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  Veranstaltung: Ein Abend mit Markus Heitz
Geschrieben am Tuesday, 31.March. @ 19:43:18 CEST von Guido
 
 
  Veranstaltung Wenn einer der deutschen Phantastik-Auflagenkönige ausgerechnet in dem kleinen Städtchen sich für eine Lesung angekündigt hat, in welchem einer der Phantastik-News.de Redakteure wohnt, ist dies für letzteren natürlich ein liebend gerne wahr genommener, selbstverständlicher Pflichttermin. Wie kam es überhaupt zu dem Termin am 27. März? Ein Fantasy-begeisterter Kulturredakteur der Lokalzeitung (ja, sowas gibt es hier!) hatte die Verbindung hergestellt, und so konnte das kleine Städtchen Zeven bei Bremen einen Abend Markus Heitz bei einer Lesung lauschen. Eine Reihe mit Leseabenden gibt es hier in Zeven schon lange, und während ansonsten die eingeladenen Autoren über Lokalhistorie oder Gesundheit referieren, war diesmal das Publikum gekommen, um etwas über Vampire, Werwölfe und Dämonen zu erfahren. Die Veranstalter staunten nicht schlecht, dass der Saal brechend voll war und der Autor auch ein Publikum anzog, dass man auf üblichen Leseabenden eher weniger findet: Jüngere, männliche Leser. Von wegen, Jungs lesen nicht. Sie waren an diesem Abend mindestens ebenso vertreten wie weibliche Zuhörerinnen.

Markus Heitz stellte sich zunächst kurz vor, und las dann drei Stellen aus seinem recht aktuellen Roman "Blutportale". Vorher hatte er dem Publikum erklärt, dass dies ein Urban Fantasy-Roman sei, etwas, das man früher Horror und danach dann Dunkle Spannung genannt hätte und dass er die "Underworld"-Filmreihe kenne, "Blutportale" aber einen anderen Ansatz verfolgen würde. Da Heitz zu den Autoren gehört, die nicht nur Bücher schreiben, sondern auch vorlesen können, zog sein betont vorgelesener Vortrag das Publikum in seinen Bann. Danach stellte er noch sein teil-humoriges Sachbuch "Vampire! Vampire!" vor, in welchem der gelernte Historiker geschichtliche Abrisse und Volkslegenden über Vampire zusammengetragen hat. Natürlich durften dabei weder Draculas historisches Vorbild Vlad Tepes, noch die Blutgräfin Erzsébet Báthory fehlen, vor allem aber stellte der Autor reichlich kuriose Volkslegenden zu den Vampiren vor, die teilweise sehr erheiternd waren. So gibt es den Volksglauben, dass Vampire immer ihre Socken suchen müssen und wenn man davon eine nur weit genug versteckt und vergräbt, der Vampir diese ewig suchen würde und man ihn somit loswerden könne. Der Autor hatte sichtlich Spaß an diesen mitunter sehr eigentümlichen Anekdoten und dieser Spaß übertrug sich auch auf das gut gelaunte Publikum.

Danach stand der Autor noch dem Publikum Rede und Antwort und wurde natürlich auf die Zwerge angesprochen. An der großen Routine bei der Beantwortung merkte man, dass Markus Heitz schon häufig die Frage eines eher allgemeinen Publikums beantworten musste, wie man denn (hier ein ,um Himmels Willen' einsetzen) auf die Idee komme, etwas über Vampire und Zwerge schreiben zu wollen. In der Mehrzahl der anderen Fragen, vom Autor ,Fachfragen' genannt, zeigte sich aber, dass gerade auch gestandene Fantasy-Leser und/oder Rollenspieler den Weg an diesem Abend nach Zeven gefunden hatten. Der offizielle Teil des Abends ging dann mit einer Signier-Stunde zu Ende und angesichts des offensichtlich aufnahmebereiten, dankbaren und sehr zufriedenen Publikums kann man verstehen, dass Markus Heitz Lesereisen so einen Spaß machen.

Der hier berichtende Redakteur nutzte dann natürlich noch die Gelegenheit und ging mit Markus Heitz und den Veranstaltern in ein anliegendes Restaurant mit, um den Autor noch über aktuelle Projekte zu befragen. So erscheint Ende April mit "Gerechter Zorn" ein erstes Spin-Off zu seiner Zwergen-Quadrologie, in welcher die Gegner der Zwerge, die Albae, näher beleuchtet werden, wobei Heitz den Auftritt einiger "Quoten-Zwerge" in Aussicht stellte. Geplant sind ebenfalls vier Bände und der Autor meinte verschmitzt, dass man ihn nicht unbedingt auf einen Jahres-Erscheinungsrhtyhmus für diese Bände festlegen solle. Diskutiert wurde natürlich auch die US-Ausgabe der Zwerge namens "The Dwarves", die am 3. Juli dort und immerhin bei dem Hachette-Label Orbit erscheint, so dass Markus Heitz in den USA nun im selben Programm wie R. Scott Bakker und Jacqueline Carey verlegt wird. Der Autor betonte noch, dass der Roman immerhin nicht wie in Frankreich und Japan gesplittet (O-Ton: ,zersägt') wurde, sondern in den USA in einem Band erscheint.

Zur schon länger kolportierten Verfilmung der "Zwerge" gab Heitz an, dass er zwar gerade an einer neuen Besprechung mit der Produktionsfirma teilgenommen hätte, die Planungsdetails aber noch in einem so frühen Stadium wären, dass noch nicht viel über den Film verraten werden könne. Den Machern sei aber klar, dass ein solcher Film "nicht für 1-2 Millionen Euro" zu realisieren wäre, geplant sei eine Miniserie mit 2x90 Minuten pro Buch.

Zu weiteren Buchprojekten gab Heitz an, dass die schon angekündigte Fortsetzung des DPP-Gewinners "Die Mächte des Feuers" namens "Drachenkaiser" im Herbst wieder im Hardcover erscheinen würde und er für nächstes Jahr sich einen neuen Phantastik-Bereich erschließen und eine "richtige Space Opera" schreiben möchte, was vom Projekt her Erinnerungen an "Quest", einen Ausflug in die Space Opera von Andreas Eschbach, wach werden lässt. Da darf man gespannt sein.

Während der weiteren Diskussion mit Zevener Kulturredakteuren, Buchhändlerinnen und Bibliothekarinnen über Autoren, die Verlagslandschaft und natürlich immer wieder die Phantastik, erlebte der hier berichtende Chronist mit Markus Heitz einen Autor, der offensichtlich im Moment mit sich und seiner Welt im Reinen ist, dessen großer Ausstoß auch deshalb erklärlich ist, weil er sichtlich gerne tut, was er tut. Nach der Verabschiedung lehnt der Autor auf dem Nachhauseweg ein Fahrangebot ab und entschwindet zu Fuß in die Nacht, zu seinem Hotel. Markus Heitz ist, obwohl er so viel über Zwerge geschrieben hat, von eher großer Statur. Während er so in die Dunkelheit entschwand, kam dem hier berichtenden Chronisten der Gedanke, dass den Autor aufgrund seiner Statur wohl nicht ein Zevener Vampir anfallen würde. Vielleicht hatte Markus Heitz aber auch vorgesorgt und dessen Socke vorher irgendwo versteckt.

Text: Oliver Naujoks
 
 
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