein Hobby. Das wäre schön. Man kann schlecht Romanen und Patienten nachgrübeln, wenn man kaum noch laufen kann, das ist ab und zu ganz schön.

Das bringt mich zu der Frage, welche Autoren Sie bewundern, wer Sie inspiriert hat?

Zugegeben, natürlich gucke ich durchaus bei den großen Autoren rein und versucht, was von ihnen zu lernen. Aber inspirieren? Wenn ich zu einem Buch greife, ist es nur sehr selten Literatur zum Lachen. Christopher Moore, Tommy Jaud, Frank Goosen und Sven Regener sind alle lustig, und ich lese sie auch ganz gerne. Aber meine Lieblingsbücher sind andere.
Ich glaube, am allerliebsten mag ich „Die Korrekturen“ von Jonathan Franzen, es ist einfach zum Niederknien, jede einzelne Seite kann man sich an die Wand hängen. Ich bewundere Stephen King für seine Schaffensfreude, seine unverkrampfte Art zu Schreiben, für die fehlenden Berührungsängste zu Trash und Pulp und auch für den schwierigen biographischen Weg, den er schreibend gegangen ist. Aber Stephen Kings Bücher sind nur ganz selten lustig. Die Inspiration nährt sich mehr aus anderen Momenten, aus Gesprächen, aus Reisen, aus dem wunderbaren Halbschlaf auf dem Sofa mit Musik auf dem Kopfhörer.

Welche Bücher harren gerade darauf, dass Sie sich für sie Zeit nehmen?

Meine aktuelle Leseliste: „Des Teufels Maskerade“ von Victoria Schlederer, „Der Buick“ von Stephen King und „Valis“ von Philip K. Dick, „Lycidas“ von Christoph Marzi. Aber der Winter ist bei mir nie die Zeit für das Lesen dicker Bücher, die lese ich lieber am Strand. Im Winter schreibe ich am liebsten.

Kommen wir nun zu Ihrem „Fledermausland“. Wie kommt man, noch dazu als Arzt in der Psychiatrie, dazu über einen ewigen Beinahe-Studenten zu fabulieren, der mit gar unglaublichen Wesen konfrontiert wird?

Bei „Fledermausland“ geht es ja auch um Medizinisches: Der Wächterorden MAD kommt als Sanitätsdienst daher, der sich der Rettung und Behandlung übersinnlicher Wesen verschrieben hat. Das war der Gedanke, der einen Freund und Kollegen und mich schon im Studium umtrieb: Was passiert eigentlich mit Vampiren, Gestaltwandlern, Untoten, wenn die mal krank werden? Wer behandelt die? Und vor allem: wie? Als ich mir vorstellte, wie ein paar Sanitäter im Rettungswagen einen durchgedrehten Vampir mit einem Defibrillator in Schach hielten, war der MAD geboren. „Fledermausland“ erzählt die Geschichte, wie ein Beinahe-Student einen Praktikumsplatz beim MAD ergattert, Generation Praktikum eben.

Es fällt auf, dass Ihr Buch sehr selbstironisch daherkommt. Die humorvolle Note macht die Lektüre fast zum Selbstläufer - lachen Sie gerne, ist Humor in Ihrem Leben, in unser aller Leben, wichtig?

Es gibt Untersuchungen in der psychiatrischen Forschung, wo man die Muskeln zum Augenbrauenzusammenziehen mit Botox lahm legt, damit die Leute nicht mehr so grimmig gucken. Und es scheint tatsächlich zu helfen: Wer weniger grollt und schmollt, ist am Ende tatsächlich besser drauf.
„Fledermausland“ war übrigens nie als lustiges Buch konzipiert. Als ich mir die grobe Story notiert hatte, klang das verschroben, schräg und seltsam, aber nicht witzig. Der Humor kam beim Schreiben, ich kriegte immer mehr Spaß an der Sache. Ein Glück. Ich glaube, traurige Bücher sind nichts für mich. (Solche, wo Leute an Krebs sterben und noch letzte Briefe schreiben und die unter den Küchendielen verstecken, und irgendwer findet die nach zehn Jahren und findet das unheimlich traurig und bereichernd.)

Nun kann man Ihren Roman nur im weitesten Sinne zu den momentan so angesagten Urban-Fantasy-Titeln zählen. Wo würden Sie selbst ihr Werk ansiedeln?

Der große britische Zombiefilm „Shaun of the Dead“ hat ja den Untertitel: „Eine romantische Komödie - mit Zombies“. Er ist in erster Linie eine Liebesgeschichte und erst dann ein Splattermovie und eine Hommage an das Zombiegenre an sich. „Fledermausland“ ist eine großstädtische Liebesgeschichte, die mit russischen Hausgeistern, penetranten Zwergen von der GEZ und einem Katzendämon gespickt ist. Es ist auch eine Geschichte über das Erwachsenwerden eines romantischen jungen Mannes, der das für ziemlich überflüssig und anstrengend hält, womit er vielleicht Recht hat. Es ist also eine Liebesgeschichte MIT Fledermaus.
In Hannover haben wir ja eine recht lebhafte Stadt-Krimi-Szene („Der Tod an der Leine“). Die Leute lesen offensichtlich gerne etwas, das in der eigenen Stadt spielt. Als ich im Buchladen mal so nachhakte, ob die denn dieses „Fledermausland“ auch in die Hannover-Roman-Ecke stellen würden, haben die abgewunken. „Das ist ja kein Krimi.“ Also ab in die Fantasy-Ecke. Ob es da richtig steht, muss der Leser entscheiden. In meine eigenen penibel sortierten Bücherschränke habe ich es noch nicht einsortiert. Das wird schwierig, ich ahne es bereits. Vermutlich alphabetisch korrekt irgendwo rein damit.

Haben Sie je in einem Asia-lmbiss gearbeitet und warum ausgerechnet Hannover - wie Sie selbst ausführen ist das Beste an Hannover die Zugverbindung nach Hamburg?

Mein Vater hatte einmal überlegt, ein halbes Jahr an einer chinesischen Uni zu arbeiten. Aber der Papierkram und die Aussicht auf sehr seltsames Essen haben es ihm verleidet. Ich selbst wäre beinahe einmal im Chinalokal an einer spitzen Drachenfischgräte erstickt, ich musste richtig kräftig ziehen, um sie aus dem weichen Gaumen zu entfernen. Meine Frau hat mal ein Praktikum in einer Apotheke mit traditionellen chinesischen Heilmitteln gemacht. Das habe ich einfach alles in einen Topf geworfen, und fertig war der mystisch angehauchte Asia-Shop.
Den Spruch mit der Bahnverbindung nach Hamburg kennt man in Hannover natürlich. Neulich hieß es über Stromberg: „Stromberg ist irgendwie wie Hannover. Wenn man aus New York kommt, ist es natürlich scheiße. Aber wenn man aus Botswana kommt, ist es gar nicht so schlecht.“ Ich komme aus Hannover und finde es gut. Wenn die Geschichte in Berlin gespielt hätte, wäre es gleich ein Berlin-Roman gewesen. Aber ich wollte einen Fledermaus-Roman. Und von den kleinen Biestern gibt es in Hannover einfach viele. Liegt wahrscheinlich an den vielen Grünflächen.

Wie viel von Ihnen selbst steckt in Ihrer Hauptperson?

Sicher orientiert man sich als Autor an Menschen aus dem persönlichen Umfeld. Man schaut, wie sie sich kleiden, wie sie schimpfen und loben, sich aufregen und streiten. Aber am besten klaut man tatsächlich von sich selbst. Natürlich ist man immer versucht, das „Beste“ von sich in eine Romanfigur einfließen zu lassen. Ich habe aber das Gefühl, es ist fruchtbarer für eine Geschichte, wenn man stärker auf das Beschämende, Einsame, Verklemmte, Neurotische, Zwanghafte schaut. Es wäre langweilig,
beim Schreiben immer nur die eigenen Macken aufzuzählen. Aber man sollte sich schon ein bisschen einfühlen können - und vor allem mitschämen.
Welche Episoden aus „Fledermausland“ ich selbst erlebt habe und welche komplett erfunden sind, behalte ich lieber für mich. Nur so viel: Ich habe wie Sebastian lange in Hannover-Kleefeld gewohnt, ein Kiosk war auch um die Ecke, und meine Eltern mochten ebenfalls keine Comics.

Benutzen Sie reale Personen als Vorbilder für Ihre Figuren?

Natürlich. Ein Autor, der etwas anderes behauptet, lügt, verdrängt oder verfügt über die äußerst seltene Begabung, über Menschen zu schreiben, ohne Menschen zu beobachten. Eins allerdings ist vermutlich selten: Dass man eine Person eins zu eins in eine Geschichte übernimmt. Vielmehr verschmelzen in Romanfiguren viele verschiedene Eindrücke, von denen man oft selbst nicht weiß, von wo sie kommen. Eine real existierende Person ohne deren Wissen und Einverständnis mit Wiedererkennungswert in einem Roman abzubilden, finde ich überhaupt nicht gut. Auch begegnen mir beruflich viele Menschen, die zu Recht bitter enttäuscht wären, wenn ich ihre Leidensgeschichte in einem Unterhaltungsroman ausschlachte.
Außerdem macht das Fabulieren zu viel Spaß, um immer nur beim Bekannten zu bleiben. Zum Beispiel kenne ich niemandem, der dem Domowoj, dem russischen Hausgeist in „Fledermausland“, auch nur in Ansätzen ähnlich wäre. Trotzdem ist mir die Figur so vertraut. Seltsam.

War es schwierig, einen Verlag für Ihr Buch zu begeistern?

Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich das „Fledermausland“-Manuskript - das zu dem Zeitpunkt im Prinzip fertiggeschrieben war - zum Heyne-Wettbewerb „Schreiben Sie einen magischen Bestseller“ geschickt.
Ich kann mich noch sehr plastisch erinnern, wie ich den Flyer dazu aus einem überladenen Regal in einem kleinen hannoverschen Fantasyladen gefischt und mir überlegt habe: Das könnte es sein, versuch es einfach, hab keine Angst. Dann gingen im Netz die Gerüchte rum, schon tausend Einsendungen! Ich hatte eher mit hundert gerechnet. Man hat ja keine Ahnung, wie viele Leute so einen Roman in der Schublade liegen haben. Als dann auf der Heyne-Seite Fotos des überquellenden Lektorats auftauchten, hatte ich die Sache realistischerweise abgeschrieben. Im Februar hatte ich meiner Freundin, die inzwischen meine Frau ist, erklärt, dass es sowieso nichts werden würde, fertig, aus. Eine Stunde später kam der Anruf von Heyne, dass ich auf dem Finale auf der Leipziger Buchmesse dabei sein würde. Schon sehr unwirklich.

Gibt es Pläne und Ideen für eine Fortsetzung?

Och, an Ideen ist kein Mangel. Seit „Fledermausland“, das ja erst seit einem Monat im Handel ist, ist bei mir eine Menge Schreibzeit vergangen. Nur eine der beiden Geschichten, an denen ich seitdem arbeite, spielt im Fledermaus-Hannover, in beiden allerdings kriechen seltsame Gestalten aus der Mottenkiste. Kurzum: Ich bleibe der Phantastik treu. Allerdings hat es mich nie in den Fingern gejuckt, über Ritter in schimmernder Rüstung zu schreiben. Ich schreibe lieber über verliebte Legastheniker mit Kobolden unter dem Bett oder überforderte Assistenzärzte, denen der Klinikalltag mit seinen menschlichen und nicht-menschlichen Problemen zu schaffen macht.

Wann und wo schreiben Sie?

Das kommt ganz darauf an, ob ich an dem Tag frei habe oder zur Arbeit gehe. Ich bin froh, wenn ich überhaupt irgendwo und irgendwie zum Schreiben komme, egal, ob morgens oder abends oder kurz mal zwischendrin. Auch das Wo ist nicht weiter wichtig, auf dem Sofa, im Zug, in Hotelzimmern, im Grünen, aber am liebsten in den vertrauten vier Wänden am geschnitzten Minischreibtisch oder auf dem Ledersofa.

Wie lange hat es von den ersten Notizen gedauert, bis das Buch fertig war?

Es ist nicht meine Sache, erst einmal monatelange Recherchen anzustellen und einen komplizierten Plot zu entwerfen, ehe ich mich ans Schreiben setze. Ich bin neugierig auf den Ton, den die Geschichte bekommt, ich möchte mit den Figuren in Kontakt kommen. Daher ging es mit „Fledermausland“ recht schnell. Sobald die grobe Idee stand, habe ich mich drangesetzt und hatte den ersten Entwurf nach zwei Monaten im Rechner. Natürlich muss man eine Menge für erste und zweite Überarbeitung, Lektorat, Überarbeitung, Lektorat und Überarbeitung draufrechnen. Habe ich die Überarbeitung schon erwähnt?

Wie sieht denn ein typischer Tag im Leben des Autors Oliver Dierssen aus?

Modell A: Autor Dierssen hat zufällig dienstfrei. Er steht gegen halb neun auf, stellt die Kaffeemaschine an, fragt eine Runde eMails ab, schäumt Milch auf. Kaffeetrinken und Bürosachen, Mails bis um halb zehn. Schreiben bis eins. Mittagessen im überteuerten Biolokal um die Ecke. Etwas Bügeln und Wäscheaufhängen. Dann Schreiben bis meine Frau von der Arbeit kommt und endlich wieder gemeinsam Kaffee getrunken wird.
Modell B: Vollzeitstelle im Krankenhaus, das macht es nicht einfach. Variante Frühaufsteher - um sieben aus dem Bett. Schreiben bis um neun, dann zur Arbeit. Variante Nachteule: Schreiben ab neun Uhr abends, um eins endlich schlafen. Das klappt natürlich nicht jeden Tag, das wäre mir auch etwas zu viel. Der Spaßfaktor sollte nicht untergehen, auch wenn mal etwas Zeitdruck ist.
Wie man es dreht und wendet, Schreiben kostet eine Menge Zeit, in der andere Leute Vereine gründen, den Hund ausführen, Reisen planen, den Garten umgraben, Rezepte ausprobieren oder die neuen Wanderschuhe einlaufen. Ich versuche, mich an die Schreibgrundsätze von Ray Bradbury zu halten. Arbeiten - entspannen - nicht denken. Einfach loslegen und nicht lange drüber nachdenken.

Haben Sie inzwischen schon einmal vor Publikum aus Ihrem Roman gelesen? Wie war das für Sie, quasi Ihr Kind vorzustellen, wie waren die Reaktionen der Zuhörer?

Kurz vor der ersehnten, gefürchteten Lesung vor dem Fachpublikum auf der Leipziger Buchmesse habe ich in einem kleinen Club in Hannover gelesen. Es waren praktisch nur Freunde da, trotzdem war die Aufregung groß. Anschließend hieß es, die Lesung wäre lustig gewesen. In Leipzig selbst war ich so aufgeregt, dass ich fast das Pult umgeschmissen und das Wasser aufs Manuskript geschüttet hätte und mir dabei die Zähne arg am Mikro angeschlagen habe. Mein Glück: Viele hielten das für einen Teil der Show. Hinterher gab es Anerkennung für die gelungenen „Slapstick-Einlagen“. Vielen Dank, so bin ich nun mal, in jeder Situation Herr meiner Nerven. Vielleicht war das alles ja doch nur einstudiert, das kann man nie wissen ...

Vielen Dank, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben. Wir wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute!
 
 
  Verwandte Links

· Mehr zu dem Thema Interview
· Nachrichten von Guido


Der meistgelesene Artikel zu dem Thema Interview:
Im Gespräch mit: Richard Schwartz

 

  Artikel Bewertung

durchschnittliche Punktzahl: 4.53
Stimmen: 13


Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht

 

  Einstellungen


 Druckbare Version Druckbare Version