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  Interview: Im Gespräch mit: Bernd Perplies
Geschrieben am Saturday, 23.May. @ 07:25:41 CEST von Guido
 
 
  Interview Bernd Perplies, 1977 geboren, studierte in Mainz Filmwissenschaften und Germanistik. Nach einem Praktikum im Heel Verlag und mit der Erfahrung unzähliger Rollenspiele auf dem nicht vorhandenen Buckel legte er im Herbst 2008 mit "Tarean - Sohn des Fluchbringers" bei Lyx seinen Debütroman vor, dem er dieses Frühjahr mit "Tarean - Erbe der Kristalldrachen" folgen ließ. Unser Mitarbeiter Carsten Kuhr suchte das Gespräch mit dem Autor, nicht nur bezüglich dieser beiden Romanen.


Hallo Bernd. Könntest Du uns über die obigen Daten hinaus ein wenig von Dir erzählen - was machst Du, wenn Du nicht an Deinen Fantasiewelten feilst?

Entsprechend meinen beiden Studienfächern bin ich ein großer Filmfreund und Buchliebhaber. Ich lese viel, gehe gerne ins Kino oder veranstalte mit Freunden Videoabende. Außerdem verfasse ich Artikel für die Genre-Zeitschrift "SpaceView", bin als Chefredakteur des Internet-Rezensionsportals Ringbote.de tätig, das sich vor allem Rollenspielen, Brettspielen und dergleichen verschrieben hat, und gelegentlich übersetze ich noch Kleinigkeiten, wie zuletzt das Kartenspiel "Mystery Rummy" für Pegasus Spiele. Die Grenzen zwischen Freizeit und Arbeit verschwimmen hierbei immer wieder - aber das ist schon okay so. Ich bin wohl so eine Art genussvoller Workaholic.

Nun ist es ja nicht unbedingt üblich, dass einem unbekannten Autor die Türen bei den Verlagen weit geöffnet werden. Wie sah das bei Dir aus?

Anfangs war "Tarean" ja eigentlich der Beitrag zu einem fantastischen Schreibwettbewerb gewesen. Dort bin ich allerdings schon in der ersten Runde ausgeschieden. Doch statt zu resignieren, dachte ich mir "Jetzt erst recht" und überarbeitete das Manuskript noch einmal komplett. Danach schickte ich es auf gut Glück zu der auf Fantasy-Kost spezialisierten Literaturagentur Schmidt & Abrahams, denn ich hatte zuvor in einem Interview gelesen, dass es für angehende Autoren deutlich leichter sei, die Aufmerksamkeit von Verlagen zu erregen, wenn man mit einem Agenten auftritt. Nach einer Prüfung meines Manuskripts und noch einigen Überarbeitungen wurde "Tarean" von der Agentur unter Vertrag genommen und auf der Buchmesse 2007 in Frankfurt bei einigen Verlagen vorgestellt. Und nach einer nervenaufreibenden Wartezeit von ziemlich genau fünf Monaten bekam ich schließlich zur Buchmesse Leipzig im März 2008 gleich drei Angebote, von denen das von Lyx uns, also meiner Agentin und mir, am besten gefallen hat.

Lyx hat "Tarean" ja dann gleich durch eine wahrhaft schmucke Ausstattung geedelt (Paperback mit Klappenbroschur, dazu ein phantastisches, zum Inhalt passendes Cover), inwieweit warst Du hier involviert, wie kam es, dass Deine Werke statt im Taschenbuch als herausgestelltes Paperback erscheinen?

Ich war insofern involviert, als dass das Covermotiv in Rücksprache mit mir aus einem kleinen Reigen von vier möglichen Covern ausgewählt wurde. Die Weltkarte hat zudem eine Bekannte von mir beigesteuert. Die übrige Aufmachung wurde von Lyx bestimmt. Ich nehme an, dass sich der Verlag hierbei für das Paperback-Format entschieden hat, weil sich das Format für die aktuelle Fantasy irgendwie durchgesetzt hat. Wenn man auffallen will, macht man ein Paperback. Viele Bücher von Lyx haben dieses Format mit Klappenbroschur - genauso wie auch die Genre-Romane bei Heyne, Piper und Blanvalet. Natürlich war ich sehr froh darüber, denn das Buch sieht wirklich schön aus.

Deiner liebevoll gestalteten Website entnehme ich, dass "Tarean" ursprünglich als Film angedacht war. Was darf man sich darunter vorstellen?

Nun ja, das Ganze trug sich vor etwa zehn Jahren zu, und ich würde meinen Geisteszustand damals als "enthusiastisch, aber naiv" bezeichnen - zumindest in Bezug auf dieses Projekt. Ich studierte Filmwissenschaft und hatte mir anlässlich eines Seminars zur Drehbuchanalyse ein paar Bücher übers Drehbuchschreiben gekauft. Eines davon war "Das Handbuch zum Drehbuch" von Syd Field, eine Anleitung zum Schreiben guter Drehbücher - so zumindest versprach es der Untertitel. Und um zu testen, ob das wirklich funktionierte, wollte ich ein Drehbuch zu einem Fantasy-Film verfassen. Das Projekt ist dann aber nach der Konzeptionsphase, also als es ans tatsächliche Drehbuchschreiben ging, recht schnell eingeschlafen, denn was hätte ich mit einem Drehbuch für einen Fantasy-Film anfangen sollen? Zu einem deutschen Fernsehsender gehen und sagen: "Ich habe hier eine prima Geschichte. Habt ihr zufällig 100 Millionen EUR übrig?" Zum Glück lösche ich niemals eine Datei mit Ideen, sodass ich darauf zurückgreifen konnte, als ich nach einer Handlung für meinen Debütroman gesucht habe.

Auf Deinem Internetauftritt kann der Fan und Leser Making Of zum Buch finden - das ist ja etwas ganz Neues. Kai Meyer hatte einmal in seinem Blog festgehalten, wie sein Roman entstand, aber dem Beispiel der DVDs folgend als Bonusmaterial zu präsentieren, das man zwar nicht lesen muss, das aber einen vielleicht anderen Einblick ins Buch bringt ist neu. Wie kamst Du auf die Idee, wie reagieren Deine Leser darauf?

Es kommt vermutlich daher, dass ich ein Mensch bin, der schon immer gerne das Bonus-Material auf DVDs geschaut hat. Ich freue mich immer, einen Blick hinter die Kulissen werfen zu dürfen, nicht verwendete Filmschnipsel präsentiert zu bekommen oder Interviews mit den Machern zu hören, in denen diese etwas über ihre Sicht der Dinge verraten. Und weil "Tarean" für mich praktisch ein in Schriftform niedergelegter Film war, erschien es mir als eine lustige Idee, diese Parallele weiterzutreiben und Bonus-Material zum Roman zu präsentieren. Zwischenzeitlich wollte ich sogar so weit gehen, einen Audiokommentar zu jedem Kapitel einzusprechen - aber das wurde mir dann doch etwas zu aufwändig. Den Lesern haben diese kleinen Texte auf meiner Website bislang gut gefallen. Vor allem die nicht ganz ernst gemeinten Interviews mit den "Darstellern", die ich im Vorfeld des Erscheinens von "Tarean - Erbe der Kristalldrachen" verfasst habe, waren für viele eine nette Einstimmung vor der Lektüre von Band 2.

Deine Geschichte orientiert sich an den Heldenquesten in der Nachfolge des "Herrn der Ringe". Eddings und Duncan fallen mir da ein, wenn ich mir unsere Heldentruppe, die sich um Tarean sammelt anschaue - waren das Vorbilder, oder wer sonst und warum ausgerechnet diese Autoren?

Um ehrlich zu sein lese ich unglaublich wenig Fantasy, und ich würde nicht sagen, dass ich bewusst irgendeinem Autoren nachgeeifert hätte. Meine Vorbilder stammen eher aus dem Bereich der bewegten Bilder, wobei das sowohl Filme als auch Serien umfasst. Gerade gut gemachte Serien sind für mich das perfekte Lehrmittel, um etwas über den Umgang mit Figurenensembles zu lernen, und wie man sie so sympathisch und doch mit Ecken und Kanten gestaltet, dass der Leser gerne mit ihnen auf Reisen geht. Natürlich hat mich auch das Hobby Rollenspiel geprägt. In den darin erlebten Abenteuern geht es immer wieder darum, mit einer bunt gemischten Gruppe auf Reise zu gehen, um epische Herausforderungen zu meistern.

Im ersten Entwurf hattest Du eine göttliche Ebene eingebettet, im ersten Teil ist dieses Element dann dem Rotstift zum Opfer gefallen - warum?

Weil die Lösung am Ende der Geschichte in diesem Entwurf nicht in der Hand der Protagonisten gelegen hatte, sondern es vielmehr zu einem göttlichen Eingreifen kam, um das Ungleichgewicht, das durch das Aufstellen der beiden "Schachfiguren" Calvas und Tarean zutage getreten war, auszugleichen. Die Vorstellung, dass sich am Ende erweisen sollte, dass der Hexenmeister viel zu stark für den jungen Helden sei und diesen und all seine Freunde vernichten würde, sollte nicht ein Wunder geschehen, gefiel mir schlicht und ergreifend nicht mehr. Außerdem wäre es auch etwas plump gewesen, erst eine völlig unlösbare Situation herbeizuführen und dann einen phänomenalen Deus ex Machina aus dem Hut zu zaubern.

Im zweiten Teil baust Du dann - wir wollen hier nicht zu viel verraten - den dreifaltigen Gott wieder auf, ja überraschst sogar mit einer Offenbarung. Sind Deine Helden damit ihrer Eigenverantwortung verlustig?

Absolut nicht, denn tatsächlich zeigt sich ja, dass der Dreigötter-Glaube, dem Tarean angehangen hat, eine völlig andere Grundlage hat, als er immer dachte. Es gibt keine unfehlbaren, allmächtigen Götter - sonst hätte sich ja Tarean niemals in die Glutlande aufmachen müssen. Genau genommen wird die Verantwortung dadurch noch größer, denn von ihm und seinen Freunden hängt zeitweise alles ab. Inwieweit aber das eigene Schicksal vorherbestimmt ist oder nicht, ist schließlich eine Frage, die anhand der Figur von Auril während des ganzen Romans immer wieder gestellt und beleuchtet wird. Wenn es so etwas wie ein göttliches Element in "Tarean" gibt, dann ist es wohl die Alte Macht. Aber wer zu sehr darauf pocht, zu wissen, was deren Wille sei, erlebt meist eine Überraschung.

Warum hast Du Dich für eine Trilogie entschieden? Stand von vorneherein fest, dass Du dem ersten Teil eine Fortsetzung folgen lassen durftest?

Die Entscheidung, eine Trilogie zu machen, wurde vom Verlag gefällt. Im Grunde hätte "Tarean - Sohn des Fluchbringers" auch ein Einzelroman sein können, denn die Handlung des ersten Bandes ist abgeschlossen. Ich hatte ihn extra so geschrieben, denn wusste ja nicht, ob ich einen weiteren Buchvertrag bekommen würde - außerdem war für den Schreibwettbewerb ein Roman, keine Trilogie gefragt. Natürlich habe ich Anknüpffäden offen gelassen für die Möglichkeit von Fortsetzungen. Und als Lyx dann nach der Lektüre des ersten Bandes sagte, sie hätten gerne eine Trilogie, konnte ich diese Fäden aufgreifen. Im Nachhinein bin ich dankbar, dass es kein Einzelroman geblieben ist, denn durch das Trilogie-Format konnte ich den Figuren deutlich mehr Charakter verleihen.

Es fällt auf, dass Du gerade im Mittelteil der Trilogie Deinen Helden viel zumutest. Insbesondere gibt es Verluste zu beklagen - wird es hier noch ein Wiedersehen mit den Opfern geben?

Wenn ich das verraten würde, wäre ja die ganze Spannung dahin. So kann ich nur auf die Lektüre von Band 3 verweisen.

In der Nachschau tendieren wir dazu, Handlungen zu verklären - so zusammengefasst Deine durchaus nachvollziehbare Begründung für den pathetischen Prolog im ersten Band. Hast Du viele Anfragen zum Prolog bekommen, dass Du dies erklären musstest?

Ja, es haben schon recht viele Leute danach gefragt - auch ein Grund, weswegen ich das "Making Of" zum Prolog verfasst und auf die Website gestellt habe. Es sollte ein Experiment sein: eine epische Schlacht, auch episch beschrieben, denn für die Bewohner von Tareans Welt sind die Ereignisse auf dem Drakenskal die schon nach 16 Jahren völlig verklärte, grausige Legende, auf der ihr gesamtes Leben basiert. Die pathetische Sprache, die ich dafür verwendete, findet sich beispielsweise in Kapitel 2 überhaupt nicht mehr und blitzt auch nur noch ein paar Mal im Roman auf, wenn der Fokus auf den "Alten" von damals, also etwa dem Ritter Wilfert oder dem Albenkönig Jeorhel, liegt. Das hat leider kaum jemand direkt so verstanden. Vielleicht wollte ich einfach mehr, als ich mit meinen schriftstellerischen Fähigkeiten zu vermitteln imstande war. Vielleicht war aber auch der Gedanke, den Erzählstil entsprechend einer Situation zu variieren, einfach zu ungewöhnlich für einen Fantasy-Unterhaltungsroman.

Moosbeere das Irrlicht wird zunächst als lustiges Wesen eingeführt, gewinnt aber im zweiten Teil zunehmend an Tiefe. War das so geplant, dass sie die Verbindung auch zu der alten, noch im Diffusen verbleibenden Zeit darstellt?

Mehr oder weniger. Dass Moosbeere mehr ist, als sie zu sein scheint, war mir schon immer klar. Das wird auch im ersten Band bereits ein paar Mal angedeutet. Welche Dimensionen dieses "mehr" hat, habe ich aber erst in Band 2 und 3 entwickelt. Dabei habe ich absichtlich einige Leerstellen belassen, denn ich will gar nicht, dass ihre Figur für den Leser völlig erklärt und damit entzaubert wird.

Überhaupt fällt mir auf, dass Du recht eigenwillige, und ich meine dies nicht negativ, Gestalten und Wesen auftreten lässt. Mischwesen wie die Wolflinge, die Wolfskatzen oder der Werbär oder aber die Steinwesen - wie kommst Du auf diese Gestalten?

Hier kommt mir sicher mein Rollenspiel-Hintergrund zugute, denn im Gegensatz zu Romanen sind in Rollenspiel-Welten Orks, Zwerge, Elfen und Halblinge schon seit langem ziemlich out. Es gibt sie sicherlich, aber niemand hebt auch nur eine Augenbraue, wenn mal wieder ein Elfenwaldläufer während eines Abenteuers auftritt. Stattdessen ist es beinahe ein Hobby der Spiele-Entwickler geworden, sich möglichst fantastische Völker auszudenken, die ihren Spielwelten Farbe und Magie verleihen. Und da ich selbst jahrelang mit Freunden derlei Welten nicht nur bereist, sondern mir auch von Grund auf ausgedacht habe, ist mein Fundus hier schier unerschöpflich. Tatsächlich hätte ich noch viel seltsamere Gestalten auftreten lassen können, aber für "Tarean" war es mir wichtig, dass ein gewisser Realismus gewahrt bleibt. Die Völker sind vielleicht nicht alltäglich in der Fantasy-Literatur, aber sie wirken alle in ihrem Lebensumfeld irgendwie plausibel und weisen eine (wenn auch oft nur angedeutete) eigene Kultur auf, die sie zu mehr macht, als nur dem "Monster des Tages".

Weißt Du schon, wie sich alle Handlungsfäden im dritten Band vereinen?

Mittlerweile ja, aber als ich mit dem Schreiben des zweiten Bandes begann, wusste ich es noch nicht so genau. Ich plane nicht jedes Detail im Voraus, sondern lasse mich nur von einer groben Handlungsstruktur leiten. Das hat den schönen Nebeneffekt, dass man während des Schreibens manchmal selbst davon überrascht wird, wie sich die Dinge entwickeln.

Wie lange sitzt Du von den ersten Entwürfen bis zum fertigen Manuskript an einem Buch? Nachdem Du eine Drei-Tage Woche hast, gehe ich einmal davon aus, dass das Schreiben an sich auf die verbleibenden Tage verteilt, oder sitzt Du nicht nur die zwei Tage die Du nicht am Deutschen Filminstitut arbeitest daheim vor der Tastatur?

Auf dem Vertragspapier schreibe ich einen Roman binnen fünf bis sechs Monaten. Tatsächlich ist es natürlich weniger Zeit, weil ich - wie gesagt - drei Tage die Woche im Filminstitut arbeite und auch noch gerne ein bisschen Freizeit für mich hätte. Wobei diese, gerade wenn der Abgabetermin naht, sich praktisch auf Null reduziert; dann schreibe ich
wirklich die übrigen vier Tage der Woche und manchmal auch noch abends nach der Arbeit im Institut. Ich habe sogar schon Urlaub genommen, um pünktlich - oder sagen wir fast pünktlich - fertig zu werden! Aber ich will mich nicht beschweren, denn es macht mir ja Spaß.

Musstest Du bei der Überarbeitung des Buches im Rahmen des Lektorats viel abändern oder kürzen? Tut das nicht weh, wenn man gezwungen ist, seine sorgfältig ausformulierten Sätze dann zusammenzustreichen?

Nein, es wurde nicht viel im Lektorat geändert. Natürlich wurden die unvermeidlichen Rechtschreibfehler, kleine Logiklöcher, sich wiederholende Phrasen oder zu komplizierte Schachtelsätze (meine Spezialität) ausgemerzt. Aber inhaltlich wurde so gut wie nichts geändert, und gekürzt wurde überhaupt nichts. Bisher war es eher der Fall, dass ich noch ein paar Erklärungen hinzugefügt habe, sodass das Manuskript am Ende länger war als vorher. Ich weiß, dass andere Autoren hier ganz andere Dinge erleben oder auch ganz anders ans Schreiben selbst herangehen - also erstmal alle Gedanken ins Papier fließen lassen und dann das Ganze um ein Viertel straffen. Ich schreibe lieber gleich so, wie ich es am Ende gerne lesen würde. Dadurch komme ich vielleicht etwas langsamer voran, dafür fällt die Korrekturphase ziemlich kurz aus.

Wo siehst Du für Deine Lücke innerhalb der modernen Fantasy?

Ich weiß nicht, ob es seit zwei bis drei Jahren überhaupt noch solche "Lücken" gibt, denn die Fantasy hat doch einen ganz schönen Schub erlebt und allerlei Spielarten hervorgebracht. Außerdem will ich auch nicht nur eine Lücke ausfüllen, denn das würde bedeuten, immer nur das Gleiche schreiben zu wollen beziehungsweise zu dürfen. Mein Wunsch ist es vielmehr, auf eine gewissermaßen filmische Art und Weise Geschichten zu erzählen, die das Kopfkino des Lesers anwerfen und ihn an der Seite von sympathischen und gerne kuriosen Charakteren für ein paar Stunden oder Tage in eine Welt voller Spannung, Action und Gefühl entführen. Vielleicht könnte man mich als den "Filmemacher unter den Fantasy-Autoren" beschreiben.

Kannst Du Dir vorstellen auch einmal eine Urban-Fantasy- oder einen natürlich mit phantastischen Sequenzen angereicherten Detektiv-, Abenteuer- oder Steampunk-Roman zu verfassen?

Aber natürlich. Alles davon. Ich sehe mich nicht als Autor, der nur "klassische Fantasy" schreibt. "Tarean" ist, wenn man so will, nur der Anfang, nicht das Ende meiner Ideen. Tatsächlich reizen mich ungewöhnliche Settings sogar noch mehr, und ich habe schon verschiedene, sehr unterschiedliche Romanprojekte im Hinterkopf, die sowohl auf der Erde der Jetztzeit, als auch in Fantasywelten, die ihre "mittelalterliche Epoche" seit Jahrhunderten hinter sich gelassen haben, spielen.

Du hast aus Deinen Büchern schon öffentlich gelesen - wie war das für Dich, die direkte Rückmeldung zu bekommen?

Nun, die ersten direkten Rückmeldungen habe ich eigentlich von Lesern aus meinem Bekanntenkreis und dann durch Leser-E-Mails oder Rezensionen bei Online-Buchanbietern bekommen. Das kam alles schon lange vor meinem ersten öffentlichen Auftritt. Natürlich ist es eine aufregende Angelegenheit, ein Buch dem Publikum direkt vorstellen zu können. Und es ist wirklich toll, dabei Begegnungen zu erleben, wie beispielsweise die mit der Lehrerin auf der Buchmesse in Leipzig, die sich mein Buch "für ihre Bücherwürmer" hat signieren lassen, bevor sie es mitgenommen hat, um es in eine Schulbibliothek zu stellen. Für dieses Gefühl der Freude, das man verspürt, wenn man erfährt, dass jemandem das Buch so gut gefallen hat, dass er es sogar seinen Freunden, Bekannten - oder eben Schülern - zum Lesen gibt, lebt und schreibt man als Autor.

Wie kommst Du sonst mit Deinen Lesern in Kontakt - Du hast ja einen sehr liebevoll aufgemachten Internetauftritt?

Ich habe mittlerweile an zwei Leserunden im Internet teilgenommen (in Steffis Bücherkiste und bei leserunden.de), bei denen ich die Lektüre von "Tarean" als Autor begleitet und mit der Gruppe diskutiert habe - zwei weitere sind bereits in Planung. Ich bin in einigen Web-Communities aktiv, in denen ich natürlich immer für eine Plauderei zu haben bin. Ansonsten kann man mich auch über meine Website sehr leicht kontaktieren, was etliche Leser auch schon getan haben - sei es, um von mir ein signiertes Buch zu erbitten, um mir zu schreiben, wie ihnen "Tarean" gefallen hat, oder auch einfach nur so.

Vielen Dank, dass Du Dir für unsere Leser Zeit genommen hast. Wir wünschen Dir für die Zukunft alles Gute!


Bernd Perplies' Website ist hier zu finden.

Christel Schejas Rezension zu "Erbe des Kristalldrachen - Tarean 2" ist hier zu finden.
 
 
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