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  Interview: Im Gespräch mit: Victoria Schlederer
Geschrieben am Saturday, 02.May. @ 12:32:52 CEST von Guido
 
 
  Interview Victoria Schlederer, 1985 geboren, lebt in Wien. Sie ist die Gewinnerin des Heyne-Wettbewerbs "Schreiben Sie einen magischen Bestseller". Ihr Roman "Des Teufels Maskerade" erscheint im Winter als Paperback bei Heyne. Unser Mitarbeiter Carsten Kuhr hat sich mit der Autorin unterhalten.

Hallo Frau Schlederer. Mit dem Gewinn des Romanwettbewerbes rückte Ihr Name erstmals ins Rampenlicht der Öffentlichkeit. Können Sie sich unseren Lesern zunächst einmal kurz selbst vorstellen?

Wo beginnen, wenn ich mich nicht mit einem billigen "ich bin unbeschreiblich" aus einer Frage schummeln will, die mich schon bei manchem Bewerbungsgespräch zu den seltsamsten Exkursen getrieben hat? Ganz herkömmlich mit den Grundsätzlichkeiten: bis vor kurzem war ich hauptberufliche Studentin im Endstadium (Politikwissenschaft, Geschichte, Tschechisch), und zu schreiben war ein großartiges und ungemein wichtiges Hobby. Ich komme aus Wien, wo ich den Großteil meiner bisherigen 23 Jahre gelebt habe. Vergangenheiten, Sprachen und Menschen faszinieren mich grundsätzlich; darüber hinaus wird mir eine gewisse Tendenz, mich für die absonderlichsten Dinge zu begeistern nachgesagt.

Waren Sie schon vor der Einsendung Ihres Manuskripts an Heyne schriftstellerisch tätig?

Oh ja; eigentlich kann ich mich gar nicht mehr genau erinnern, wann ich tatsächlich zu schreiben begonnen habe - es ist lange genug her, dass die Schreiberei ein fixer Bestandteil der Identität geworden ist.

Haben Sie die eingereichten drei Kapitel extra für die Ausschreibung verfasst, oder lag das schon angefangen oder fertig in der heimischen Schublade?

An "Des Teufels Maskerade" arbeite ich schon ziemlich lange - beinahe zwei Jahre, allerdings mit längeren Unterbrechungen. Ich glaube "für die Ausschreibung" hätte ich mich an die Geschichte in dieser Form gar nicht herangewagt, schon allein weil sich die Recherchen - bedingt durch die Epoche, in welcher der Roman spielt, und meiner persönlichen Detailversessenheit - anfangs als äußerst zeitaufwändig präsentiert haben.

Sie arbeiten ja ganztags - wann finden Sie die Zeit und Muße zum Schreiben?

Bis vor kurzem war ich eigentlich hauptberufliche Studentin, mit den mehr oder weniger üblichen Nebenbeschäftigungen; schreiben war ein - essentielles - Hobby nebenbei, frei nach der Devise: wozu gibt es Nächte, und Wartezeiten? Dass sich in den letzten paar Wochen die Wertigkeiten stark verlagert haben, wird jetzt keine große Überraschung darstellen.

Wie haben Sie überhaupt von der Ausschreibung erfahren?

Ich habe in einer von mir frequentierten online-Schreibcommunity darüber gelesen, und zunächst eigentlich nur für mich als Anreiz genommen, die Geschichte zu überarbeiten und zu einem Ende zu bringen. Dass ich das Manuskript auch wirklich einschicke, habe ich erst relativ spät entschieden.

Haben Sie sich ernsthafte Chance ausgerechnet bei über 1400 Manuskripten die Heyne eingereicht wurden, aufs Podest zu kommen?

Das klingt jetzt höchstwahrscheinlich bizarr, aber: ich bin mir nicht sicher. Als der Anruf kam, dass ich mich zu den fünf FinalteilnehmerInnen zählen dürfe, war die Überraschung groß; aber andererseits glaube ich nicht, dass ich mich an der Ausschreibung beteiligt hätte, hätte ich mir nicht wenigstens eine minimale Chance zugestanden. Eines kann ich aber mit Gewissheit sagen, damit, dass ich den Wettbewerb gewinnen würde, habe ich an dem Tag, als ich die Leseprobe zur Post trug, ganz bestimmt nicht gerechnet - eigentlich nicht einmal davon zu träumen gewagt.

Gibt es literarische Vorbilder?

Konkret, für "Des Teufels Maskerade" gesprochen, ja: nachdem der Roman als augenzwinkernde Hommage an die frühe deutschsprachige phantastische Literatur gedacht ist - ein Genre, das mir als Leserin sehr großen Spaßmacht - habe ich mir, was Erzählweisen und Sujets anbelangt, durchaus Autoren dieser Zeit als Quasi-Vorbilder genommen, allen voran einen meiner Lieblingsschriftsteller, Leo Perutz.

Können Sie uns Ihre Gefühle beschreiben, als Sie auf der Leipziger Buchmesse vor großem Publikum und der hochkarätigen Jury aus den ersten Kapiteln Ihres Buches lasen?

Die ganz große Aufregung war zu dem Zeitpunkt interessanterweise schon vorbei (und kehrte spätestens in der kleinen Pause, als die Lesungen zu Ende waren, und die Jury sich beriet wieder), und ich war eigentlich soweit, dass mir die Chance meinen Roman vor großem Publikum vorzustellen, richtig Spaß machte, als Herausforderung an mich selbst, ZuhörerInnen wenigstens temporär in die Geschichte zu ziehen.

Was war für Sie durch den Gewinn der Ausschreibung wichtiger - eine Bestätigung des Talents, oder die Möglichkeit einer professionellen Veröffentlichung?

Das eigene Talent bestätigt zu sehen ist ein wunderbares Gefühl, gar keine Frage, ein herrlicher Egotrip. Aber letztlich geht es mir doch darum, Geschichten zu erzählen und Leser zu finden, und damit ist eine derartige Veröffentlichungsmöglichkeit mir doch um etliches wichtiger.

Mittlerweile arbeiten Sie ich nehme an mit Hochdruck an der Fertigstellung des Romans. Wie ist das, wenn man mit einem Lektor am eigenen Text arbeitet, an Details feilt?

Diese Frage kommt leider ein bisschen zu früh; noch arbeite ich - verhältnismäßig entspannt - an dem Ende des Romans!
 
 
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